Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der World Wildlife Fund (WWF) macht einem ein Urteil nicht einfach. Er führt zahlreiche wichtige und wertvolle Projekte durch. Das verdient vorbehaltlos Anerkennung.
Andererseits aber politisiert er unverhohlen, wofür ihm die Kompetenz fehlt („Putins Angriffskrieg“). Er sucht das Gespräch ausschließlich mit den Blockparteien, obwohl diese in Umweltfragen allesamt permanent kläglich versagen. Die Kritik daran bleibt verhalten. Fehler werden nicht klar benannt. Alternative Energien werden unkritisch, ungeachtet ihrer katastrophalen Umweltbilanz, beworben. Fossile Energien und Atomenergie werden pauschal abgelehnt ohne Rücksicht auf deren fehlende Substituierung und auf deren relative Umweltfreundlichkeit bei modernen Verfahren und neuester Technik. Außer Acht bleibt die Notwendigkeit einer florierenden Wirtschaft zur Finanzierung von Umweltprojekten.
Das macht diese Organisation wenig glaubwürdig in ihrer Haltung und bringt sie in Konflikt mit ihren eigenen Zielen.
Nun propagiert der WWF Insekten als menschliches Nahrungsmittel. Dabei macht er sich des von ihm ansonsten kritisierten Speziesismus schuldig.
Speziesismus bedeutet die unterschiedliche Beziehung von Menschen zu Tierarten und deren daraus resultierende Behandlung.
Dabei wird grob unterschieden zwischen Haus~ und Nutztieren, doch, wie viele Eingruppierungen, stimmt auch diese nur unzulänglich. Ein Tiger im Zirkus gehört schließlich keiner der beiden Gruppen an, mal von bizarren Ausnahmen abgesehen. Dennoch geht es auch um ihn.
Graduell vorzuziehen wäre es, auf die affektive Beziehung zu den Tieren abzustellen: die geliebten und die ungeliebten Spezies. Aber auch das erfaßt das Problem nicht zur Gänze, weil auch die zu den geliebten Zählenden nicht immer gut und artgerecht gehalten werden.
Indem Insekten als Nahrungsmittel freigegeben werden, opfert man sie und macht sie zu Nutztieren, gegen deren Konsumierung der WWF offenbar nichts einzuwenden hat, wenn er auch pflanzliche Ernährung vorzieht.
Das liest sich wie folgt:
„INSEKTEN IM ESSEN? Hausgrillen in Keksen?
Wie Insekten den Lebensmittelmarkt erobern
Seit Ende Januar dürfen die Larven des Getreideschimmelkäfers genauso wie Hausgrillen als Pulver in Lebensmitteln verarbeitet werden. Bereits Anfang 2021 hatte die Europäische Kommission den Gelben Mehlwurm freigegeben. Wanderheuschrecken sind seit einigen Monaten auf dem Markt. Während Insekten in Deutschland bisher kaum auf dem Speiseplan standen, gehören sie für knapp ein Drittel der Weltbevölkerung bereits regelmäßig auf den Teller. Weil Insekten deutlich weniger Wasser, Land und Futtermittel verbrauchen, ist deren Aufzucht nicht nur weniger klimaschädlich als die von Rind, Schwein und Huhn. Sie ist auch kostengünstiger. So können Insekten zu einem wichtigen Nahrungsmittel der Ernährungswende werden. Auch wenn pflanzliche Lebensmittel in der Ökobilanz immer noch besser abschneiden.“
Der WWF ist zu fest und zu unkritisch den herrschenden politischen Strömungen verhaftet, was ihn bisweilen an die Grenze des Verrates seiner eigenen Ziele führt. Offensichtlich befindet er sich in den Fängen von Lobbyisten, die ihn benutzen.