Isabella Klais
Die Düsseldorfer mögen eine besondere Affinität zu Verkleidungen haben. Schließlich beherbergen sie eine Hochburg des Karneval.
Statuen im Stadtbild mit Maulkörben zu versehen, ist mehr als nur ein dummer Streich. Diese unreflektierte Aktion stellt eine Geste der Unterwerfung unter die verordnete Entpersonalisierung dar. Wenn zwei Drittel des Gesichtes, als des wesentlichen äußeren Bestandteiles der Persönlichkeit, verborgen sind und man sich, jeglicher Mimik beraubt, nur noch schwer verständlich artikulieren kann, ohne daß es dafür einen überzeugenden Anlaß gäbe, bleibt von der Menschenwürde nur noch wenig übrig, dafür aber eine Menge von Entmenschlichung und Schikane.
Es sollte sich daher etwas luzideren Zeitgenossen verbieten, daraus einen Spaß oder Modehype zu machen. Wer noch nicht einmal bemerkt, was hiermit bezweckt wird, muß schon sehr schlichten Gemütes sein.
Dort, wo man schon lange nichts mehr zu lachen haben sollte, wird man sich köstlich darüber amüsieren.
Humor ist eine feine Sache, setzt aber ein Minimum an Verstand voraus. Man sollte immer bedenken, welche Botschaft man aussendet und ob man das wirklich will.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/coronavirus/überraschende-anblicke-in-düsseldorf-nicht-nur-menschen-tragen-masken/ar-BB13x4BX?
https://www.facebook.com/johannes.eleftheriadis/videos/2775945185865963/UzpfSTEwMDAwNDI2MDY0MTk2OTpWSzoyNjI4NjY5NzMwNzQ5MTIz/