Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Das NATO-Mitglied Türkei schlägt in letzter Zeit einen bedenklichen Kurs ein und entwickelt sich immer mehr zum gefährlichen internationalen militärischen Aggressor und politischen Hasardeur. Dabei hat es sich den Export seiner archaischen islamistischen Ideologie auf die Fahne geschrieben. Wo es ähnliche Ansätze vorfindet, werden sie gefördert.
In der Ägäis fordert die Türkei NATO-Partner und Erzfeind Griechenland wegen Schürfrechten nach Erdgas heraus. Türkische Explorationsmaßnahmen in dem umstrittenen Gebiet führten fast zur militärischen Konfrontation.
In Syrien okkupiert die Türkei den Norden des Landes ohne jegliche Legitimation und errichtet ein islamistisches System im Lande. Dazu installiert sie dort eine eigene Verwaltung, eigene Schulen, eigene Versorgungseinrichtungen und ihre eigene Währung. Das bedeutet nichts anderes, als daß sie dort nicht nur die mißliebigen Kurden bekämpft, sondern sich auf Dauer zum Bleiben einrichtet unter Usurpation des Gebietes. Materielle Unterstützung hat die örtliche Bevölkerung nur bei praktizierter Kooperationsbereitschaft mit den türkischen Okkupanten zu erwarten.
In Libyen führte die Intervention der Türkei dazu, daß ein unverständlicherweise international offiziell anerkanntes Marionettenregime mit islamistischer Ausrichtung und ohne eigene Machtbasis im Lande im schon fast verlorenen Bürgerkrieg wieder die Oberhand gewann. Dies befördert sicher nicht die Befriedung dieses geschundenen Landes und trägt nicht zu seiner Stabilisierung bei, an der gerade Deutschland vitales Interesse hätte, denn über Libyen führt die Migrantenfluchtroute nach Europa.
Nun beginnt die Türkei damit, im Konflikt zwischen Armenien und Aserbeidschan auf Seiten des Letztgenannten zu zündeln.
Die türkischen Eskapaden vollziehen sich nicht etwa klandestin, sondern unter den Augen der Völkergemeinschaft, ohne daß aus deren Mitte eine ernst zu nehmende Gegenreaktion zu verzeichnen wäre.
Die Türkei bringt sich dabei in Libyen, Syrien und Aserbeidschan in offenen Gegensatz zu Rußland, das bisher erstaunliche Langmut übt angesichts der Provokationen. Die USA stehen in Libyen hinter der türkischen Einflußnahme. In der Ägäis finden sich beide Staaten auf unterschiedlichen Seiten wieder. Die USA unterstützen Griechenland, das sich mit Israel und Zypern zusammengeschlossen hat zum gemeinsamen Bau der Erdgaspipeline Eastmed, die Europa mit Erdgas aus dem Mittelmeer versorgen soll. Die Türkei fühlt sich hierbei hintergangen. In Syrien nehmen die Türkei und die USA zwar unterschiedliche Positionen ein; die USA setzen der Türkei dort aber keinen entschiedenen Widerstand entgegen, da sie anderseits Rußland dort in Schach hält.
Die Zerrissenheit der Positionen der einzelnen NATO-~ und EU-Mitgliedstaaten gewährt der Türkei einstweilen freie Hand. Während andere noch debattieren, schafft sie Tatsachen. Obwohl dies unter eklatanten Verstößen gegen das Völkerrecht geschieht, sieht offenbar niemand Anlaß, die Vereinten Nationen damit zu beschäftigen. Von sich aus kann die Organisation nicht einschreiten. Keiner der Mitgliedstaaten aber bringt sie bisher ins Spiel. Diese unsanktionierten Völkerrechtsbrüche eröffnen den Weg zu internationaler Anarchie unter Umgehung sämtlicher Konfliktbeilegungsmechanismen.
Sicher kann man darauf spekulieren, daß die Türkei nicht an allen Fronten Auseinandersetzungen auf Dauer führen kann und irgendwann selbst an ihre Grenzen stößt. Doch auf dem Weg dorthin drohen irreversible Fakten geschaffen zu werden, die gerade wegen der ideologischen Komponente brandgefährlich sind.
Es wäre unbedingt wünschenswert, daß Rußland der Türkei alsbald Einhalt geböte. In Europa divergieren hierzu die Positionen zu sehr. Zudem starren hier alle wie gelähmt auf die Invasorenwaffe, die die Türkei einzusetzen droht. Man läßt sich lieber erpressen, als diese Waffe durch entschlossene Verteidigungsmaßnahmen zum stumpfen Schwert zu machen. Die USA indes wirken unentschlossen.
Das westliche Aggressionsbündnis NATO erfreut sich eines weiteren Kriegstreibers un seiner Mitte.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/wie-die-t%C3%BCrkei-weltweit-ihren-milit%C3%A4rischen-einfluss-ausbaut/ar-BB17kBOf?ocid=msedgdhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/die-t%C3%BCrkei-schafft-tatsachen-in-syrien/ar-BB16z3Cf?ocid=msedgdhp
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https://www.dw.com/de/erdogans-politik-der-milit%C3%A4rischen-nadelstiche/a-54299618
https://www.welt.de/wirtschaft/article204725766/EastMed-Das-ist-Europas-neue-Problem-Pipeline.html