Liebe Steemians,
Nicht jeder ist künstlerisch so talentiert, daß er in seinem Garten bildhauerisch oder als Gartenarchitekt seinen Fußabdruck hinterlassen könnte. Doch man kann seine persönliche Note auch einbringen, indem man Gehwegplatten, Treppenstufen, Blumenkübel etc. selbst fertigt, wobei man Farbe, Größe und Oberfläche frei gestaltet. Es funktioniert mit einfachen Mitteln und ein wenig handwerklichem Geschick. Das hierzu verwendete Material ist Trockenmörtel mit Zementbindung, den man im Baumarkt, in 25 kg Säcken kaufen kann. Dort, oder in einem Malergeschäft, bekommt man auch zementechte Farbpulver auf Eisenoxidbasis, in den Farben rot, schwarz, gelb, braun mit denen man einge Farbkombinationen erzielen kann. Die Farbpigmente färben intensiv und werden in den trockenen Mörtel eingemischt. Beim Mischen mit dem Anmachwasser zeigt sich sofort die Wirkung der Farbe, die beim Erhärten und Trocknen der fertigen Platten etc. wieder etwas verblasst. Um eine Vorstellung von der endgültigen Farbe und der Menge des zu dosierenden Farbpulvers zu bekommen, empfiehlt es sich eine kleine Probemischung von ca. 500 ml Trockenmörtel, plus Farbe und Anmachwasser, in einer Schüssel anzumischen. Ein Probeplättchen formen, das man über Nacht erhärten läßt und anschließend trocknet. Für das Fertigen von Gehwegplatten baut man eine entsprechende Holzform aus einfachen gehobelten Holzleisten, s. Abb. Ich habe druckimprägnierte Kieferprofile verwendet, Abmessung 22 mm x 45 mm, die zu Quadraten 40 cm x 40 cm zusammen geschraubt wurden.
Mit dem abgebildeten Holzrahmen kann man 3 Platten 40 cm x 40 cm und eine 20 cm x 40 cm formen. Die Abmessungen sind so gewählt, daß der Rahmen auf eine normale Schaltafel paßt. Statt dieser kann man auch einige stabile Bretter nehmen. Die Schaltafel, bzw. Bretter legt man auf 2 Böcke oder 2 Gartenstühle, damit man eine angenehme Arbeitshöhe hat.
Herstellen der Mischung:
Für das Mischen des Trockenmörtels mit Farbe und Anmachwasser eignet sich sehr gut eine Schubkarre und eine Gartenhacke, auch Haue genannt. Daher kommt der alte Begriff Mörtelhauer, die auf dem Bau den Mörtel anmischten, als man noch keine Mischmaschinen hatte. Den Mörtel erdfeucht bis plastisch anmischen. Zuviel Wasser geht auf Kosten der Festigkeit nach dem Erhärten des Zements. (Industriell wird der Mörtel erdfeucht, mit hohem Druck und zusätzlichem Einrütteln in stabilen Stahlformen zu Platten oder anderen Bauteilen gepreßt). Der angemischte Mörtel wird in die Kastenformen gefüllt, möglichst lunkerfrei, d.h. ohne Hohlräume. Anschließend wird die Plattenoberfläche glatt gestrichen, mit einer Maurerkelle, oder gehobeltem Holzbrett. Man kann aber auch die Plattenoberfläche struktuieren, das verbessert die Rutschfestigkeit und sieht gut aus. Es ist vorteilhaft, wenn man die eingeformten Platten mit einer Folie abdeckt, damit im Mörtel genug Wasser zum Erhärten des Zements verbleibt. Bei Temperaturen über 5 ° C ist der Mörtel nach ca. 5 Tagen ausreichend erhärtet, so daß man die Platten ausformen kann. Dazu werden die Holzschrauben gelöst. Das Trocknen erfolgt am besten, wenn man die Platten nicht legt, sondern auf eine Seitenkante stellt.
Verlegen der Platten im Garten als Gehwegplatten oder Stellfläche für Blumenkübel:
Zum späteren Verlegen der Platten hebt man entsprechend der Plattendicke Erde aus und läßt die Platten bündig mit dem Boden abschließen. Es hat sich heraus gestellt, daß ein Unterbau aus Sand oder Split nicht zwingend erforderlich ist. Die Platten machen sich auch sehr gut als Stellfläche für Blumenkübel und zum Aufstellen der Gartenmöbel von Sitzecken. Wenn man die Platten kauft sind die Kosten doppelt so "hoch", aber in Form und Farbe ist man nicht so flexibel, hat Produkte „von der Stange“, keine Unikate mit persönlicher Note!
Fertigung von Treppenstufen bei Höhenunterschieden im Garten
Die Bauteile für Treppenstufen werden nach dem gleichen Prinzip hergestellt. Man baut eine entsprechende Holzform und variiert die Mörtelzusammensetzung. Ich habe zum Trockenmörtel ca.50 Vol. % eines leichten Zuschlagstoffes zugemischt. Blähperlit der Körnung 0 -3 mm oder 0 – 6 mm hat sich gut bewährt. Da Perlit nur eine Schüttdichte von ca. 100 g/Liter hat, erreicht man eine spürbare Gewichtsreduzierung der Bauteile, was von Vorteil ist. Ich habe noch ca . 5 - 10 Gew. % Zement zugesetzt, um den Festigkeitsverlust durch den Leichtzuschlag auszugleichen. Der Mörtel wurde auch mit Eisenoxidrot eingefärbt und sieht dem Buntsandstein sehr ähnlich, nur sind die Bauteile wesentlich angenehmer zu verlegen, da sie leicht sind. Nach nunmehr 10 Jahren haben sich auch keine Frostschäden gezeigt.
Das Ganze „lohnt“ sich natürlich nur, wenn man Lust und Zeit hat solche Sachen selbst zu machen. Ich wünsche euch Spaß beim Nachbau und gutes Gelingen.
great info...
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Sehr hübsch so individuelle Platten. Teile ich gerne weiter.
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Herzlichen Dank. Ich freue mich, daß dir der Beitrag gefallen hat. Man hat auch ein gutes Gefühl, wenn man mit einfachsten Mitteln so brauchbare Dinge hergestellt hat, und das dann auch in verständlicher Form weiter geben konnte. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Zum Glück gab und gibt es Starthilfe.
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time itself made the clock stop working oh that line!!
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Good post.....l appreciate your blog.....
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Das ist eine tolle Idee, du hast große Arbeit gemacht!
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Sie, Sir, haben einen neuen Follower :-)
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