Der Begriff "Schlafschafe" geistert ja schon wieder durch Steemit und aus diesem Anlaß greife ich ihn jetzt doch mal auf. Die Ideen zum Beitrag sind schon ein paar Wochen alt, deswegen fange ich mit dem an, was mir als Fazit einfiel:
Die echten Schlafschafe sind nicht in der Mitte oder am linken Rand der Gesellschaft zu finden, sondern am rechten und konservativen Rand.
Wie komme ich dazu?
Nun, es ist eigentlich ganz einfach. Wohin man in Deutschland schaut, die Infrastruktur leidet. Sei es in Berlin mit dem unfertigen Flughafen, der maroden Feuerwehr und dem ebenso beeinträchtigten Rettungsdienst, sei es in München mit dem täglichen Kollaps des Nahverkehrs, sei es in Bezug auf soziale Einrichtungen, Rentenzahlungen usw. usf. ...
Und welches Thema beschäftigt uns seit 2010 (!) zunehmend am meisten: Migration!
So sehr, daß gesamteuropäisch auf Menschenrechte geschissen wird, die nach dem 2. Weltkrieg mit viel Aufwand formuliert wurden.
Einfach mal 50 Jahre Friedensbewegung in die Tonne gekippt!
Wir gucken weg von den tatsächlichen Problemen der Gesellschaft und konzentrieren uns darauf, die zu mißhandeln, die noch weniger haben als wir.
Das Problem, das ich damit habe, ist folgendes: jemand, der sich per Facebook über Flüchtlinge aufregt, die (angeblich) das Sozialsystem plündern (das seit 2004 oder so auf dem absteigenden Ast ist und nicht erst seit 2015!) oder mit "Kandel ist überall" marschieren geht, der hilft in der Zeit, die er damit investiert:
- keinem Rentner (z.B. beim Einkauf)
- keinem Schulkind (z.B. bei den Hausaufgaben)
- keinem Sportverein (z.B. bei der Jugendförderung)
- nicht bei der Beseitigung gesellschaftlicher Mißstände
- natürlich auch: keinem Zugewanderten (z.B. beim Erlernen der deutschen Sprache) und
- am allerwenigsten sich selbst, weil er sich nicht weiterentwickelt
Nun ist ja unsere Demokratie so gestrickt, daß wir alle 4-5 Jahre zwei oder mehr Kreuze auf einem Wahlzettel machen dürfen, insgesamt in 4-5 Jahren dreimal (Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahl), und in der Zwischenzeit legen wir die Hände in den Schoß und gucken zu, wie der Kahn absäuft die gewählten Vertreter nicht das tun, was uns lieb wäre. Und dann machen wir wieder unsere Kreuzchen, aber die nächsten Vertreter machen einfach die Politik der Vorgänger weiter, denn sie sind ja auch an manche Entscheidungen gebunden und man kann nicht aller vier Jahre die Politik neu erfinden.
Ein gewisses "Schafsein" der wählenden Bürger ist also im System fest verdrahtet.
Nun hatte ich bei einem Meetup aus vermutlich liberaler Ecke schon den Satz gehört, gesellschaftliche Beteiligung sei doch Opium fürs Volk.
Dazu kann ich nur sagen: Ja und Nein.
Wir haben alle unsere Lebenszeit und treffen selbständig Entscheidungen darüber, wie wir diese verbringen. In einem Gesellschaftssystem, das (für die meisten Menschen) 40-50 Arbeitsstunden pro Woche vorsieht, bleibt Zeit, die mit anderen Inhalten gefüllt werden muß.
Wir strukturieren aber durch Hobbys und Urlaube auch unseren Alltag mit, schaffen uns und anderen soziales Gefüge außerhalb der Familie, die mit abnehmender Beschäftigung in Familienbetrieben eh an Bedeutung verloren hat, und sorgen auf diese Weise für uns selbst.
Und das ist auch mit/bei Steemit so.
Wir brauchen dieses soziale Gefüge auch für uns selbst.
Wieso verorte ich jetzt Schlafschafe am rechtsliberalen und konservativen Rand der Gesellschaft?
Nun, das Wort "konservativ" steht ja im politischen Sinne dafür, daß man an Dingen und Regeln festhält. Dem entgegen steht eine Bereitschaft des als links bezeichneten Spektrums, Mißstände zu formulieren und aktiv zu bekämpfen. (So verstehe ich jedenfalls den Konflikt der 60er- und 70er-Jahre.) Was ist davon geblieben? Die Linken gelten als unüberlegt und überspitzt handelnd und somit als unzuverlässig, die Konservativen schachern sich weiter gegenseitig Ämter zu und die Liberalen haben den Anspruch, sich aus allem rauszuhalten. Nichtbeteiligung als gelebte Freiheit auf dem Rücken der anderen.
Desweiteren unterscheidet der Konservative zwischen guten und schlechten Einwanderern. Das ist der Grund, warum pseudopatriotisches Gedankengut auch von Eingewanderten angenommen wird, die dann auch denken, sie schützen Deutschland, indem sie gegen eine Mehrheitsgesellschaft argumentieren. Auch in den Herkunftsländern der Migranten (und zwar aller Migranten!) gibt es Konflikte zwischen einzelnen Volksgruppen. Die Haltung, daß es Menschen 1. und 2. Klasse gibt, wird also bei der Migration mitgebracht - und fällt in Deutschland auf fruchtbaren Boden.
Die Mehrheitsgesellschaft geht aber durch die Intervention einzelner nicht weg. Und es ist Symbolpolitik, zu verbreiten, man könne auf sie verzichten.
Als in den 1960ern die Wirtschaft in der BRD in Schwung kam, wurden Migranten angeworben, weil nicht genug Arbeitskräfte aus der deutschen Bevölkerung ausgehoben werden konnten. Sie kamen in Stückzahlen, die ganze Fabriken am Laufen hielten - nur deshalb blieb es nicht aus, daß manche oder viele gar kein Deutsch lernten. Warum sollten sie auch, wenn das Kollegium größtenteils aus demselben Herkunftsland kam?
Heutige Medizinstudenten gehen (seit mindestens einer Generation) nicht in die allgemeine und niedergelassene Medizin und noch weniger aufs Land, wo es wirklich Arbeit gibt, man aber sich auf Jahrzehnte verschuldet.
Wir alle wollen mehr Reichtum, mehr Reputation, aber am Ende bleiben die auf der Strecke, die bereit sind, auf etwas zu verzichten; sei es die berufliche Tätigkeit im fremden Land - am Ende werden sie dort auch ihre Rente verbringen und sich im Krankenhaus nicht verständlich machen können, sei es die Arbeit auf dem Land, die längere Wege für alles mit sich bringt und viel eigenen Investitionswillen erfordert (in Bezug auf Zeit und Geld) - aber immer die Gefahr einer Insolvenz mit sich bringt. Beide leiden unter fehlender Infrastruktur. Der Konservative guckt weg, denn er hat seine Infrastruktur ja (sich selbst geschaffen). Der Liberale guckt auch weg, weil er meint, der Bürger habe den Staat nicht dafür zu bezahlen, daß er ihm Infrastruktur bietet.
Aber die Straßen, die Nah- und Fernverkehrsverbindungen, die Krankenhäuser, die Leistungen der Krankenkassen, die öffentlichen Plätze nutzen beide dann doch.
Ich meine, es ist auch der erstarkenden rechtsliberalen Bewegung zu verdanken, daß Politik so einen schlechten Stellenwert hat, daß wir tatsächlich ein Personalproblem haben. Wir haben (neben dem 40-Stunden-Job und der Kinder- oder Elternbetreuung) nicht die Zeit, uns alle 100%ig in die Politik einzuarbeiten, wir müssen es Fachkräften überlassen, diese Arbeit zu machen. Aber wir haben es in der Hand, diesen Fachkräften unser Vertrauen auszusprechen und sie gut auszubilden.
Und was in Deutschland seit 10 Jahren passiert, ist das genaue Gegenteil.
Wir können die Verantwortung aber nicht so leichtfertig abgeben.
Es ist Irrsinn, diejenigen als Schlafschafe zu bezeichnen, die sich nicht auf populäre Symbolik einlassen.
Danke fürs dagegenhalten, @isarmoewe!
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Wenn's was bringen würde ...
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Klar bringt's was, es gibt genug Leute, die in ihrer Meinung noch nicht festgefahren sind. Die werden halt nur selten selbst posten/kommentieren, da sie nicht reingeraten möchten. Aber es ist wichtig, nicht nur eine Meinung hier auf der Plattform stehen zu haben.
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Die Wirtschaft leidet v.a. dadurch, dass die seit dem Krieg zunehmend sozialistische Politik mit übermäßigen Steuern und Bürokratie v.a. kleinere Betriebe stark belastet.
Die Migration regt so viele auf, weil die Einwanderer finanziell und juristisch deutlich besser behandelt werden als Deutsche. Dadurch kann geschlossen werden, dass die Politik gegen uns Deutsche arbeitet.
Einfachste Lösung ist hier die eig im Grundgesetz verankerte Gleichbehandlung. Dann würde sich das "Problem" der Einwanderer ganz von selber lösen, weil tatsächlich nur noch die bleiben würden, die hier arbeiten und sich weiter bilden wollen. "Sozialschmarotzer" würden leer ausgehen und bald wieder zurück in die Heimat gehen.
Als konservativ bezeichne ich heute die Linken, da unsere Politik mittlerweile komplett links ausgerichtet ist und es nichts Rechtes mehr zu konservieren gibt, sondern höchstens wieder neu zu installieren.
Aber im Wichtigsten Punkt stimm ich dir tatsächlich zu und möchte ihn nochmals bekräftigen:
Nämlich der Verleitung, wiederum Schuldige im Außen zu suchen und damit die Verantwortung für gesellschaftliche Fehlentwicklungen auf andere abzuwälzen. Das machen tatsächlich leider viel zu viele Patrioten, aber auch alle anderen Gruppierungen. Das ist kein typisch rechtes oder patriotisches Verhalten, sondern generell bei allzuvielen Menschen tief verankert.
Wenn wir die Eigenverantwortung auf uns nehmen, uns selber reflektieren, uns fragen, was WIR an den Umständen ändern können, die uns stören, dann spielt die rechts- links- Spaltung oft keine allzu große Rolle mehr.
Dann hätte auch die Politik weniger zu sagen, weil die Dinge ja von uns selbst in die Hand genommen wird. Denn erst durch den ständigen Wunsch, dass alles durch die Politik geregelt werden soll, geben wir ihr so viel Macht, das zu tun, was SIE für richtig hält.
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Dieses Gerücht ist nicht mehr auszuräumen, oder?
Wann hast Du das letzte Mal Zeitung gelesen? ;)
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Noch einer, der meine Aussagen verdreht. Habe die Ehre! :)
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Ich hab gehofft, meine Thesen nicht näher begründen zu müssen, da es mich langsam nervt, immer wieder das Gleiche klar stellen zu müssen.
So viele Mörder, Vergewaltiger oder Terroristen unter den Einwanderern waren schon längst polizeibekannt und haben wie viele "kleinere" Straftaten wie Diebstahl oder Drogenhandel hinter sich, was allerdings offenbar nie große Konsequenzen hatte - ganz im Gegenteil zur heimischen Bevölkerung, die - zumindest in Bayern - wegen geringstmengen Drogen dermaßen hart bestraft werden als hätten sie ein wirkliches Verbrechen begangen.
Auch die vielen Sozialleitsungen, welche Einwanderer beinahe wie ein BGE bekommen, obwohl sie hier noch nie in selbige eingezahlt haben, während heimische Arbeitslose vergleichsweise wenig bekommen für unfassbar viel Stress mit der Bundesagentur für Arbeit oder lebenslang arbeitende Rentner einen Hungerlohn bekommen. Ist das echt noch nicht bekannt? Kam sogar schon vor über einem Jahr im Fernsehen.
Ja sicher ist die Politik komplett links geworden. Schau dir mal Wahlplakate aus den 50ern, 60ern oder allein noch aus den 80ern an. Aus heutiger politisch korrekter Sicht war die CDU früher die schlimmste Nazi- Partei, kein Vergleich zur "rechtsextremen" AfD! Wiedervereinigung Deutschlands mit den Grenzen von vor dem Krieg lautete zB so ein Slogan der CDU. Also so viel zu dem Thema.
Deine Aussagen hab ich nicht verdreht, sondern korrigiert. Außer die letzte, wichtigste, fett gedruckte Aussage hab ich so aus deinem Text raus gelesen und nochmals in meinen Worten bekräftigt. Wenn das aus deiner Sicht verdreht war, weil du niemals zur Eigenverantwortung aufrufen wolltest, dannbitte ich um Entschuldigung
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Die Frontenbildung ist unübersehbar; daß sie der Gesellschaft nicht gut tut, ebenso.
Über die Ursachen und vor allem die Interessen, die dahinter stehen, läßt sich beliebig lange mit jeweils plausiblen Gedankenketten philosophieren.
Vielleicht läßt uns die Realität mal eine Atempause, bei der alle etwas zur Besinnung kommen...
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Ein sehr schwurbeliger Text. Angefüllt mit Halbwissen und sprunghaften Anrissen verschiedenster Themen. Die politischen Annahmen die hier getätigt werden sind schon im Ansatz polemisch und im weiteren Verlauf schwammig formuliert.
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Bitte was? :)))
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Bin dir @isarmoewe auch dankbar fürs dagegenhalten!
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