Greise Strippenzieher an den Hebeln der Macht
14er August 1989: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.“, war Erich Honecker der Meinung, wie das „Neue Deutschland“ am 15. August 1989 berichtete. Während sich im Volk die Stimmung dem absoluten Nullpunkt genähert hatte, träumte der Greis von einem technologischen Durchbruch zum bevorstehenden 40. Jahrestag der DDR anlässlich der Präsentation eines 32-bit-Mikrochips. Ganz getreu dem Motto von Ulbricht: „Überholen ohne Einzuholen“.
Wie erinnert doch die Verleihung des Reinhard Mohn Preises 2018 an Gauck, den ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik, an Sitzungen des Politbüros der DDR. Gegenseitiges Beklatschen und beklatschen der eigenen Reden, es war wie bei Honeckers. Alte Leute, die kaum noch die Treppe hochkommen, die sprechen, als wären sie entweder alkoholisiert oder stünden unter schwerem Tabletteneinfluss, halten Reden und wollen aufgrund ihrer Netzwerke darüber entscheiden, wie es mit Deutschland und seiner Bevölkerung weitergeht. Komisch nur, dass sich alle westlichen Medien über die Greise im Kreml und im Politbüro des ZK der SED lustig machten, die Greise aus den Medienhäusern, die die politische Meinung in Deutschland im Griff haben, werden nicht erwähnt. Zu empfehlen ist dazu das Video der Preisverleihung des R. Mohn Preises 2018 an Gauck in Gütersloh.
Beinahe hätte ich geschrieben „jetzt aber zurück zum Thema“, dabei bin ich noch mitten im selbigen. Diese sogenannte, sich selbst als Machtelite bezeichnende Gruppe von Menschen hat inzwischen scheinbar jeden Kontakt zur Welt um sich herum verloren. So wie die Greise der untergangenen DDR in ihren Staatskarossen durchs Land fuhren und sich Potemkin’sche Dörfer vorführen ließen, so fährt die sog. Elite heute durch das Land und behauptet zu wissen, was passiert. Vielleicht wissen sie auch ganz genau, was passiert, wundern täte es nicht, bei dem, was man seit den Enthüllungen durch Snowden weiß. Mit ausgeklügelten psychologischen Methoden wird die Masse allerdings ruhiggestellt.
Es gab eine Zeit, in der hieß das Ganze „Brot und Spiele“. Und wer diesen Kinkerlitzchen nicht verfällt, der wird geschickt in „rechts“ und „links“ aufgespalten. Wobei diese Begriffe selbst schon falsch sind. In der heutigen Zeit gibt es weder rechts noch links, es sind lediglich Begriffe, die genutzt werden, um erfolgreich das Spiel „divide et impera“ zu spielen. Lass sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, dann kommen sie nicht drauf, worum es tatsächlich geht! Nun ja, das Spiel ist leicht zu steuern. Denn dazu hat man, genauso wie für „Brot und Spiele“, ja die Qualitätsmedien: FAZ, Sueddeutsche, Spiegel, Stern, Tagesschau, heute-journal etc.
Und damit sind wir in Chemnitz angekommen.
In Chemnitz ist Stadtfest. Ein Wochenende, an dem Menschen zusammenkommen, Spaß haben, etwas trinken, essen, sich unterhalten, vielleicht auch auf irgendeinem Karussell fahren. Der Spaß endet aber schnell, als ein Mensch mit vierundzwanzig Messerstichen getötet und zwei weitere durch Messerstiche schwer verletzt werden. Das Stadtfest wurde vorzeitig abgebrochen. Nur zur Information: Auch das Stadtfest im vergangenen Jahr wurde vorzeitig beendet. Ursache dafür waren Vorfälle, die durch Asylanten ausgelöst wurden. So auch der Vorfall in diesem Jahr 2018. Die mutmaßlichen Täter sind ein Syrer und ein Iraker. Sie wurden festgenommen.
Moment mal! Zwei Täter stechen drei Menschen nieder, von denen einer stirbt?
Was bitte ging denn da ab!?
Zwei Leute richten solch ein Blutbad an?
Und von Blutbad muss man in diesem Fall wohl sprechen. Jedenfalls machen das die Qualitäts-Staatsmedien, wenn in Kentucky oder Texas mal wieder ein Schüler an einem College von einem Mitschüler niedergestreckt wurde. Manchmal sprechen sie dann auch von einem Amoklauf. Es ist wichtig, hier einmal die Begriffe zu klären und darzustellen, wie so etwas in den Medien dargestellt wird, wenn es in den USA passiert.
Der Vorfall in Chemnitz war anfangs eine kleine Meldung in den Systemmedien. Ich möchte an dieser Stelle nicht darüber spekulieren, warum. Man fragt ja auch nicht, ob der Papst katholisch ist.
Warum sich Menschen in Chemnitz zusammenfanden, um anlässlich dieses schrecklichen Vorfalls auf die Straßen zu gehen, darüber muss man nicht spekulieren. Trotz seiner 250.000 Einwohner ist Chemnitz wohl eher ein verschlafenes Städtchen. Das meine ich nicht böse, liebe Chemnitzer, vielmehr auf eine Art, als dass Ihr nicht einen Teil des Stresses habt, den es in Berlin oder London gibt. Alles ging bisher so mehr oder weniger seinen Weg. Bis vielleicht auf die Innenstadt. Das war aus Interviews zu erfahren, die im Gefolge des Vorfalls auf dem Stadtfest geführt wurden. Immer wieder kommt dabei klar zum Ausdruck, dass sich die Innenstadt seit geraumer Zeit in der Hand von Gruppen befand, deren Mitglieder nicht unbedingt Bio-Chemnitzern zuzurechnen sind. Vielmehr hatten Chemnitzer verstärkt ein ungutes Gefühl, sich in diesem Teil ihrer Stadt zu bewegen.
Irgendwann reicht es eben. Und mit der Tat auf dem Stadtfest war das Maß voll. Der berühmte Tropfen war gefallen, das Fass lief über.
(Das Video ist zwar eine Aufzeichnung vom mdr, interessant jedoch ist, dass die Aufnahmen noch deutlich h zeigen, dass die erste Demo in Chemnitz völlig ruhig verlief und alles andere als irgendwelche rechten Horden unterwegs waren, die Menschen bedrohten. Ab Sekunde 49 kann man Bilder von Teilen der ersten Demo sehen. Vorher erfolgt die übliche Vorgehensweise in der Berichterstattung, wie man es gewohnt ist. Allerdings ist dieses Video schon deswegen wichtig, da man daran sehen kann, wie die Systemmedien die Vorgänge über die Zeit aufbauschen. Verfolgt man die Berichterstattung und die Bilder aus Chemnitz weiter über eine Woche, kann man deutlich erkennen, wie die Qualitätsmedien Hand in Hand mit Politikern die Situation immer weiter hochspielen)
Teil 1 verpasst?
https://steemit.com/deutsch/@londoncalling/chemnitz-kondensationspunkt-der-probleme-in-deutschland-und-der-welt-01
Bildquelle: pixabay