Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Als „Hotels, die einmal groß waren“ wurden in der Wochenendbeilage einer Zeitung Hotels an der Schwarzwald-Hochstraße vorgestellt, darunter das Schloßhotel Bühlerhöhe und das Hotel Waldlust in Freudenstadt.
Es wurde erwähnt, daß die Zeit über zahlreiche der einstigen Grand-Hotels hinweggegangen sei und sie ihre Pforten in Ermangelung von Gästen schließen mußten. Nun dämmern sie verlassen vor sich hin und gehen einer ungewissen Zukunft entgegen.
Wie schade!
Ich erinnere mich gerne an die Ferien in meiner Kindheit mit meiner Mutter in Freudenstadt, wo wir im Hotel Rappen logierten. In den weitläufigen Parkanlagen durfte ich unter den Augen des Pagen Hotelhund Basco - einen Riesenschnauzer - ausführen. Vom Hotel aus gelangte man über eine kleine Brücke direkt in den Wald, wo ich auf dem Teuchelweg begeistert die zahmen Eichhörnchen fütterte, die dort als niedliche Wegelagerer auf die Besucher und die von diesen mitgebrachten Knabbereien warteten. Ein Riesenspaß bereitete dort auch die Blaubeerenernte, obwohl ich der Ausbeute eigentlich andere Obstarten vorzog. Das Stadtkind in der Natur - Erlebnis pur! Am Nachmittag ging es zur Kaffeestunde ins Hotel Waldlust auf einer Anhöhe über der Stadt, wo es hervorragende Schwarzwälder Kirschtorte gab.
Das altehrwürdige Hotel Rappen erlitt bedauerlicherweise ein unverdient trauriges Schicksal. Nach langjährigem Leerstand brannte das einstmals elegante Traditionshaus komplett ab - oder wurde in Brand gesteckt, wie gemunkelt wird.
Um das Hotel Waldlust macht sich erfreulicherweise eine Bürgerinitiative verdient, die sich seine Rettung und Wiedereröffnung zum Ziel gesetzt hat.
Das idyllische Hotel Waldhotel Stokinger, auch es ein gerne aufgesuchter Ort zur Kaffeestunde, wich inzwischen einem potthäßlichen Bau-Ungetüm.
Sehr gerne denke ich an den 70. Geburtstag meiner Mutter im Schloßhotel Bühlerhöhe zurück. Auch dieser traumhaft gelegene denkmalgeschützte Komplex, der sich mittlerweile im Eigentum kasachischer Investoren befindet, wartet nunmehr schon seit 13 Jahren auf seine Wiedererweckung zu neuem Leben.
Viele Deutsche kennen ihre Heimat nicht annäherungsweise und tummeln sich lieber an fernen Orten, die nur umweltschädigend und stressig zu erreichen sind. Darüber gehen zu Hause unwiederbringlich echte Schätze verloren.
Es wäre schön, wenn durch die gegenwärtige Krise eine Rückbesinnung eingeleitet würde, ehe wir uns unserer Lebensart noch mehr entfremden.
