Das isländische Gefängnissystem wurde international dafür gelobt, dass es sich um die psychische Gesundheit seiner Gefangenen kümmert. Das System ist mehr auf Rehabilitation als auf Bestrafung ausgerichtet, und einige der Einrichtungen mit niedrigerer Sicherheit ähneln eher Häusern als Zellenblöcken.
Es scheint jedoch, dass eine dieser Einrichtungen für Sindri Thor Stefansson, der (mit seinen Komplizen) beschuldigt wurde, einen 2-Millionen-Dollar-Raub von Bitcoin-Minenausrüstung durchgeführt zu haben, etwas zu niedrig war.
Stefansson, der sich seit dem 2. Februar in Haft befindet, entkam am Mittwoch gegen 1 Uhr morgens durch ein Fenster. Von dort gelang es ihm, zum Flughafen zu gelangen, wo er mit einem Flugticket unter anderem Namen einen Flug nach Schweden bestieg.
Ironischerweise wurde Stefanssons Reise über den Atlantik von Katrín Jakobsdóttir, der isländischen Premierministerin, begleitet, die ebenfalls im Flugzeug saß. Sie flog zusammen mit fünf anderen nordischen Premierministern zu einem Gipfeltreffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi.
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Die Behörden haben nicht bemerkt, dass Stefansson erst nach dem Start des Flugzeugs weg war, so ein Bericht der LA Times.
Stefanssons Flucht war sehr ungewöhnlich für Island, das eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat. "Gefängnisausbrüche in Island bedeuten normalerweise, dass jemand gerade geflohen ist, um sich zu betrinken", sagte Helgi Gunnlaugsson, ein Soziologieprofessor an der Universität von Island. "Die Unterwelten sind winzig, und es ist extrem schwierig, sich zu verstecken, geschweige denn das Land zu verlassen."
Island ist schockiert über den plötzlichen Ausbruch von Einbrüchen im Zusammenhang mit Bitcoin-Mininganlagen. Insgesamt wurden 22 Personen im Zusammenhang mit den Verbrechen verhaftet, aber wer genau hinter den Raubüberfällen steckt, ist noch nicht ganz geklärt. Stefansson wurde beschuldigt, die Operation geleitet zu haben.
Mit seinem kühlen Klima und billigem Strom ist Island zu einem globalen Hotspot für den Bitcoin-Mining geworden. Tatsächlich ist die Praxis auf dem Inselstaat so populär geworden, dass Regierungsbeamte besorgt sind, dass es bald nicht mehr genug Strom geben wird, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen.