Werte - Glaube - Religion

in deutsch •  4 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Werte, Glaube und Religion bilden nicht notwendigerweise eine Trilogie.

Werte sind zum Teil angeboren; zum Teil werden sie durch Erziehung oder eigene Erfahrung und darauf beruhende Erkenntnis vermittelt. Sie werden aus Überzeugung von ihrer grundlegenden Richtigkeit oder in der Hoffnung auf Beachtung durch die anderen praktiziert. In letzterem Falle gebiert die Einsicht in den allseitigen Vorteil das Verhalten, nach der Devise „Was Du nicht willst, das man Dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu!“.

Der Glaube an ein höheres Wesen entspringt zum einen der Suche nach einer Erklärung des Transzendenten und zum anderen dem Wunsch nach Überwindung der Endlichkeit. Stößt der Mensch an die Grenzen seiner Erkenntnismöglichkeiten, sucht er die Lösung dafür im Plan eines Allmächtigen. Das Bewußtsein, sich mit jedem Tag dem Tod zu nähern, erzeugt Angst. Der Glaube an ein Weiterleben danach tröstet und nimmt den Schrecken. Auch den Verlust Verstorbener macht die Hoffnung auf ein Wiedersehen erträglicher.

Mit Werten hat der Glaube nur insofern zu tun, als die Furcht vor dem Zorn und der Rache der überirdischen Gottheit deren Einhaltung gewissermaßen zu gebieten und erzwingen scheint. Der Glaube fungiert hierbei als Druckmittel zur Durchsetzung der Beachtung von Werten, die nicht unbedingt wirklich verinnerlicht sein müssen. So gesehen kann ein Atheist oder Agnostiker durchaus Werte aufrichtiger und überzeugender leben als ein Gläubiger, der das unter Umständen nicht freiwillig tut, sondern nur unter einem empfundenen Zwang.

Religion stellt ein Machtinstrument in Händen des Bodenpersonals der Gottheit dar. Sie wird oft pervertiert zur Kujonierung der Gläubigen zum Vorteil der Machthaber der jeweiligen Konfession. Was im Namen von Religion geschah und noch immer geschieht, spricht vielfach allem Hohn, was auch bei großzügigster Auslegung noch als Wert verstanden werden kann. Auch oktroyiert das Bodenpersonal den Gläubigen oft die Beachtung von Normen auf, über die es sich selbst großzügig hinwegsetzt. Schon dieser Doppelstandard verdient ein Unwerturteil.

Werte verkörpern ihren eigenen Wert - unabhängig von Religion und Glaube. Wahre und echte Tugendhaftigkeit bedarf keiner Drohung durch ein imaginäres höheres Wesen und keiner Anordnung durch dessen selbstmandatierte Statthalter, sondern gründet auf Überzeugung.

Zu der Erkenntnis, daß „ein guter Mensch nicht fromm sein muß und ein frommer Mensch nicht gut“, hätte es keiner Studie bedurft. Legionen von Heuchlern und Verbrechern im Namen Gottes bestätigen dies tagaus tagein schon seit Jahrhunderten.

Sogar zu Gott selbst stellt sich die Wertfrage in Form der Theodizee-Frage: Warum läßt er das Böse zu, wenn er doch gut und allmächtig ist?

https://www.dw.com/de/gibt-es-werte-ohne-glauben/a-57154728
https://www.dw.com/de/islamische-welt-religiosit%C3%A4t-auf-dem-r%C3%BCckzug/a-56501410

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Das ist gewißlich wahr.
Religion und Fundamentalisten, das war schon immer eine unsägliche Kombination, die viel Leid über die Menschheit brachte. Das wars dann mit den guten Seiten der Religionen.

das wäre für @josua1 wohl lesenswert?

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Besten Dank! Most cordial thanks!

AUSZUG: Religion stellt ein Machtinstrument in Händen des Bodenpersonals der Gottheit dar. Sie wird oft pervertiert zur Kujonierung der Gläubigen zum Vorteil der Machthaber der jeweiligen Konfession.

FAZIT: Dem Teil stimme ich zu, ganz ähnlich redete Jesus übrigens über die sehr religiösen Pharisäer, die man heute wohl als "Gutmenschen" bezeichnen würde.

Matthäus 23:4-5 Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; sie aber wollen sie nicht mit einem Finger anrühren. Alle ihre Werke tun sie aber, um von den Leuten gesehen zu werden.

AUSZUG: Werte verkörpern ihren eigenen Wert - unabhängig von Religion und Glaube. Wahre und echte Tugendhaftigkeit bedarf keiner Drohung durch ein imaginäres höheres Wesen und keiner Anordnung durch dessen selbstmandatierte Statthalter, sondern gründet auf Überzeugung.

FAZIT Religionen sind weltlich und "verfälschen" in der Regel den Glauben, das ist allem voran im Christentum der "westlichen Welt" der Fall, wo Bibeltreue nicht selten von Vertretern weltlicher Institutionen (Stichwort: Landeskirchen) schon als eine Art moralisches Verbrechen angesehen wird.

Was das (angeblich) "imaginäre Wesen" angeht, gehen hier naturgemäß die Meinungen zwischen Theisten und Atheisten auseinander, weshalb wir uns wohl immerhin in dem Punkt einig sein werden, dass wir hier eben uneins sind.

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass zu Lebzeiten Atheisten wie Sigmund Freud und Friedrich Nietzsche trotz sonstiger Kritik dem Glauben an ein höheres Wesen eine wichtige Rolle für das funktionieren der Gesellschaft zugeschrieben haben, während aber auch in der heutigen Zeit sogar Atheisten wie Kommunist/Genosse Gysi und zu meinem Erstaunen sogar Atheisten-Papst Richard Dawkins einräumten, wie wichtig eben dieser Glaube für die Gesellschaft ist und das sogar, obwohl sie selbst ihn nicht teilen und nach eigener Aussage fest davon überzeugt sind, dass Gott nicht existiert.

Quelle: https://renovatio.org/2018/03/richard-dawkins-das-christentum-als-bollwerk-gegen-schlimmeres/

AUSZUG: Sogar zu Gott selbst stellt sich die Wertfrage in Form der Theodizee-Frage: Warum lässt er das Böse zu, wenn er doch gut und allmächtig ist?

ANTWORT: Meine Antwort zu dieser Frage habe ich schon sehr oft getippt, wurde irgendwann des Tippens überdrüssig und habe sie auf Seiten wie dieser gespeichert, um sie in so einem Fall bequem per Copy & Paste abrufen zu können, statt immer wieder in die Tasten zu hauen und halbe Romane zu schreiben. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, Meine Sicht zu diesem Thema durchzulesen. :)

https://steemit.com/deutsch/@josua1/eine-antwort-auf-die-theodizee-frage

SCHLUSSWORT: Ich denke, Bibeltreue wie die Amish zeigen sehr gut, wie "unverfälschter Glaube" aussehen kann, auch wenn seit 9/11 die Angst vieler Menschen vor dem Glauben generell extrem angestiergen ist und negative Beispiele leider populärer geworden sind.

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Ist das kein armer, um nicht zu sagen erbärmlicher Gott, der das Böse braucht, um seine Größe darzustellen?
Wer behauptet, die Gesellschaft bräuchte den Glauben, obwohl er selbst ihm nicht anhängt, erhebt sich über sie und degradiert den Glauben zum Herrschaftsinstrument.