Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Deutschlands Import von Düngemitteln aus Rußland, die nicht den Sanktionen unterliegen, verzeichnet schwindelnden Aufschwung, weil in Folge der hohen Energiepreise, die direkt auf die Verweigerung der Abnahme kostengünstigen und umweltschonenden Erdgases aus Rußland zurückzuführen sind, die Produktion in Deutschland nicht mehr rentabel ist. Deutschland importiert mithin russisches Erdgas auf einer höheren Verarbeitungsstufe.
Die EU führt aus Rußland Rekordmengen an Flüssigerdgas in nie dagewesenem Umfang ein, sodaß Rußland hinter den USA als Lieferant an zweiter Stelle rangiert.
In Indien dürfte man sich insgeheim über die dämlichen Deutschen mokieren, die russisches Erdöl mit erheblichem Preisaufschlag über dieses Land importieren.
Japan und Südkorea treiben trotz markiger Worte gegen Rußland und schauriger Kriegsspiele in dessen Nachbarschaft ihre Wirtschaftsbeziehungen mit dem Land voran und steigern so ihre Exporterlöse von dort.
Daß auch die USA aus Rußland weiterhin einführen, was sie für erforderlich und ihnen dienlich halten (Uran!), ist bekannt. Daß sie daraus die Uranmunition fabrizieren, die sie in die Ukraine schicken, sollte Rußland vielleicht zum Nachdenken darüber anregen, daß diesen Burschen moralisch vor nichts graust.
Österreich agitiert unter Aufgabe seiner Neutralität unablässig gegen Rußland, trotzt aber den Sanktionen und bezieht 60% eines Erdgases von dort. Daß es mit dem energetischen Habenichts Deutschland über alternative Bezugsquellen verhandeln will, darf unter dem typischen Humor der Alpenfriesen verbucht werden.
Am Rande steht Deutschland, übererfüllt die Sanktionsvorgaben und schießt sich dabei auch noch selbst in den Fuß. Die Industrie wandert ab, die Exporte des einstigen Exportweltmeisters fallen ins Bodenlose und die Menschen darben.
Anlage 1
RT-DE
vom 03. September 2023
Daten zeigen wachsende Abhängigkeit Deutschlands von russischen Düngemitteln.
Die Einfuhren von russischen Düngemitteln in die Bundesrepublik haben sich trotz der Sanktionspolitik Deutschlands von Juli 2022 bis Juni 2023 mehr als vervierfacht. Der Umfang der deutschen Düngemittelproduktion ist aufgrund der Energiekrise hingegen gesunken.
Trotz der wiederholt in Berlin geäußerten Absicht, sich vom sanktionierten Russland zu distanzieren, hat Deutschland die Einfuhren von russischem Stickstoffdünger im vergangenen Agrarjahr gesteigert, berichtete die Berliner Zeitung in der vergangenen Woche unter Berufung auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis).
Demnach ist der Einkauf russischer Düngemittel durch deutsche Landwirte um rund 334 Prozent von 38,5 Tausend Tonnen im Juli 2022 auf 167 Tausend Tonnen im Juni 2023 angestiegen. Allein die Einfuhren von Harnstoff stiegen im ersten Halbjahr 2023 um 304 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit stieg der Anteil Russlands am Gesamtvolumen der Düngemittelimporte Deutschlands von 5,6 Prozent auf fast 18 Prozent. Die inländische Düngemittelproduktion in Deutschland ist dagegen rückläufig – aufgrund der steigenden Gaspreise, die die Produktion verteuern. Während deutsche Unternehmen im Zeitraum 2021 bis2022 immerhin 37 Prozent des gesamten Düngemittelverbrauchs im eigenen Land produzierten, deckten sie im vergangenen Jahr nur noch fünf Prozent ab.
Deutschland, das stark von Energieimporten aus Russland abhängig ist, war mit am stärksten von der Reduzierung der russischen Gasimporte betroffen. Im letzten Jahr gingen diese deutlich zurück, nachdem die EU als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine entsprechende Sanktionen gegen Moskau verhängt hatte. Die Einfuhr aus alternativen Quellen half Deutschland zwar, die Energiepreise wieder etwas zu senken, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und jüngsten Prognosen zufolge werden die Preise wahrscheinlich bis mindestens 2027 auf einem hohen Niveau bleiben.
Martin May sagte als Sprecher des Verbandes der deutschen Agrarwirtschaft der Berliner Zeitung, dass der Kauf russischer Düngemittel im Prinzip nur eine weitere Form darstelle, wie die Bundesrepublik letztlich russisches Gas importiere.
"Für Deutschland war es im vergangenen Jahr eine große Anstrengung, von russischen Gaslieferungen unabhängig zu werden. Gas und Energie machen 80 bis 90 Prozent der Herstellungskosten von Mineraldünger aus. Das bedeutet, dass die importierten Düngemittel letztlich nichts anderes sind als billiges russisches Erdgas auf der nächsten Wertschöpfungsstufe", erläuterte May.
https://rtde.site/inland/179623-daten-zeigen-wachsende-abhaengigkeit-deutschlands/
Anlage 2
RT-DE
vom 30. August 2023
Medienbericht: EU importiert Rekordmengen an Flüssigerdgas aus Russland.
Einem Medienbericht zufolge sind die Importe von Flüssigerdgas aus Russland in die EU in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Russland soll nach den USA der zweitgrößte LNG-Lieferant der Europäischen Union sein.
Die Importe von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland in die EU sind in diesem Jahr um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, als die Zahlen Rekordwerte erreicht hatten. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung Financial Times hervor, mit Verweis auf eine Analyse der Nichtregierungsorganisation Global Witness, die auf Daten des Branchenanalyseunternehmens Kpler basiert. Außerdem sollen die EU-Importe von russischem LNG im Vergleich zum Niveau vor dem Krieg in der Ukraine gestiegen sein.
Bei den Importen von Flüssigerdgas aus Russland belegten Belgien und Spanien nach China den zweiten und dritten Platz. Laut Kpler-Daten machte russisches Flüssigerdgas von Januar bis Juli 16 Prozent der gesamten EU-Importe aus (21,6 Millionen Kubikmeter von 133,5 Millionen Kubikmetern), was Russland zum zweitgrößten Kraftstofflieferanten der Europäischen Union nach den USA macht.
Belgien importiert große Mengen von russischem Flüssigerdgas, da sich in seinem Hafen Zeebrugge einer der wichtigsten europäischen LNG-Terminals für den Import von Flüssigerdgas nach Europa befindet. Spaniens Versorger Naturgy und Frankreichs Total sollen ebenfalls laufende Verträge über große Mengen russischen Flüssigerdgases haben. Jonathan Noronha-Gant, Mitarbeiter bei Global Witness, sagte: "Es ist schockierend, dass die EU-Länder so hart daran gearbeitet haben, russisches fossiles Gas aufzugeben, nur um es durch ein geliefertes Äquivalent zu ersetzen."
Wie FT schreibt, soll die Europäische Union in diesem Jahr Rekordmengen an Flüssigerdgas aus Russland importieren, trotz des Versuches, bis 2027 auf russische fossile Brennstoffe zu verzichten. Ein direktes Verbot der Lieferung von russischem Flüssigerdgas könnte laut europäischen Beamten eine Energiekrise auslösen. Ein EU-Beamter teilte gegenüber FT mit, dass trotz der Fülle der europäischen Gasspeicher um mehr als 90 Prozent im Vorfeld des Winters immer noch "große Nervosität" im Falle weiterer möglicher Lieferengpässe herrsche.
https://rtde.site/international/179335-medienbericht-eu-importiert-rekordmengen-an/
Anlage 3
RT-DE
vom 22. August 2023
Trotz Sanktionen: Japan steigert Exporte nach Russland.
Während das Wachstum der japanischen Exporte nach Russland trotz Sanktionen zugenommen hat, gingen die Importe Tokios aus Russland massiv zurück. Japan hatte vor Kurzem sein Sanktionspaket gegen Russland erweitert und 758 neue Produkte in die Liste der verbotenen Lieferungen aufgenommen.
Das Gesamtvolumen der japanischen Exporte nach Russland stieg im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 50,94 Milliarden Yen (rund 320 Millionen Euro), wie das Finanzministerium in Tokio mitteilte.
Die Daten zeigen, dass Tokio seine Lieferungen von medizinischen Produkten im Vergleich zum Juli 2022 um satte 1.123 Prozent erhöht hat. Auch die Ausfuhren von Gummi- und Papierprodukten stiegen um 248 Prozent beziehungsweise 45 Prozent, während die Lieferungen von Kunststoffen und Stahl um 35 Prozent beziehungsweise 94 Prozent zurückgingen.
Gleichzeitig stiegen die Einfuhren des ostasiatischen Landes von russischem Getreide im Juli im Jahresvergleich um 5679 Prozent. Die Einfuhren von Fisch und Fischprodukten gingen im gleichen Zeitraum um 35,3 Prozent zurück, während die Käufe von Gemüse um 30 Prozent sanken.
Japans Gesamteinfuhren aus Russland gingen um fast 70 Prozent zurück, was auf einen Rückgang der russischen Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) und Kohle zurückzuführen ist, die etwa 60 Prozent der russischen Gesamtexporte nach Tokio ausmachen.
Statistiken zufolge gingen die Einfuhren von russischem LNG nach Japan im Juli um 53,6 Prozent zurück. Die Kohleeinfuhren sanken um 72,9 Prozent, während die Lieferungen von Nichteisenmetallen um 69,5 Prozent zurückgingen.
Der Rückgang erfolgt im Zuge der Verschärfung der Handelsbeschränkungen Japans gegenüber Moskau. Die japanische Regierung hat vor Kurzem ihr Sanktionspaket gegen Russland erweitert und 758 neue Waren in die Liste der verbotenen Lieferungen aufgenommen.
Japan hat sich im vergangenen Jahr als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine einer von den USA geführten Sanktionskampagne gegen Russland angeschlossen. Zu den von Tokio verhängten Sanktionen gehören das Einfrieren von Vermögenswerten, Ausfuhrverbote und die Aufhebung der Meistbegünstigung Moskaus im Handel. Japan hat außerdem 80 russische Unternehmen und Organisationen, die mit dem Militär zu tun haben, auf eine schwarze Liste gesetzt, darunter auch Firmen, die schwere Maschinen herstellen.
Moskau erklärte kürzlich, es erwäge "Vergeltungsmaßnahmen", und das russische Außenministerium gab bekannt, dass es Japans Sanktionen "sehr kritisch" betrachte. Zuvor hatte der Kreml als Reaktion auf die Sanktionen und die "unfreundliche, antirussische Haltung" des Landes fast 400 japanische Abgeordnete auf die schwarze Liste gesetzt. Außerdem wurde Dutzenden hochrangiger Politiker, darunter Premierminister Fumio Kishida, die Einreise untersagt.
https://rtde.site/wirtschaft/178465-trotz-sanktionen-japan-steigert-exporte-nach-russland/
Anlage 4
RT-DE
vom 05. September 2023
Österreichs Kanzler zum russischen Gas: Aus moralischer Sicht unangenehm, aber das ist die Realität.
Österreichs Bundeskanzler unterstützt den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bei den Ermittlungen gegen Wladimir Putin. Gleichzeitig betont er, derzeit keine Alternative zu russischem Gas zu haben.
In einem Interview für die ORF-Reihe "Sommergespräche" argumentierte der österreichische Bundeskanzler am Montag, dass "russisches Gas per se nicht billiger ist als irgendein anderes Gas auf dem Weltmarkt." Die Art und Weise, wie das Pipelinesystem in Europa ausgelegt sei, führe jedoch dazu, dass russischer Kraftstoff seit Jahrzehnten die Energiemärkte in Ost- und Mitteleuropa dominiere. Seit dem vergangenen Jahr versuche Österreich aber, seine Unabhängigkeit vom russischen Gas weiterzuentwickeln.
Nehammers Ansicht nach könnte Österreich eines Tages möglicherweise auf russisches Gas verzichten, kurzfristig sei dies jedoch unwahrscheinlich. Er wies auch darauf hin, dass Österreichs größter Gasversorger, die OMV, Verträge mit Gazprom bis 2040 habe und diese nicht einfach auf einen Schlag kündigen könne. "Das Gas können Sie nicht einfach irgendwo abfackeln, das wäre kontraproduktiv", erklärte er. Bei einem früheren Ausstieg aus dem Vertrag mit Gazprom müssten die Steuerzahler für den Schaden aufkommen. "Wir arbeiten gerade daran, die Verbindungen nach Deutschland und nach Italien Richtung Triest zu erweitern. Weil wir dadurch in die Lage versetzt werden, andere Gasversorger zu finden", so Nehammer. Es gebe zudem Verbindungen mit Kroatien.
Im Juli hatte OMV-Chef Alfred Stern gegenüber der Financial Times gesagt, dass das Unternehmen weiterhin russisches Gas kaufen werde, solange dies nach den EU-Vorschriften legal sei. Er warnte davor, dass die Einführung von Beschränkungen für Gasimporte die Preise in die Höhe treiben würde.
Auf die Frage, ob Österreich politisch neutral sei, antwortete der Bundeskanzler, das Land sei klar gegen den Krieg. Sein Land unterstütze den internationalen Strafgerichtshof in den Haag bei den Ermittlungen gegen Wladimir Putin. Bei der Frage, wer Unrecht habe, und wer das Opfer sei, sei die Alpenrepublik "mit Sicherheit nicht" neutral. "Es gibt einen Aggressor, das ist die Russische Föderation, die hat die Ukraine überfallen. Es passieren Menschenrechtsverletzungen, es passieren Angriffe auf zivile Einrichtungen, wo gar keine militärischen Ziele sind", erklärte er.
"Österreich ist militärisch neutral, aber nicht, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen."
Dass das Land weiter russisches Gas kauft, begründete Nehammer mit noch fehlenden Quellen und Lieferwegen. Denn es gelte zunächst, die Energieversorgungssicherheit in Österreich sicherzustellen. Dies habe höchste Priorität: "Das ist nicht angenehm, das ist auch moralisch nicht angenehm, aber es ist real. Es ist meine Verpflichtung als Bundeskanzler, das zu tun."
Umweltministerin Leonore Gewessler hatte im Juni erklärt, dass Österreich rund 60 Prozent des importierten Gases aus Russland bezieht. Im vergangenen Dezember lag der Anteil bei etwa 70 Prozent.
https://rtde.site/europa/179850-oesterreichs-kanzler-zum-russischen-gas/
Anlage 5
RT-DE
vom 13. September 2023
Ein Schildbürgerstreich: Bundesregierung importiert russisches Erdöl zum höheren Preis aus Indien.
Eine aktuell veröffentlichte Studie legt nahe, dass Deutschland massiv russisches Öl über Indien importiert. Der Import von Öl aus Indien hat sich demnach in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als verzwölffacht.
Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtet, stiegen die deutschen Importe von Mineralölerzeugnissen aus Indien von 37 Millionen Euro in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 um das Zwölffache auf einen Wert von 451 Millionen Euro von Januar bis Juli 2023. Dies entspricht einem Anstieg von +1.127,4 Prozent, das sind 2,4 Prozente aller deutschen Importe von Mineralölerzeugnissen in diesem Zeitraum.
Dabei handelt es sich in erster Linie um Gasöle, die für die Herstellung von Diesel oder Heizöl genutzt werden. Gleichzeitig führt Indien laut Comtrade-Datenbank der Vereinten Nationen seit Beginn des Ukraine-Krieges große Mengen Rohöl sehr billig aus Russland ein, der Grundstoff für Gasöle – und verkauft diese teuer an den Westen weiter. Die großen Profiteure dieses Geschäfts sind die Besitzer der indischen Großraffinerien: etwa das Industriekonglomerat Reliance, das der indischen Milliardärsfamilie Ambani gehört. Oder Nayara Energy, Betreiber der zweitgrößten Raffinerie des Landes, wie der Spiegel mitteilt.
Wie die ARD berichtet, bestätigte auch Georg Zachmann vom Thinktank Bruegel in Brüssel, dass Deutschland und andere europäische Länder implizit russisches Öl über Indien kaufen. Sobald eine direkte Handelsroute blockiert sei, sei der Markt in der Lage, dies "indirekt auszubalancieren". Auch wenn die genaue Herkunft des Rohöls "verschleiert" werde, sei es "wahrscheinlich russisch". Zachmann ergänzte darüber hinaus, es sei "unwahrscheinlich", dass das EU-Embargo die russischen Ölexporte "wesentlich reduzieren wird." Zum Preisdeckel meinte er, da Russland insgesamt sehr große Ölmengen exportiere, "bleiben seine Einnahmen sehr hoch."
Die Bundesrepublik hat mit den selbst auferlegten Sanktionen ihre direkten Ölimporte aus Russland eingestellt. Der "Wertewesten" hatte letztes Jahr einen Preisdeckel für russisches Öl eingeführt. Der funktioniert jedoch nicht, da beispielsweise die BRICS-Staaten dabei nicht mitspielen. Noch am Freitag berichtete der Spiegel unter Verweis auf Ökonomen vom KSE Institute der Kyiv School of Economics, dass für russisches Öl weiterhin deutlich mehr gezahlt werde, als der von den G7-Staaten verordnete Maximalpreis von 60 Euro pro Barrel. Laut dem Branchenportal oilprice.com wurden am Montag für ein Fass Urals gut 74 Dollar gezahlt, für die russische Sorte Sokol sogar über 84 Dollar.
https://rtde.site/inland/180589-schildbuergerstreich-bundesregierung-importiert-russisches-erdoel/
Anlage 6
RT-DE
vom 14. September 2023
Politologe Lüders: Es ist nicht möglich, russische Energie zu sanktionieren.
Seit Ausbruch des Ukrainekriegs versuchte der Westen, Russlands Zugang zu den europäischen und globalen Öl- und Gasmärkten zu beschränken. Die Nachricht, dass das Energieembargo gegen Russland nicht wirkt, erreicht mittlerweile auch den deutschen Mainstream.
Seit Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 war es eine Forderung, Russland vom Zugang zu den europäischen Öl- und Gasmärkten abzuschneiden. Der wirtschaftliche Schaden, so hofft man bis heute, würde Einfluss auf die militärischen Fähigkeiten Russlands haben. Elf sogenannte Sanktionspakete der Europäischen Union (EU) und ein Ölpreisdeckel, mit dem man mit anderen westlichen Staaten durchsetzen wollte, dass weltweit nur noch bestimmte Preise für russisches Öl gezahlt werden und dafür sorgen sollte, dass Russland nicht mehr von Preisanstiegen für Öl profitiert.
Deutsche Politiker und Medien behaupteten lange, dass die Sanktionen gegen Russland wirken würden. Von Anfang an war es aber zweifelhaft, wie effektiv diese Sanktionen in der Realität waren, und anders lautende Behauptungen schienen eher von Wunschdenken geprägt zu sein. Das lag nicht nur an den fehlenden Alternativen zu russischen Energieträgern, sondern auch an einer Umorientierung Russlands bei der Wahl seiner Wirtschaftspartner, wie der Politologe und Publizist Michael Lüders erläuterte.
Deutsche Erdölimporte aus Indien verzwölffacht
Die Nachricht, dass die Energie-Sanktionen gegen Russland nicht wirken, erreicht mittlerweile auch den deutschen Mainstream. Im Interview mit Deutschlandfunk am Donnerstag sagte Lüders, dass es schlichtweg nicht möglich ist, Russland als den größten Energielieferanten der Welt zu sanktionieren. Die Folge, dass es die EU dennoch versucht, war, dass Staaten wie China, Ägypten und Saudi-Arabien begannen, große Mengen russischen Erdgases zu kaufen, um sie dann unter neuer Beschriftung an die EU bzw. Deutschland weiterzuverkaufen.
Genauso wird mit russischem Erdöl verfahren. Wie bereits seit längerem bekannt ist, kauft Indien russisches Erdöl und liefert es raffiniert oder roh nach Rotterdam. Einem Bericht von Spiegel vom Dienstag zufolge haben sich Berlins Importe von Erdölprodukten aus Indien im Zeitraum Januar bis Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verzwölffacht.
Laut Lüders laufe dieser Prozess bereits in einem solch gewaltigen industriellen Maßstab, dass die großen US-amerikanischen Energieunternehmen wie Exxon oder Chevron Mobile in das Geschäft bereits eingestiegen seien. Die Investitionen werden in China getätigt. Warum sich russisches Öl und Gas trotz der Sanktionen seinen Weg zu den Käufern findet, liegt laut Lüders an einem Mangel an Alternativen. Wer glaubt, das System zu kontrollieren, so wie Deutschland, zahlt am Ende drauf. Statt der üblichen langfristigen Lieferverträge bleibt dann nur der Kauf auf den kurzfristigen Spotmärkten.
"Das ist der wesentliche Grund dafür, warum wir dieses große Energieproblem haben, unter der die Wirtschaft in Deutschland so sehr leidet."
Die Vorreiterrolle, die Deutschland in Bezug auf die Energie-Sanktionen eingenommen hat, sei indes einzigartig. Beispielsweise hätten die Japaner zwar Boykotte verhängt, jedoch russisches Erdgas und Erdöl davon ausgenommen. Ebenso handelten Österreich und sogar Polen und die EU. In Deutschland könne man hingegen nicht zwischen Realpolitik und Moral unterscheiden, stellt Lüders fest. Stattdessen wähne man sich in Deutschland auf der "sicheren Seite des guten Gewissens", indem man die russischen Energieimporte ersatzlos streicht. Der Haken sei jedoch, dass sich der LNG-Import nicht rechne.
"Flüssigerdgas ist um ein Vielfaches teurer, als direkte Erdgasimporte aus Russland, die es nun nicht mehr geben wird, nicht zuletzt, weil Nord Stream 1 und 2 in die Luft geflogen sind."
Kapitalflucht ins Ausland
Die Folgen dieser zerstörerischen Energiepolitik versuche man zwar zu verheimlichen. Gleichzeitig stellt sie Deutschland als Exportnation vor ein "ganz massives Problem". Denn ohne bezahlbare Energie geht die Wirtschaft in Deutschland "in die Knie", so Lüders, der sich auf aktuelle Zahlren des Frankfurter Instituts für Wirtschaft beruft. Demnach haben ausländische Investoren im vergangenen Jahr über 130 Milliarden Euro aus Deutschland abgezogen, während lediglich 10,5 Milliarden Euro neu investiert worden seien.
"Das bedeutet, dass im Ausland die Sorge vorherrscht, dass die Wirtschaft Deutschlands sich auf absteigenden Ast befindet."
Angesichts der Kapitalflucht hält es Lüders für dringend notwendig, die Politik zu überdenken. Das würde allerdings bedeuten, dass man Fehler eingestehen müsste, wozu die Ampelkoalition womöglich weder willens noch bereit wäre. Für die Zukunft besteht daher die Gefahr, dass Russland die neuen Verkehrswege Richtung China und Indien so weit etabliert, dass es überhaupt nicht mehr auf den Energieexport nach Europa angewiesen sein wird. Deutschland hingegen drohe zum großen Verlierer dieser Entwicklung zu werden, indem es leichtsinnig seinen Wohlstand aus ideologischen Gründen ruiniert.
https://rtde.site/international/180740-politologe-lueders-es-ist-nicht/
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