Mittwochsquickie - Be Real: Kinder sind es und Erwachsene sind noch auf dem Weg

Be real - wirklich sein - authentisch sein - echt sein

Wirklich echt sein... wie geht das?

Meiner Erfahrung nach ist dies ein Weg und kein Zustand.

Natürlich ist es eine Frage in jedem Augenblick, ob ich echt bin, das heißt, ob ich wirklich mit dem einverstanden bin, was ich gerade tue bzw. ausspreche. Es ist auf alle Fälle gesünder, "das eigene Leben zu leben".

Doch gibt einige Gründe, warum dies nicht immer möglich ist. Angst oder Scham, Schuldgefühle oder ein lohnendes Ziel (Erfolg, Wohlwollen, diesen Partner, diesen Job, meine Ruhe, kein Risiko, Gesundheit, mehr Geld...) können uns dazu bewegen, uns auf die eine oder andere Art zu verbiegen. Das "Echt-Sein" besteht dann in diesem Falle, dass wir unseren Ego-Gefühlen folgen.

Wahlweise machen wir uns kleiner oder größer.

Auch das ist im Grunde genommen echt, weil wir ja etwas Bestimmtes erreichen wollen, es ist unser Wunsch und wir haben uns entschieden, dafür ein bisschen zu schummeln.

Wirkliches Echtsein ist ein Weg.

Und zwar ein Weg "zurück", ein Weg zurück zum Ursprung und ein Weg der Befreiung.

Kleine Kinder sind (noch) echt.

Als Kinder kennen wir noch keine gesellschaftlichen Regeln, wollen keine Kompromisse eingehen und machen keine "Spielchen" im Sinne von Sich-Verstellen. Ohne Angst vor Konsequenzen äußern sie all ihre Gedanken und Ideen direkt. Dies kann für Eltern sehr peinlich sein in der Öffentlichkeit und ist mit Sicherheit anstrengend im Zusammenleben. Dieser "äußeren" und innerfamiliären Herausforderungen bringen uns dann dazu, Kindern unser Weltbild mit allen Regeln - ob sinnvoll oder nicht - als Wirklichkeit zu präsentieren. Da Eltern Vorbilder sind für ihre Kinder, übernehmen diese (zunächst) alle "Das tut man nicht!" oder "Das ist eben so!" und ähnliche Sätze als Regeln.

Hinzu kommt, dass Eltern auch oft ihren Kindern vorleben, wie man sich passend macht für diese Welt.

• Der Vater, der ohne Freude zur Arbeit fährt, aber nichts an seiner Situation ändert.
• Die Großmutter, die trotz Hitze niemals ein kurzes Kleid anziehen würde.
• Die Mutter, die nach einem super freundlichen Telefonat mit ihrer eigenen Mutter auflegt und sofort über diese herzieht.

Echtsein schaffe ich dann, wenn ich mich selbst kenne.

So erlebt ein Kind ein diffuses Bild der Wirklichkeit und sucht sich seinen Weg durch diesen Dschungel an Verhaltens- und Denkmustern. Jeder hat seine individuelle "Taktik" um (vermeintlich) glücklich zu werden.

Ich hinterfrage inzwischen fast alle meine Überzeugungen, um zu sehen, was ist denn nun wirklich meine eigene? Was darf ich getrost über Bord werfen, weil es von Eltern, Lehrern, Freunden, Partner, Büchern, Idolen... kommt?

Echtsein bedeutet eben auch ein Freistrampeln aus tradierten und gelernten Überzeugungen und Lebensmustern.

Selbst-Bewusstsein unterstützt enorm beim authentisch sein - nämlich im doppelten Sinn 😉

Wieviel überflüssiges Gepäck schleppst du noch mit dir herum?

Dies ist mein Beitrag zum Mittwochsquickie von @nissla, bei dem 10 Minuten einem speziellen Thema gewidmet sind - "Be Real - Echt sein" in diesem Fall. Benutze den Tag #mittwochsquickie für deinen Post!

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