Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Wer einem Botschafter Werbung für sein Land und dessen offiziellen Standpunkt vorwirft und dagegen pejorativ als Propaganda polemisiert, liefert damit eine Kostprobe seiner Ignoranz.
Gerade in der beschriebenen Tätigkeit besteht der Auftrag eines Diplomaten. Er muß von Berufs wegen parteiisch zu Gunsten seines Landes sein. Verbreitete er stattdessen seine von der offiziellen Linie abweichende Privatmeinung, hätte dies für ihn nicht nur dienstrechtliche Konsequenzen bis hin zur Entlassung, sondern er stünde in permanentem Konflikt seiner Person mit seinem Beruf und wäre damit ein Fall für die Anstalt.
Wer die offizielle Position seines Landes nicht mehr vertreten kann, dem bleiben nur der Rückzug und letztlich die Demission. Wer diese Position nie teilte, hätte mit dem diplomatischen Dienst den Beruf verfehlt. Während letzteres in der Praxis kaum jemals vorkommen dürfte, ist ersteres schon bisweilen der Fall - zumal bei Regierungswechseln zu Hause. Für kurze Zeit kann man sich aus dem Dilemma retten, indem man auf seine Weisungslage hinweist („Ich bin angewiesen, hier vorzutragen, daß ….“, oder „Weisungsgemäß trage ich vor, daß ….“). Die Adressaten lesen hieraus die persönliche Distanzierung des Redners von seinem Vortrag. Dies kann jedoch nur ein temporärer Behelf sein. Die Zentrale des Außenministeriums wird dies auf Dauer kaum hinnehmen, sodaß es nur eine Frage der Zeit ist, daß der Konflikt offen ausbricht und zum Bruch führt.
Von dem russischen Botschafter zu verlangen, daß er sich von der Haltung seiner Regierung in der Ukraine-Frage offen distanziere, kommt der Aufforderung zum beruflichen Selbstmord gleich.
Die einschlägigen Hackschreiberlinge in den deutschen Medien haben ganz sicher ihren Beruf verfehlt und sollten unbedingt über eine Alternative mit geringeren intellektuellen Anforderungen nachdenken.
https://rtde.site/inland/148663-russischer-botschafter-rote-linie-ueberschritten/