Letzter Tag bei der Staatsanwaltschaft

in deutsch •  5 years ago 

Schon öfter habe ich jetzt von meiner Zeit bei der Staatsanwaltschaft im Rahmen meines Referendariats berichtet. Dieser Abschnitt endet heute. Ich habe nur noch ein Abschlussgespräch mit meiner Staatsanwältin.

Es war ziemlich interessant und ich habe auch viel gelernt. Unter anderem, dass es sich oft nicht lohnt, das Gesetz zu brechen (zumindest sollte man sich dabei nicht erwischen lassen ^^). Aber auch, dass viele Taten schlimmer angeklagt werden, als sie sich später herausstellten.

Bei den Verhandlungen, bei denen ich dabei sein durfte, hatte ich am Ende immer das Gefühl, dass die Entscheidung des Gerichts gerecht und nachvollziehbar ausgefallen ist. Auch, wenn natürlich nie alles richtig läuft, kann man mit unserer Justiz doch zufrieden sein. :)

Ein Problem ist jedoch die starke Überlastung. Um ehrlich zu sein, schreckt diese mich doch etwas ab, zum Staat zu gehen... Ich hatte eigentlich nicht vor, 55 Stunden in der Woche zu arbeiten. Von einer anderen Staatsanwältin weiß ich, dass sie zeitweise nur knapp über 40 Stunden gearbeitet hat. Allerdings bei einer Halbtagsstelle!

Um wenige Wochenarbeitsstunden zu haben, habe ich mir aber leider das falsche Studium ausgesucht, fürchte ich 😅

Ab nächster Woche bin ich dann bei der Verwaltung. Was genau ich da machen darf, weiß ich aber noch nicht. Das einzige, was ich weiß: ich bin der Stadt zugeteilt. Auch darauf bin ich schon gespannt :)

Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten. Wenn ihr Fragen zur Staatsanwaltschaft oder zum Referendariat habt, könnt ihr diese gerne stellen! Demnächst werde ich endlich auch meinen allgemeinem Beitrag zum Referendariat schreiben, den ich bereits angekündigt habe.

Habt ein schönes Wochenende! :)

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Tatsächlich ist die Überlastung der Gericht eine Sache bei der man oft kopfschüttelnd darsteht. Gerade die Law and Order-Fraktion müsste eigentlich da ja mal dran drehen. Aber es werden nur neue Überwachungsgesetze generiert, anstatt dafür zu sorgen, dass die bereits bestehenden Fälle einfach mal konsequent abgearbeitet werden.

Zieht sich wohl aber durch. Musterfeststellungsklage gegen VW, dauerte 7 Monate bis man in ein Namensregister eingetragen wurde. Für das 21. Jahrhundert kommen mir da die Tränen in die Augen.

Dann aber in jedem Fall viel Erfolg am neuen Ort ;)

Da kann ich dir nur zustimmen! Eine effektivere Strafverfolgung wirkt abschreckender als noch mehr Überwachungsgesetze oder härtere Strafen.
Wenn Polizei und Staatsanwaltschaft z.B. Gewaltdelikten nicht die erforderliche Aufmerksamkeit schenken können, weil sie harmlose Cannabiskonsumenten o.ä. verfolgen müssen, ist das für mich nicht nachvollziehbar.

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Als Jurist kann man sich auf interessante Gebiete spezialisieren.
Mir fallen spontan folgende Rechtsgebiete ein:
Seerecht, Forstrecht, Pferderecht, Agrarrecht, Tierrecht,
Designrecht, Sportrecht, Japanisches Recht, ...
So kann man nach dem Studium den Beruf mit
persönlichen Interessen kombinieren.
Ich wünsche dir alles Gute.
Viele Grüße.

Ja, da hast du recht! Die juristische Welt ist ziemlich vielfältig :)

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Wieder ein Mosaiksteinchen der Juristenausbildung fertiggestellt. 👍
Ich hab mich derweil fürs 1. Stattsexamen verbindlich angemeldet und mir geht der Arsch auf Grundeis.

Die Aufregung ist natürlich verständlich. Aber so schlimm ist das Examen gar nicht. Packst du eh :)

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Schöne Krawatte. (Es ist doch deine?)
55 Wochenstunden klingt für mich erstmal nicht schlimm, 11 Stunden Arbeit (ohne den Arbeitsweg) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen schon eher.
Ich mein, dann bleibt halt keine Zeit für umfangreiche Ehrenämter wie ich sie pflege, aber du hast ja deinen Dienst an der Gesellschaft quasi schon geleistet. Zeit für viel Kultur (Konzerte u.ä.) bleibt dann wahrscheinlich auch nicht.

Ja, das ist meine Krawatte :)

Ich finde, dass sich 55 Wochenstunden schon nach einigem anhört. Allerdings lieber 55 Stunden bei einem Beruf, der einem Spaß macht als 40 Stunden, durch sie man sich durchquälen muss ^^

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Moin, eine weitere Laufbahn kann ja auch in einem größeren Unternehmen möglich sein.

Hatte neulich mit einer frisch gebackenen Juristin aus Bremen gesprochen, die war ganz happy mit der Aufgabe.

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Ja das stimmt! Die Auswahl an Berufsmöglichkeiten ist generell nicht schlecht für Juristen :)

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Hi @lammbock , ich finde deinen Beitrag sehr interessant . 55 Stunden Wochenarbeit ? Da kann ich nur sagen : "Viel Feind viel Ehr" :-)) Wo ich dir 100% zustimme ist : "Auch, wenn natürlich nie alles richtig läuft, kann man mit unserer Justiz doch zufrieden sein. :)" L G unsuwe

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