Tour mit Dr. Love und Happy End
Ende Mai läuft das Geschäft für die Tourguides schon wieder richtig an, in Gruppen von maximal 10 Personen können Ausflüge unternommen werden. So schließen wir uns der NeverForever (CA), der Saline (NL) und der Tanta Tula (USA) zu einer gemeinsamen Ganztages-Tour an. Die Fahrt nach Süden bis Scotts Head dauert über eine Stunde. Da die Aussicht entlang der Ostküste immer wieder schön und abwechslungsreich ist und man sich unterwegs viel zu erzählen hat, vergeht die Zeit wie im Flug. Unser erster Stopp am „Cold Souffrier“ in der gleichnamigen Bucht haut uns jetzt nicht so um. Zum einen war ich schon hier während wir in Roseau geankert haben. Zum anderen ist die Tatasche, dass hier am Strand warmes Wasser aus dem Boden blubbert für Dominikanische Verhältnisse eher unspektakulär. Den anderen gefällt‘s trotzdem, Fotos machen, im Wasser rumwaten, von den Americanern hört man ganz oft „Awesom! Fantastic! Amazing! Incredibble!...“ Ich will mir gar nicht vorstellen wie die ausrasten würden, wenn sie am Krater des Boiling Lake stehen würden.
Wir diskutieren das nächste Ziel aus, bis auf ein Pärchen waren schon alle am Titou Gorge. Deswegen wird der Besuch der Felsschlucht kurzerhand durch einen Besuch in den Matschbädern von Wotten Waven ersetzt. Den kleinen Ort haben wir bisher nur aus der Ferne auf unserem Weg nach Trafalgar oder zum kochenden See gesehen aber leider noch keinen Besuch abgestattet. Empfohlen werden die vielen heißen Quellen, die sich alle auf privaten Grundstücken befinden, zum Entspannen und Relaxen wenn man von einer ausgedehnten Wanderung kommt. Unser Fahrer Anselm bzw. Dr. Love bringt uns zum Ti Kwen Glo Cho, natürlich weil er hier die Besitzer kennt. Wahrscheinlich ist es aber egal, welcher der Anlagen man auswählt denn alle liegen in einer traumhaft schönen Landschaft. Eingerahmt von hohen sattgrünen Bergen, ein mit Palmen und Blumen gespicktes Tal aus dem in unzähligen Quellen heißes schwefliges Wasser an die Oberfläche tritt. In hübschen Gärten unter Obstbäumen werden steinerne Pools angelegt, die Wassertemperatur variiert zwischen badewannenwarm und „oh-mein-Gott-ist-das-heiß“, Erfrischung bietet Quellwasser aus den Bergen.
Wir sitzen also gerade schön beisammen in einem der Schlammbäder als Martins Telefon klingelt. Den Anruf aus Deutschland haben wir schon seit gestern erwartet und uns ist ein wenig bange. Mit Schwefelmatsch beschmiert tapst er durch den paradiesischen Garten und ich sehe nur von Ferne wie eine scheinbar tonnenschwere Last von seinen Schultern fällt. Breit grinsend hebt er nur den Daumen in meine Richtung, wir haben das OK für die einjährige Verlängerung! Ich kann's nicht glauben, Wahnsinn! Ein Jahr geschenkt! In all die Freude mischen sich natürlich gleich hundert Gedanken, was nun alles organisiert werden muss. Aber die schieben wir erst mal beiseite. Wie aus einem der kleinen Wasserfälle sprudelt die frohe Kunde aus mir heraus und unsere Begleiter freuen sich riesig für uns. Was für eine Nachricht, was für ein Tag! Die restlichen Stunden unserer Tour ziehen eher schemenhaft an uns vorbei, Martin und ich können unser Glück kaum fassen. Dr. Love bring unsere kleine Reisegruppe noch zu den Jacko und den Spanny Falls, zwei wirklich schöne große und beeindruckende Wasserfälle, wieder in malerischer Landschaft, aber unsere Gedanken sind ganz woanders. Wir fahren entlang des weiten und gemächlich dahinfließenden Layou-River, wieder ein traumhaftes, einzigartiges Naturparadies, das ich sonst staunend genießen würde, aber wir planen schon die nächsten Wochen. Den letzten Halt machen wir in St. Joseph, der Tag hat alle doch recht hungrig gemacht. Bei Sandwichs und Bier plappern mittlerweile alle ganz aufgeregt durcheinander, denn unsere Freude scheint auch die Reisegruppe ein wenig infiziert zu haben. Lediglich Jean-Paul und Marjolein wirken etwas bedrückt. Für sie heißt es bald Abschied zu nehmen und sich auf die ungewisse Reise zurück nach Europa zu machen. Mir wird dabei erst richtig deutlich, wie groß das Geschenk ist, welches uns heute gemacht wurde.
A propos Geschenk: Als wäre der Tag nicht schon perfekt genug gelaufen, gibt‘s am Abend noch das Tüpfelchen auf dem „I“. Wir hatten Titus vor ein paar Tagen angefragt, ob er uns irgendwie einen Benzingenerator besorgen kann. Uns war das bisher nicht möglich oder unglaublich teuer. Titus ist hier neben den PAYS-Jungs einer der Platzhirsche und noch dazu ein echt angenehmer, lustiger, etwas ausgebuffter Zeitgenosse; Geschäftsmann, Pirat und Charmeur in einem. Titus bringt die frohe Kunde, dass einer seiner Freunde einen Generator habe, der aber leider nicht läuft. Das Model wisse er nicht, aber er sei noch nicht all zu lange defekt. Erste Frage von uns, was das gute Stück denn kosten soll: Naja… so 900 - 1000 EC. Dazu muss man zwei Dinge wissen: Erstens würde ein Dominikaner bei Geldfragen nie sagen „Das weiß ich nicht“ sondern erst mal eine (möglichst hohe) Zahl in den Raum werfen. Zweitens sollten manche Locals ab Nachmittag keine größeren Geschäfte mehr abwickeln, denn zum Sonnenuntergang sind sie meist schon so weit „entspannt“, dass ihnen der Geschäftssinn vielleicht ein wenig abhanden kommt. Wir sagen Titus, dass wir durchaus an dem kaputten Gerät interessiert sind, vielleicht kann ja Martin was richten. Eine Stunde (es ist mittlerweile stockfinster) später ist er wieder zurück und stemmt das rote Ding auf's Deck. Seilzugstarter gerissen, ein wenig verstaubt, 120 V statt 230 V, kein Label oder Name oder Typenschild mehr vorhanden. Martin hatte sich in den letzten Tagen und Wochen schon eingehend damit beschäftigt und meint sofort das Modell zu erkennen. Etwas Recherche im Netz später und wir sind uns sicher, dass es ein Honda 2000EU (2kW) ist, der Mercedes unter den Kleingeneratoren. Den kaputten Starter hat er in wenigen Augenblicken repariert, ein paar Drähte umgeklemmt um die 120 V heraus zu bekommen und schon schnurt das Schätzchen los, Energieproblem gelöst! Am nächsten Morgen beeilt sich mein Skipper, Titus so schnell wie möglich die 900 EC zu bezahlen, bevor dieser auf die Idee kommt, den Preis zu überdenken. Ein paar Ausgaben kommen noch hinzu, wie z.B. einen Transformator in Selene einzubauen, um die Spannung von 120 auf 230 V zu wandeln. Da wir ja nun seit gestern wissen, dass unserer Reisekasse statt für ein Jahr nun für zwei Jahre reichen muss, sind wir echt happy so ein Schnäppchen gemacht zu haben! Ganze 450 € für den Generator, den Transformator (120V zu 230V) und paar Kabel. Klingt zwar trotzdem nach viel Geld aber wir haben eher an die 1.000 € nur für den Benzingenerator gerechnet. Manchmal muss man halt auch einfach Glück haben.
Ja das war ja die coolste Nachricht die du kriegen konntest. 1 Jahr das hat was und wir sind gespannt was Ihr weiterhin erleben werdet. Ich finde es sehr gut dass du das jetzt aufteilst nicht und nicht so große Blogs machst. Das ist sehr gut für eure rewards die ihr auch verdient habt.
LG Michael
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Korea is the rainy season. It rains every day.
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We are not on Korea ;)
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Herzlichen Glückwunsch zum geschenkten zweiten Jahr! Es trifft die Richtigen, da ihr es bestens auszunutzen wisst.
Weiter viele Spaß, tolle Begegnungen und Erfahrungen beim Entdecken einiger der schönsten Flecken der Erde!
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