Ein paar Gedanken zu #aufstehen von Sarah Wagenknecht

in deutsch •  6 years ago  (edited)

Bevor das Gemülle losgeht, Politiker sind alle gleich und überhaupt hat man doch auch von der gehört/gelesen dass die mit den "Bösen" gemeinsame Sache macht.Ja, mag alles sein. Es soll nur um den Inhalt ihres Textes gehen und was ich davon halte. Und wie die Medien berichten.

https://www.orf.at/#/stories/2450010/
ORF berichtet verkürzt. Es gibt keine Information, um was es da geht, außer dass es um was geht

https://deutsch.rt.com/inland/74096-wagenknecht-sammlungsbewegung-lehnt-grenzenlose-willkommenskultur-ab/
RT Deutsch bringt Auszüge dazu und hat zumindest einen Link zur Originalquelle.

https://mobil.nwzonline.de/meinung/berlin-nwz-gastbeitrag-von-sahra-wagenknecht-und-bernd-stegemann-aufstehen-fuer-ein-gerechtes-land_a_50,2,719263146.html

Hier kann man dann den tatsächlichen Text lesen. Muss da dann förmlich alles kopieren und einen Cheetahgasmus erzeugen, sonst verliert das Teil seinen Kontext. Bevor wir da beginnen: Ich vermute, das soll die Antwort auf Seehofers Fakelösung sein. Damit alle nicht zu Skurz kommen.

Die politisch sinnvolle Grenze verläuft nicht zwischen den Ressentiments der AfD und der allgemeinen Moral einer grenzenlosen Willkommenskultur. Eine realistische linke Politik lehnt beide Maximalforderungen gleichermaßen ab. Sie unterstützt die vielen freiwilligen Helfer in der Zivilgesellschaft, die sich um die Integration der Flüchtlinge kümmern. Und zugleich lässt sie sich nicht von kriminellen Schlepperbanden vorschreiben, welche Menschen auf illegalen Wegen nach Europa gelangen.

Ja, kann ich zustimmen. Wobei was beschrieben wird eher eine mittige politische Ausrichtung ist und keine Linke. Oder eher noch, ist sie weder links noch rechts. Was ich befürworte. Schade, dass hier kein Wort über die Machenschaften erwähnt wird (Krieg, Migrationstaktik, uralte Agenden usw.) Aber ich nehme an, sie will hier nicht gleich den Verschwörungsstempel draufkriegen.

Wir meinen, dass die Fixierung auf das Thema Flüchtlinge der falsche Ausdruck einer Wut ist, die sich in ganz anderen Bereichen des Lebens angesammelt hat. Wer nur befristete Arbeitsverträge hat, wessen Rente zu klein ist und wessen Kinder keine anständige Schuldbildung mehr bekommen können, weil die öffentlichen Schulen vergammeln und Lehrerstellen unterbesetzt sind, der hat jeden Grund, auf „die da oben“ sauer zu sein. Und wer gleichzeitig eine Erfolgsmeldung nach der anderen hört, wie reich dieses Land doch sei und wie gut es uns allen angeblich gehe, der bekommt immer öfter das Gefühl, das hier nicht mehr über sein Leben gesprochen wird. Wir wollen diesen Stimmen wieder Gehör verschaffen.

Das geht mMn etwas außen vorbei. Denn die Wut bezieht sich nicht darauf, dass die Superreichen immer reicher werden, das ist den Meisten egal; das wissen die gar nicht. Im Gegenteil, sie verharren in Erfurcht vor so viel Kohle. Wenn aber Geld da ist für "Flüchtlinge /Migranten" im auffallend hohen Maß, dann erzeugt das bei den Menschen Wut. Man könnte glatt meinen, sie kommen sich ungerecht behandelt vor.

Die Lösungen für die vielen alltäglichen Probleme sind nicht so unmöglich, wie die CDU-geführten Regierungen seit nunmehr 13 Jahren behaupten, eine Legende, der auch SPD und Grüne in jüngster Zeit nicht mehr viel entgegengesetzt haben. Während der Bankenkrise wurden wir belehrt, dass es nun alternativlos sei, viele Milliarden in einem Handstreich in die Rettung maroder Banken zu stecken. Seither wird das Dogma von der marktkonformen Demokratie und der schwarzen Null wiederholt, weswegen unsere Straßen angeblich nicht repariert werden können und kein Geld für den Unterricht der Kinder oder für die Pflege von Kranken und Alten da sein soll.

kann ich voll unterstützen, vor allem weil der Ursprungsbegriff Bankenkrise und nicht die Ummünzung Finanzkrise steht.

Die Formel einer solchen Politik ist die immer gleiche. Alle sollen sich noch mehr anstrengen, denn der globale Markt nimmt keine Rücksicht auf unsere sozialen Bedürfnisse. Doch diese Behauptung gilt nur genau so lange, bis es eine demokratische Mehrheit für eine andere Politik gibt. Denn der globale Markt ist kein schicksalhaftes Verhängnis, sondern die Folge von politischen Entscheidungen. Die Politik der Großen Koalition benutzt die Globalisierung als Druckmittel, um die Menschen besser gängeln zu können. Denn nach ihrem Weltbild sind Menschen, die Angst um ihre Zukunft haben, die fügsameren Arbeiter und Angestellten.

Dem stimme ich großteils zu. Wobei für mich der globale Gedanke nicht automatisch schlecht ist. Wenn der Gedanke von innen im Menschen wächst und dadurch vernetzt, ist er gut. Wenn nur einige diese Gedanken den Menschen als "gut" einpflanzen, finde ich ihn schädlich.

Um eine andere Politik in Deutschland machen zu können, braucht es andere Mehrheiten. Um diese wieder zu erreichen, muss es eine linke Sammlungsbewegung geben, die den Mut hat, sich mit den mächtigen Akteuren anzulegen.

Ist das ein Aufstachen zur Revolte?

Die Grundlage einer solchen Bewegung ist die klassisch sozialdemokratische Tradition, dass sich Politik um die materiellen Lebensbedingungen kümmert und dafür Sorge trägt, dass sie für alle Menschen gut und die Chancen gleich verteilt sind.

Jein, klingt mir zu stark nach kommunistischem Einmischen

Für ein gerechtes Land nehmen wir den Kampf gegen die Privilegien der globalen Konzerne auf wie gegen die Superreichen, die ihre Steuern hinterziehen und zugleich alle Vorteile eines friedlichen Gemeinwesens beanspruchen. Wir glauben nicht länger dem Märchen, dass es allen besser geht, wenn zuerst die Reichen noch reicher geworden sind.

Ja, bleibt nur die Frage über, wieviel Macht der Politik überbleiben darf. Wenn nur das Kapital bekämpft wird, wird einfach Geld durch etwas anderes ersetzt und die Probleme bleiben ähnlich.

Die Gesellschaft driftet auseinander, denn das Versprechen eines solidarischen Wohlfahrtsstaates wird von immer weniger Menschen als Realität erfahren.

Wohlfahrtsstaat? Sehe ich kritisch. Der Staat sollte sich so wenig wie möglich einmischen. Aber wir sind das schon so gewöhnt, dass uns so alles falsch vorkommen muss.

Damit die Wut nicht die Falschen trifft, sondern zu einer Änderung der sozialen Verhältnisse führt, finden sich in der Sammlungsbewegung viele Stimmen aus den unterschiedlichen Milieus. Gemeinsam stehen wir auf gegen rechte Hetze und gegen die „Weiter so“-Prediger der Mitte.

Da hoffe ich mal, dass Sarah weiß was sie mit "Rechter Hetze" meint. Glaubt man den Mainstreams wäre das ja jeder, der sich über den derzeitigen Zustand beschwert. Und es fehlt die Differenzierung, dass es tatsächlich einen Unterschied zu Flüchtlingen und illegalen Migranten gibt. Und wenn ein paar wütend sind, wenn ein solcher einem Kind den Kopf absäbelt, naja da habe ich schon Verständnis dafür, ist es doch etwas inkompatibel mit unserer Kultur.

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