Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Die Franzosen haben uns schon ihre croissants hier gelassen und unsere Hörnchen weggefressen. Das geht so weit, daß man bereits verbessert wird, wenn man „Hörnchen“ kaufen möchte. Brauchen wir noch mehr davon?
Wie es scheint, ist der gallische Eroberungsfeldzug jedoch im Teig steckengeblieben. Die Deutschen verweigern sich immer mehr dem Erlernen der Sprache des Nachbarlandes. Die Gründe dafür liegen nicht nur im Schwierigkeitsgrad, sondern auch in der Gebrauchsökonomie. Spanisch ist auf der Welt verbreiteter und damit öfter anzuwenden. Nicht vergessen werden sollte, daß Frankophone sich schon mal gerne über die Fehler der Ausländer amüsieren oder sich einen Spaß daraus machen, die nicht ganz so perfekt ihr Idiom Beherrschenden auflaufen zu lassen. Das ist nicht eben geeignet, Mut zu machen und Begeisterung für diese Sprache zu erzeugen.
Das abebbende Interesse beruht aber auf Gegenseitigkeit. Auch Franzosen fühlen sich immer seltener zur deutschen Sprache hingezogen. Auch hier schrecken der Schwierigkeitsgrad und das beschränkte Verbreitungsgebiet ab. Früher galt Deutsch als Sprache der Bildungselite. Die westlichen Nachbarn entwickelten Ehrgeiz und fühlten sich gerade durch den Schwierigkeitsgrad von Deutsch herausgefordert. Heute überwiegt der ökonomische Faktor. Die Gewißheit, sich auch über Englisch als Brückensprache verständigen zu können, der man für die Technik ohnehin nicht entkommt, trägt ebenfalls dazu bei, daß Deutsch in Frankreich an Popularität einbüßt.
Sehr dankbar für Bemühungen um ihre Sprache sind die Russen. Kritik erntet man dort so gut wie nie; dafür aber ein Übermaß an Lob. Warum wenden wir uns nicht verstärkt der Sprache zu, die in unseren östlichen Landesteilen ohnehin noch gut verankert ist?
Die Hornochsen, die es Putin unbedingt einmal zeigen wollen, fänden hier ein weites und fruchtbares Betätigungsfeld. Es mit seinen Deutschkenntnissen aufzunehmen, wäre doch eine lohnende echte Herausforderung. Etwas Hirn allerdings ist dafür schon Voraussetzung.