Helmut-Kohl-Straße oder besser Schwarzgeldkoffer-Straße?

Da gibt es in Sachsen-Anhalt ein mehr oder weniger beschauliches Städchen. Dieses Städchen hat, wie viele in der Region, eine lange Tradition des Salz- und Kali-Abbaus. Entsprechend gibt es, zum Salzberkwerg führend (Kali wird nicht mehr abgebaut), eine Kalistraße.

Man sollte eigentlich meinen, ein solcher Name wird so schnell nicht ersetzt, oder?

Aber die traditionsbewusste CDU-Fraktion im Bernburger Stadtrat hat da andere Pläne. Sie will eine Doktor-Helmut-Kohl-Straße, und für die soll die Kalistraße weichen, da es dort zwar gelegentlich blühende Landschaften aber keine Adressen gibt, die geändert werden müssten. Immerhin.

Dennoch bin ich damit nicht so ganz zufrieden und habe deshalb folgenden Leserbrief an die örtliche Zeitung geschickt:

Da war ich doch reichlich überrascht, als ich in der MZ von der
eventuellen Umbenennung der Kalistraße in Helmut-Kohl-Straße las.
Allerdings: Kohls berühmtester Spruch von den blühenden Landschaften
passt da schon irgendwie.

Ich hätte aber noch einen Gegenvorschlag, der sich auf seinen
zweitberühmtesten Ausspruch bezieht, den mit dem Ehrenwort:
Schwarzgeldkoffer-Straße!

Dieser bundesweit wahrscheinlich einzigartige Name hätte noch weitere
Vorteile. Er würde nicht nur passend an Helmut Kohl erinnern, sondern
auch an dessen damaligen Busenfreund und Kofferträger Wolfgang Schäuble.
Schäuble soll ja nun, nach der Abschaffung der Unschuldsvermutung in
Deutschland und der Exekution Griechenlands, Bundestagspräsident werden.
Eine solche Möglichkeit, mit einem Namen gleich an zwei einflussreiche
Persönlichkeiten treffend zu erinnern, sollte nicht leichtfertig
verschenkt werden!