Weder pro-russisch, noch pro-US-amerikanisch, sondern pro-brasilianisch: Luiz Inácio Lula da Silva

in deutsch •  last year  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Andrew Korybko, ein in Moskau ansässiger US-amerikanischer Politologe, spezialisiert auf die US-Strategie in Afrika und Eurasien sowie auf Chinas Belt & Road-Initiative und Rußlands geopolitische Ziele, sieht den brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva fest an der Seite des Westens. Dabei erscheint der Autor geradezu manisch fixiert auf die „LGBTQIA+“-Frage.

Tatsache jedoch ist, daß Luiz Inácio Lula da Silva das tut, wozu er von seiner Wählerschaft beauftragt wurde. Er versucht, die Interessen seines Landes offensiv zu vertreten, indem er dessen Gewicht optimiert und bestens möglich in die Waagschale wirft.

Seine engagierten Schritte zur Dedollarisierung der Weltwirtschaft erscheinen glaubhaft und nagen derart an der Hegemonialstellung der USA, daß allein dies Brasilien in eindeutige Gegenposition zu den USA bringt, die dies als Frontalangriff wahrnehmen müssen. Dies wiegt in seiner Wertigkeit ein Besuch in Washington nicht auf.
Hinzu kommt, daß Luiz Inácio Lula da Silva in der Ukraine-Frage klar die Haltung Moskaus unterstützt.
Der wahrscheinlich markanteste Hinweis auf Luiz Inácio Lula da Silvas Positionierung war seine Unterstützung des russisch-chinesischen Antrages im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses für die Aufklärung des Terroraktes an den North-Stream-Röhren. Als einziger Staat stellte Brasilien sich auf die Seite der Antragsteller.

Weder der russische Präsident Wladimir Putin, noch sein brasilianischer Kollege sind Phantasten, die ihre Kooperation zum beiderseitigen Vorteil an der „LGBTQIA+“-Problematik scheitern ließen. Rußland verficht gerade das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. LGBTQIA+ existieren auch in Rußland unbehelligt, nur dürfen sie ihren Lebensstil nicht propagieren, wohl aber als Erwachsene ausleben. Rußlands diesbezügliche Einstellung hindert demnach keine Allianzen mit Staaten, die dies anders sehen. Auch Brasilien hat sich nicht auf die Fahne geschrieben, Rußland in dieser Hinsicht zu missionieren.
Andrew Korybko krallt sich obsessiv an diesem Komplex fest und sieht ihn fälschlicherweise die gesamte Beziehung Rußlands und Brasiliens dominieren. Damit verstellt sich der Autor den objektiven Blick auf die Realität und verrennt sich. Das genau tun Rußland und Brasilien nicht.

Anlage 1

RT-DE
vom 10. April 2023

Die De-Dollarisierung im brasilianisch-chinesischen Handel wirft Fragen zu Lulas Strategie auf.

Trotz Luiz Inácio Lula da Silvas Förderung der finanziellen Multipolarität auf unbestreitbare Kosten des Dollars ist er fest mit den herrschenden liberalen Globalisten der USA verbunden – insbesondere im innenpolitischen und soziokulturellen Sinne.

Eine Analyse von Andrew Korybko

Brasilien und China haben vergangene Woche eine Vereinbarung getroffen, um ihren bilateralen Handel zu de-dollarisieren, was die finanziellen Prozesse der Multipolarität inmitten des globalen systemischen Übergangs beschleunigen wird. Der Zeitpunkt war jedoch merkwürdig, da Brasiliens Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro am vergangenen Wochenende den Medien mitteilte, dass "alle Maßnahmen der Regierung verschoben werden", weil Lula seine geplante Reise nach China wegen einer Krankheit absagen musste. Obwohl er den Staatsbesuch auf den 11. bis 14. April verlegte, beschlossen beide Seiten, das Abkommen vergangene Woche zu unterzeichnen anstatt abzuwarten.

Darüber hinaus fand dies in derselben Woche statt, in der die USA ihren zweiten "Gipfel für Demokratie" veranstalteten, an dem Lula unter dem Vorwand seiner Krankheit nicht wie geplant per Videoschalte teilnehmen konnte. Trotzdem übermittelte er eine lange Erklärung, die gewisse Medien fälschlicherweise als "pro-russisch" bezeichneten – eine Einschätzung, die durch nachprüfbare Fakten aus offiziellen Quellen widerlegt werden kann. Russland wird in der Erklärung von Lula überhaupt nicht erwähnt, und sie liest sich tatsächlich wie ein Liebesbrief an die US-Demokraten.

Lulas ideologische Ausrichtung auf die Liberal-Globalisten der USA

Lula ist ideologisch mit den liberalen Globalisten fest verbunden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er in seiner Erklärung implizierte, dass die brasilianische Opposition aus "Extremisten" bestehe, die "Desinformation" verurteilte – von der er andeutete, dass sich die Opposition dieser bedient, womöglich als Vorwand, um im Rahmen seiner von den USA unterstützten Kampagne zur Machtkonsolidierung in der nahen Zukunft möglicherweise mehr Zensur einzuführen – und zudem die "LGBTQIA+"-Gemeinschaft lobte.

Diese Agenden, die er in seiner Erklärung an den "Gipfel für Demokratie" vorangetrieben hat, stimmen auch mit den Anliegen überein, die der Finanzier von Farbrevolutionen, George Soros, weltweit aggressiv propagiert, und der Lula in seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz vergangenen Februar begeistert unterstützte. Insbesondere der letzte Punkt in Bezug auf die "LGBTQIA+"-Gemeinschaft widerspricht direkt Russlands offizieller Doktrin zur Unterstützung traditioneller moralischer Werte, wie sie im neuen außenpolitischen Konzept verkündet wurde, das hier nachgelesen werden kann.

Im achten Absatz dieses Konzepts warnt Russland, dass "die Auferlegung zerstörerischer neoliberaler ideologischer Einstellungen zu einer weit verbreiteten Form der Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten geworden ist, die traditionellen spirituellen und moralischen Werten zuwiderlaufen". Diese Passage rechtfertigt Russlands offizielle Absicht, traditionelle moralische Werte zu verteidigen, die ein Dutzend Mal erwähnt wurden, erklärt, warum Russland "LGBTQIA+"-Propaganda verboten hat, und fügt Präsident Putins Schlussfolgerung Kontext hinzu, dass die liberale Elite Pädophilie fördert.

Die US-Wahrnehmung der brasilianischen Finanzpolitik zur Multipolarität

Die soziokulturelle Dimension der Weltanschauung von Lula steht daher im Gegensatz zu jener Russlands, das er vermutlich ebenso wie seine linksliberalen Anhänger als "bigott" und "faschistisch" betrachtet. Dennoch teilen diese beiden BRICS-Staaten immer noch das gemeinsame Ziel der finanziellen Multipolarität, was die Entscheidung erklärt, den brasilianisch-chinesischen bilateralen Handel zu de-dollarisieren. Um auf diese Entwicklung zurückzukommen: Das Timing deutet darauf hin, dass Lula wollte, dass dies vergleichsweise leiser über die Bühne geht, als wenn er es ankündigt, während er zu Besuch in Peking ist.

Da es bereits vereinbart war, bestand die Herausforderung darin, die Wahrnehmung der USA zu steuern, da Lula nicht riskieren wollte, seine dortigen "Kämpfer für soziale Gerechtigkeit" wie Alexandria Ocasio-Cortez und Bernie Sanders vor den Kopf zu stoßen, die er beide während seiner Reise nach Washington im Februar getroffen hat. Lula wollte auch vermeiden, seinen neuen Kumpel Biden zu beleidigen, nachdem die beiden in ihrer gemeinsamen Erklärung, die hier auf der offiziellen Website des Weißen Hauses nachzulesen ist, vereinbarten, die strategische Partnerschaft beider Länder umfassend zu stärken.

Zu diesem Zweck kam ihm seine Erkrankung insofern politisch gelegen, dass sie es ihm ermöglichte, seine geplante Reise nach Peking zu verschieben, damit diese nicht mit dem "Gipfel für Demokratie" der USA zusammenfällt, um anschließend die Unterzeichnung des Abkommens zur De-Dollarisierung in seiner Abwesenheit zu genehmigen, was vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit auf sich zog. Wie oben erläutert, wollte er sein Bestes tun, um die Wahrnehmung der USA in Bezug auf diese Entwicklung zu steuern.

Das Szenario des russisch-brasilianischen ideologischen Wettbewerbs in Afrika

So sehr seine Verbündeten in den Medien und die Speichellecker in den sozialen Medien etwas anderes behaupten, ist es dennoch sachlich falsch, Lula als Gegenpol zu den USA zu bezeichnen, wie seine zuvor zitierte Erklärung gegenüber den Gipfelteilnehmern der vergangenen Woche sowie jene gemeinsam mit Biden im Februar bewiesen haben. Trotz seiner Förderung der finanziellen Multipolarität auf unbestreitbare Kosten des Dollars ist er fest mit den herrschenden liberalen Globalisten der USA verbunden, insbesondere im innenpolitischen und soziokulturellen Sinne.

Die zitierte Erklärung beweist, dass Lula Bidens liberal-globalistische Mission teilt, in der beide ihre jeweilige Opposition als "Extremisten" delegitimieren, sich darauf vorbereiten, unter diesem Vorwand mehr Zensur einzuführen, und die Anliegen der "LGBTQIA+" in voller Zusammenarbeit zu propagieren.

Wie dem auch sei, Brasilien als Staat ist keine Bedrohung für Russland, aber seine potenzielle Unterstützung für "LGBTQIA+" in Absprache mit den USA könnte in Drittländern, in denen Moskau auch Interessen hat, wie im traditionell konservativen Afrika, eine unfreundliche asymmetrische Herausforderung darstellen. Russland und Brasilien könnten daher dort um die Herzen und Köpfe der Menschen konkurrieren, wobei Russland die Beschränkungen bei der "LGBTQIA+"-Propaganda verteidigt und Brasilien die Einheimischen dagegen aufhetzt.

Brasiliens geplanter Balanceakt zwischen China und den USA

In Bezug auf China wird jedoch nicht erwartet, dass Brasilien in irgendeiner Form mit Peking kollidieren oder konkurrieren wird, da Lula tatsächlich vorhat, sein Land zwischen China und den USA auszubalancieren. Einerseits ist China Brasiliens wichtigster Wirtschaftspartner und ein Verbündeter bei der Förderung des gemeinsamen Ziels der finanziellen Multipolarität. Andererseits sind die USA Brasiliens wichtigster Sicherheitspartner auf dem Kontinent und derzeit auch eine Inspirationsquelle für die brasilianischen Liberal-Globalisten, die sich an den regierenden US-Demokraten orientieren, was den Spagat erklären würde.

Das Lob von Außenminister Mauro Vieira für China in einem Interview mit dem brasilianischen Nachrichtenportal Metrópoles könnte so interpretiert werden, dass Brasilien die Möglichkeit sucht, ein Gleichgewicht zwischen dem US geführten kollektiven Westen, mit dem sich Lula politisch gegen Russland verbündet hat, und dem chinesischen Wirtschaftsmotor der chinesisch-russischen Verständigung.

Unabhängig davon, wie erfolgreich sich dieser Ansatz erweist, sollten Beobachter beachten, dass Russland in Lulas großer Strategie keine herausragende Rolle spielen wird. Der Handel wird wahrscheinlich weiter wachsen, da er für beide Seiten von Vorteil ist, aber die politischen Beziehungen könnten sich bald verschlechtern, falls Lula zum Beispiel einen mutmaßlichen "russischen Spion" an die USA ausliefern lässt, damit dort Anklage gegen ihn erhoben werden kann, anstatt ihn zurück nach Russland abzuschieben. Die potenzielle Reise von Außenminister Sergei Lawrow nach Brasilien in diesem Monat wird sich wahrscheinlich auf dieses Thema konzentrieren und gleichzeitig die Möglichkeit prüfen, die wirtschaftlichen Beziehungen weiter auszubauen, insbesondere im Energiesektor, wie der Botschafter Brasiliens in Russland vorgeschlagen hat.

Die Entlarvung der "großen Lüge" der brasilianischen Linken

Lulas Ernennung der ehemaligen Präsidentin Dilma Rousseff zur Leiterin der Neuen Entwicklungsbank (NDB) der BRICS sollte daher im Zusammenhang mit der Förderung der Ziele der finanziellen Multipolarität Brasiliens interpretiert werden, anstatt irgendetwas mit Russland zu tun zu haben, wie es seine Medienverbündeten und die Speichellecker in Social Media es gerne darstellen. Die "große Lüge" der brasilianischen Linken und ihrer Unterstützer im Ausland ist, dass Lula pro-russisch sei, obwohl die Fakten beweisen, dass er im Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland politisch auf Seiten der USA steht.

Sie werden alles, was Lula tut, so drehen, um die Lüge aufrechtzuerhalten, dass er sich heimlich mit Russland gegen die USA verbündet hat, trotz der Fakten aus offiziellen Quellen, die diese buchstäbliche Verschwörungstheorie umfassend entlarven. Diese "politisch unbequeme" Tatsache darf niemals offen anerkannt werden, selbst in dem Szenario, dass Lula diesen mutmaßlichen Spion an die USA ausliefert, anstatt ihn zurück nach Russland abzuschieben, da diese Propagandisten befürchten, dass damit die Wahrheit über Lulas liberal-globalistisches Weltbild ans Licht kommen würde.

Ihrer Meinung nach muss die falsche Wahrnehmung über Lula als "multipolarer Revolutionär gegen die US-Hegemonie" um jeden Preis aufrechterhalten werden, damit die oben genannte Wahrheit über seine Weltanschauung nicht zu einer politischen Revolte an der Basis der Arbeiterpartei führt, was dazu führen könnte, dass Lula unter Druck gesetzt wird, seine "große Strategie" neu zu kalibrieren. Dies erklärt, warum das neueste Narrativ über "Desinformation" so aktiv vorangetrieben wird und fälschlicherweise behauptet wird, dass das Abkommen zur De-Dollarisierung bedeutet, dass Lula sich mit Russland verbündet hat.

Die Zukunft der russisch-brasilianischen Beziehungen

In Wirklichkeit wird Russland von Lula nur als Rohstoffpartner und als ein Land betrachtet, mit dem es bei der Verfolgung der gemeinsamen Ziele der finanziellen Multipolarität zusammenarbeiten kann. Lula ist entschieden gegen Russlands offizielle Verteidigung traditioneller moralischer Werte und insbesondere gegen die militärischen Schritte, die Moskau zur Verteidigung seiner roten Linien der nationalen Sicherheit in der Ukraine unternehmen musste, nachdem die NATO sie dort heimlich überschritten hatte. Lula wird das nie offen zugeben, aber er hält Russland aller Wahrscheinlichkeit nach für "bigott", "faschistisch" und "imperialistisch".

Trotzdem wird er, wie erläutert, in Fragen von gemeinsamem Interesse mit Moskau zusammenarbeiten, aber keine Seite kann sich darüber hinaus so aufeinander verlassen, wie Russland sich auf den BRICS-Partner Indien verlassen kann, von dem Lula wahrscheinlich auch glaubt, dass es von "Fanatikern" und "Faschisten" regiert wird, in Übereinstimmung mit seinem liberal-globalistischen Weltbild. Der russisch-brasilianischen Partnerschaft sind aufgrund der radikalen Ideologie des brasilianischen Führers künstliche Grenzen auferlegt, die alle ehrlichen Beobachter anerkennen müssen, wenn sie danach streben, seine "große Strategie für die Zukunft" genau zu analysieren.

https://rtde.site/international/167402-de-dollarisierung-im-brasilianisch-chinesischen/

Anlage 2

RT-DE
vom 07. April 2023

Brasilianischer Präsident legt Kiew nahe, die Krim an Russland abzutreten.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva glaubt, dass Kiew die Krim als russisch anerkennen müsse, um Frieden in der Ukraine zu erreichen. Er betonte, dass Präsident Selenskij "nicht alles wollen kann" und die Frage des Status der Krim diskutieren sollte.

Um Frieden in der Ukraine zu erreichen, sollte Kiew über den Status der Krim diskutieren und die Halbinsel möglicherweise abtreten, meint der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (Lula). Dies berichtete die französische Tageszeitung Le Figaro. Er sagte: "Vielleicht wird die Krim diskutiert werden."

In Bezug auf die übrigen Territorien, die Teil Russlands geworden sind, schlug der brasilianische Präsident ein "Umdenken" vor. In der Hauptstadt Brasília erklärte Lula: "Auch Selenskij kann nicht alles haben wollen. (...) Die Welt braucht Frieden. (...) Wir müssen eine Lösung finden."

Ende Januar hatte Lula angeboten, bei der Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts zu vermitteln. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz sprach er sich für die Schaffung eines multilateralen Formats ähnlich der G20 aus. Ihm zufolge sei es wichtig, eine Gruppe von Personen zu versammeln, die "genug Macht haben, um am Verhandlungstisch respektiert zu werden." Der Präsident versprach, zur Lösung des Konflikts beizutragen, wenn er die Möglichkeit dazu habe. Und er erklärte sich bereit, mit dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten, Wladimir Putin und Wladimir Selenskij, zu verhandeln.

Nach Ansicht des brasilianischen Präsidenten kann China ebenfalls eine wichtige Rolle in dem Verhandlungsprozess spielen. Er erklärte, dass die "wirtschaftliche, militärische und politische Bedeutung Chinas und Chinas Beziehungen zu Russland zusammen mit Chinas Meinungsverschiedenheiten mit den Vereinigten Staaten" ein "außerordentliches Potenzial" dafür schaffen.

Kiew glaubt, dass die Ukraine in der Lage sein wird, die Krim in fünf bis sieben Monaten einzunehmen. Danach werde sie die Krim-Brücke abreißen und versuchen, "alles Russische dort auszurotten", behauptete Michail Podoljak, Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes. Wladimir Selenskij hatte im Sommer 2022 erklärt, sein Land sei bereit, die Krim "mit allen Mitteln" zurückzuholen. Der Leiter der Hauptabteilung Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Kirill Budanow, räumte ein, dass dies "durch eine Kombination aus militärischer Gewalt und Diplomatie" geschehen werde.

Am 5. April verkündete der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrei Sibiga, dass die Ukraine bereit sei, mit Russland über den Status der Krim zu diskutieren, wenn ukrainische Truppen die Verwaltungsgrenzen der Halbinsel erreichen. Er betonte jedoch, dass Kiew eine militärische Lösung in der Frage der territorialen Zugehörigkeit der Krim nicht ausschließe. Die jüngste Diskussion über die Krim durch Präsident Wladimir Selenskij und sein Gefolge stehe im Zusammenhang mit der geplanten Offensive der ukrainischen Streitkräfte.

Der Gouverneur der Halbinsel, Sergei Axjonow, hatte zuvor erklärt, dass Präsident Selenskij "die Krim sowie die im September 2022 an Russland angegliederten Gebiete niemals sehen wird", und im Februar den Bau einer Verteidigungslinie in dem Gebiet angekündigt.

Der ehemalige Präsident und stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates Russlands, Dmitri Medwedew, warnte, dass im Falle eines Angriffs der Ukraine auf russische Einrichtungen auf der Krim "nur Vergeltungsschläge" von Moskau aus möglich seien. Je nach Bedrohungslage sei Russland bereit, alle Arten von Waffen, einschließlich Atomwaffen, einzusetzen, fügte er hinzu. Wladimir Putin erklärte außerdem, dass das Territorium des Landes mit "allen verfügbaren Kräften und Mitteln" geschützt werde.

Die Krim wurde nach einem Referendum im Jahr 2014 Teil Russlands, während die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Gebiete Saporoschje und Cherson 2022 der Russischen Föderation beitraten. Die ukrainischen Behörden und die westlichen Länder betrachten dies als Annexion und erkennen die Ergebnisse der Abstimmung nicht an. Präsident Wladimir Putin hat wiederholt betont, dass die Frage der Zugehörigkeit der Halbinsel abgeschlossen sei.

https://rtde.site/international/167226-brasilianischer-praesident-legt-kiew-nahe/

Anlage 3

RT-DE
vom 15. April 2023

Brasiliens Präsident Lula da Silva fordert Ende der Unterstützung des Ukraine-Krieges durch USA.

Bei seinem Staatsbesuch in China erklärte der brasilianische Präsident Lula da Silva vor Journalisten, dass die USA mit der Unterstützung des Krieges in der Ukraine aufhören sollten. Auch die EU müsse anfangen, über Frieden zu reden. China und Brasilien wollen sich als Vermittler im Friedensprozess positionieren.

Die Vereinigten Staaten sollten "aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden". Diese Aufforderung äußerte der brasilianische Präsident Lula da Silva dem Internetportal web.de zufolge am Samstag bei seinem Besuch in Peking gegenüber Journalisten. Seiner Ansicht nach müsse auch die Europäische Union "anfangen, über Frieden zu reden".

Die internationale Staatengemeinschaft sei in der Pflicht, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ukrainischen Staatschef Wladimir Selenski davon zu überzeugen, dass der "Frieden im Interesse der ganzen Welt liegt".

Die Aussagen des brasilianischen Präsidenten zu Washingtons Unterstützung für die Ukraine seien heikel, hieß es auf web.de. Schließlich strebe auch Brasilien eine enge Verbindung mit Washington an. Im Februar, einen Monat nach Amtsantritt, unternahm Lula da Silva seine erste Auslandsreise in die USA.

Am Freitag war er zu einem Staatsbesuch nach Peking gereist. China ist Brasiliens wichtigster Handelspartner. Der Besuch in China diene der Stärkung der bilateralen Beziehungen. Der brasilianische Präsident wolle zudem deutlich machen, dass "Brasilien wieder ein wichtiger Akteur auf der Weltbühne ist".

Im Gegensatz zu den westlichen Verbündeten haben China und Brasilien Moskaus Einmarsch in die Ukraine nicht verurteilt und beteiligen sich auch nicht an den Sanktionen gegen Russland.

Sowohl die chinesische Regierung als auch der brasilianische Staatschef kritisierte Washingtons Unterstützung für Kiew. Die beiden Länder wollen sich als neutrale Parteien und als Vermittler im Ukraine-Konflikt positionieren.

Nach seinem Besuch in China plant Lula da Silva einen weiteren Staatsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

https://test.rtde.me/international/167793-brasiliens-praesident-lula-da-silva-fordert-ende-unterstuetzung-ukraine-krieges-durch-usa/#

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Als ehemalige Diplomatin gehe ich bei Dir davon aus, dass die von Dir gemachte Einschätzung zutreffender ist, als dass was die Mainstreammedien über da Silva hier im Lande bereichten.

Ob er wirklich die Interessen des Volkes vertritt werden wir wohl erst in ein paar Jahren wissen. Meines Wissens nach soll er Sozialist sein. Wenn das stimmt, dann ist er vermutlich ebenso unfähig, was Wirtschaftspolitik angeht, wie die Grünen Sozialisten in unserer Bananenrepublik. Die Risikoaufschläge für brasilianische Staatsanleihen sind enorm und könnten sogar noch weiter steigen.

Man wird sehen müssen, was er zustande bringt oder auch nicht.

Fähiger als unserer Regierung scheint er allemal zu sein, was jedoch angesichts des Intellekts hierzulande in den Parteien auch kein großes Kunststück ist.

Am Ende ist jede Form staatlicher Bevormundung und Herrschaft abzulehen - egal wie demokratisch sie sich gibt.

Insofern traue ich gar keiner Regierung.

Wenigstens führen die Brasilianer keinen Krieg. Ob sie Verträge einhalten steht auf einem anderen Blatt.

Ich wünsche einen guten Start in die neue Woche.

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Ich bin zwar kein Lateinamerika-Experte, aber die Einschätzung von Korybko scheint mir absurd.
Die Opposition sind Jair Bolsonaro und seine Leute. Bolsonaro scheint sich seit der Wahlniederlage noch immer in Florida aufzuhalten.

Auch Dir einen prima Wochenbeginn!

Die Hohlbock Mafia rund um den ferngesteuerten Automaten in Berlin haben sich in Südamerika bestimmt erklären lassen, wie das mit der Inflation am besten befeuert werden kann.

Getarnt wurde dies natürlich als Klimaaktivismus der übelsten Sorte.

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