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Interessant mal diese Sicht zu lesen - denn ich gestehe: ich bin ein großer Freund vom Duzen. Aber Sie haben recht, Herr Linientreu: Die Entschuldigungsgeschichte funktioniert nur mit einem "Sie".
Dabei fällt mir auch noch die Zwischenstufe zwischen Duzen und Siezen ein - das Ihrzen. Wurde von mir gern angewandt, als ich damals mit potentiellen Schwiegereltern erstmalig am Tisch saß. Und ich partout nicht wusste, ob ich die Eltern meines Freundes nun Siezen muss oder sie schon Duzen darf... "Und, was habt ihr am Wochenende geplant?", "Was gibt es heute bei euch zum Abendessen?" 😆🙈 Ach, wenn ich so daran zurückdenke, bin ich ja schon ein bisschen froh aus dieser Phase raus zu sein. Erwachsensein hat ja doch so manche Vorteile. Bis ich geihrzt werde, dauert es aber hoffentlich noch ein bisschen. 😅

Grandioses Beispiel!
Sehr gut!
Das kennt auch jeder oder?
ich bin mit Allen per du!
Ob gewollt oder ungewollt, doch der Höflichkeit halber wird vorher gefragt.
Mehrheitlich wird mir das du zu gesprochen!

Ich find ja den Umgangston von den Walzer in django cool...das hat style!!!
(So ab min 1.30...;-))

Die Szene kannte ich nicht. Hat Spaß gemacht :-)

:-) ich find es so toll wie er redet 😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍grandios!!! Hat einfach zu deinem post gepasst!
Freut mich das es Ihnen Monsieur zusagt😉

Von früher kenne ich den Spruch, der im Geschäftsleben allgemein bekannt war:
...vom Du ist das A....loch nicht weit entfernt...

Gemeint war damit, dass viele Personen mit dem "Du" nicht umgehen können und den Respekt vom Gegenüber dadurch verlieren.

Respektvolle Grüsse vom Bodensee.

Ich denke, das ist von der Realität nicht weit entfernt. Auf Englisch duzen sich die Leute ja auch nicht. Es gibt nur eine Form und dafür andere Mittel, Distanz zu vermitteln. Wenn mich jemand außerhalb eines gegebenen Kontextes einfach duzt, reagiere ich im Normalfall gar nicht. Kann sein, dass ich da außerhalb der Zeit liege.

Grins, bei diesem Artikel werden alte Erinnerungen sofort wach... obwohl es schon über 30 Jahre her ist. Mein seit dem 13. Lebensjahr bester Freund hatte mit 15 oder 16 meinen Vater mal geduzt... und mein Freund, gebürtiger Grieche mit einem riesen Charme und auch der Güte, jeden Tod zuquatschen, habe ich zum ersten Mal sprachlos erlebt... :-)))

Obwohl mein Vater ihn sehr gut leiden konnte, fragte er ihn nur ganz trocken " Sag mal Anta, haben wir schon mal auf einer Baustelle zusammen Betonsäcke getragen oder seit wann Duzen wir uns" :-))

Die Stille im Raum dauerte gefühlte 5 min... Anta bekam einen hochroten Kopf und entschuldigte sich. Mein Vater meinte daraufhin nur "jetzt, wo wir das geklärt haben, darfst Du mich Duzen" :-)))

Die Kumpels meiner Jungs duzen mich auch. Ich nehm das hin, weil es wohl mittlerweile so üblich ist, aber es stört mich. Die Eltern meiner Kumpels hab ich nie geduzt. Das wäre eine Unverschämtheit gewesen. Und das heißt nicht, dass ich da nicht teilweise wie im eigenen Haus rumgerannt wäre. Neulich hat mir der Vater eines alten Schulfreundes mit fast 80 das DU angeboten. Ich hab mich artig bedankt, aber ich krieg es kaum über mich, den gütigen Herrn mit Klaus anzupöbeln ...

Der Vater meines Jugendfreundes war Professor. Ich habe ihn immer mit Hr. xy angesprochen. Irgendwann hat er zu seinem Sohn gemeint, er müsse mit mir Schluss machen, weil ich kein Benehmen hätte. Wir haben uns letztendes auch getrennt, aber nicht deswegen :-).

Ich glaube, ob eine Mensch vor mir Respekt hat, hängt nicht davon ab, ob wir uns Duzen oder Siezen.

Natürlich nicht. Sieh es nicht als Handlungsanweisung oder Kulturkritik, sondern als Stilleben (ich weigere mich, das Wort mit 3 "l" zu schreiben, das sieht sowas von kacke aus). Dann passt es :-)

Passt ... Stilleben klingt gut!
Ja diese 3 "l" sind so unnötig wie die "Innen"

Ich kann es zwar nachvollziehen, aber habe es da nicht so eng mit ;-)Ein "Du Arschloch" geht mir genauso gut über die Lippen wie "Sie Arschloch" ;-)

Ich habe eine konservative Erziehung erlebt, nach den "alten" Werten. In der pubertierenden Teeny-Phase war das zwar ganz schön hart. Ich bin aber schon lange meinen Eltern sehr dankbar, dass ich derart "streng" erzogen wurde. Der respektvolle Umgang miteinander geniesst einen höheren Stellenwert. Ich bevorzuge das "Sie", als erste Annäherung dann den Vornamen in Kombination mit "Sie". Im Verlauf der Zeit zeigt sich nach meinen Erfahrungen, ob eine weitere Distanz aufgegeben werden kann, um auf das "Du" umzusteigen.

"Du, Herr Doktor" ... Das kenne ich auch noch. Habe mal bei einem Arzt gearbeitet ...
Meine Eltern waren einfache Arbeiter, die haben nie so geredet. Ich habe eigentlich nie ein Problem mit der Anrede. Rede die Menschen im Zweifelsfall mit SIE an. Aber wenn mich Jemand mit DU anspricht, dann bleibe ich dabei.

Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?

Klar darfst Du fragen. Ich mache jetzt den offensichtlichen Versuch, Dich auf mein "Introduceyourself" zu lotsen. Bei der Vorstellung habe ich das Alter angegeben.
Viele Grüsse

Also am Anfang dachte ich noch "Nö. Also ich finde Du besser."
Aber dann die Karte mit dem Kuchen... stimmt. Das geht nicht mit Du!

Danke :-)

Seh ich auch so. Ich Sieze auch immer, egal wer es ist.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht das man dann eher ernst genommen wird als wenn man gleich mit dem Du in die Tür fällt.

Vielleicht tatsächlich ein Generationenproblem ... :-)

  ·  7 years ago (edited)

Ich bin da auch eher "altbacken". Ein sprachlich respektvoller Abstand führt häufig zu innigerer Wertschätzung als eine Spontanverbrüderung.
Man sagt gemeinhin leichter "du A..." als "Sie A..."

Stimmt! Wobei das "Sie Axxx" viel gemeiner ist als das "Du Axxx".

Das stimmt, das tut weh. Aber dann ist auch wirklich alles gesagt, hat ja auch was!

Ich musste heute morgen direkt nochmal an meinen ehemaligen Chef denken, der meinte, mich als "kleine" Referendarin einfach duzen zu dürfen. Ich nutzte zunächst Personalpronomen umschreibende Umwege, wenn ich mit ihm sprach, irgendwann war mir das aber zu blöd und ich duzte zurück. Er hielt kurz inne, grinste und fortan war ich die einzige im Kollegium, mit der er sich duzte. Letztlich disqualifizierte er sich in meinen Augen völlig, als er während einer dienstrechtlichen Diskussion plötzlich wieder anfing, mich zu siezen. Weiß bis heute nicht, ob er das "Du A..." damit umgehen wollte...

Danke für den Kommentar. Untergebene selektiv zu duzen ist eine absolute Unverfrorenheit und ein Mangel an persönlicher Kultur. Es ist nicht informell, es ist feudalistisch. Ich hasse das! Bist ja perfekt damit umgegangen :-)

Mit einem schmunzeln habe ich Ihren Blog gelesen, Herr Linientreu. Mit Freundlichem Gruss, @cryptonik.

Welch schönes Kompliment kann es geben als ein Schmunzeln! Danke! Wäre schön, von Ihnen mal was auf Deutsch zu lesen, so ohne jedes volkstümliches Gehimmel - einfach der Heimeligkeit wegen.

"Lieber Leroy, bitte sieh mir mein Versäumnis von letzter Woche nach. Wir hatten diesbezüglich bereits telefoniert. In alter Verbundenheit - Deine .. "

Mir sind jetzt weder die Tasten hängen geblieben, noch hat sich der Bildschirm verdunkelt. Also: Es geht doch! :-)
Wir sollten uns anpassen, wenn wir nicht ganz verstaubt wirken wollen in den Augen unserer Kinder. Wenn wir Anstand und Wertschätzung in uns tragen, was wir tun, dann verrohen wir auch beim DU nicht in der Kommunikation mit unseren Mitmenschen. Davon bin ich überzeugt. Wir haben noch viele Jahrzehnte vor uns, da werden wir noch einige Fundamente wackeln sehen, oder gar selber zum Wackeln bringen.

Mein Schwiegervater - er wäre heuer 100 - hat seinen eigenen Vater noch mit "SIE" angesprochen, bzw in einer noch verrückteren Form: "Vater, geht es euch gut?" Und da war wirklich NUR der Vater gemeint, denn die Mutter war längst gestorben. Ja, so hat er bis zu dessen Tod mit ihm gesprochen - zwar im Dialekt, aber es war trotzdem absurd.
Das wäre mir doch im Traum nie eingefallen, so geschwollen daherzureden.
Ich bevorzuge das duzen, wo immer irgendwie möglich.
Aber ich bin nicht die Erste, die F2F mit einer unbekannten Person mit dem Du beginnt.

Gut, da geh ich mit. Tempora mutantur :-)

... nos et mutamur in illis. :-)

Ein ganz toller Beitrag. Gefällt mir sehr, denn mir geht das selbstverständliche Duzen auch oft gegen den Strich ;-) Ich merke selbst oft in meinem Berufsleben, wie gut es ist, wenn man beim SIE geblieben ist. Es hindert einen auch nicht, trotzdem locker miteinander umzugehen. Trotzdem hat man den nötigen Abstand, der z.B. im Berufsleben, finde ich zumindest, angebrachter ist.
Ein DU muss erstmal wachsen ....
Liebe Grüße
Silke

DAS mit dem "Sie A..... " stimmt! Als ich mich mal so richtig richtig über einen "Sie" auf der Straße geärgert hab ( er erniedrigte einen ausländischen Mitbürger aufs derbste ), kam das "Sie A...." von mir mit so einer Wucht bei ihm an, dass ihm erstmal nix mehr einfiel.
By the way, ich bin nicht immer so.... ;)

Allerdings erinnere ich mich auch daran, wie komisch ich mich gefühlt habe, als jüngere Menschen ( ich fühlte mich nicht wirklich älter.. ) anfingen "Sie" zu mir zu sagen. Ehrlich ich war ganz schön geschockt beim ersten Mal!

Ich werde jetzt auf jeden Fall auch mal darüber nachdenken, wie ich das in Zukunft handhabe...

Machs' einfach, wie es Dir kommt. Für mich war es nur eine Momentaufnahme von Befindlichkeiten ... weniger Gemecker als Bedauern :-)