Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Heldenklau kann man es kaum nennen, denn die Helden mußten nicht entwendet werden; sie machten sich höchst freiwillig vom Acker.
Die Rede ist von gut ausgebildeten Fachleuten, die ihrem Land den Rücken kehren. Manche davon machen im Ausland Karriere - nicht alle so spektakulär wie der Vorstandsvorsitzende von Pfizer in den USA. Albert Bourla aus Thessaloniki hatte zwar noch dort studiert, dann aber keine Lust verspürt, das Wissen, das er seiner griechischen alma mater verdankt, in den Dienst seines Landes zu stellen. Er wanderte aus in die USA und wurde dort erfolgreich.
Zwar fühlt er sich seiner Heimat noch immer verbunden, zu mehr als Ferienaufenthalten aber reicht es nicht.
Den Weggang begründen er und andere mit ungünstigen Arbeitsbedingungen und Karrierechancen zu Hause. Wer aber soll dort den diesbezüglichen Wandel herbeiführen, wenn die Geisteselite sich dafür nicht zur Verfügung stellt und sich ihrer Verantwortung entzieht? Diejenigen, die bleiben, können es nicht. Diejenigen, die gehen, wollen es nicht.
Das Ausland investierte Milliarden in den Sanierungsfall Griechenland. Ein stabilisierter Erfolg zeichnet sich noch immer nicht ab. Die Landeskinder aber haben nur ihre eigenen Interessen im Blick. Besonders fatal wirkt das schlechte Vorbild auf die nachfolgenden Generationen, denen sich dadurch die Überzeugung aufdrängt, auch sie müßten ihr Heil im Ausland suchen. Auf diese Weise kommt ein Land nie von der Stelle. Ein Teufelskreis!
Bourla ist kein Einzelfall für Griechenland; und Griechenland ist kein Einzelfall für die Welt. Die USA wären auf Bourla mutmaßlich nicht angewiesen gewesen, Griechenland aber schon. So leistet das arme Griechenland den reichen USA Entwicklungshilfe. Auch die USA wiederum sind kein Einzelfall von Entwicklungshilfe in der falschen Richtung.
