Chemnitz – Kondensationspunkt der Probleme in Deutschland und der Welt 03

in deutsch •  6 years ago 

germany-1952460_1920.jpg

Bürger im Osten riechen den Braten Kilometer gegen den Wind

In einer Stadt wie Chemnitz mag man es eben nicht, wenn Menschen auf offener Straße abgestochen werden, man bekommt noch mehr Angst, als man ohnehin schon aufgrund der in letzter Zeit stattgefundenen Veränderungen im Zentrum der Stadt hatte. So kam es dazu, dass ein Großteil Menschen auf die Straße ging. Und Achtung! Hier kommt das Wichtigste: friedlich. Man kann auf allen im Netz verfügbaren Videos der ersten Demonstration sehen, dass es ein friedlicher Marsch der Menschen in Chemnitz war.

Bis eine Twitter-Meldung der Amadeo Antonio Stiftung im Netz erschien: „...die Polizei von 5000 Nazis überrannt“ https://twitter.com/AmadeuAntonio/status/1034294722054041605.
Retweeted wurde durch die gleiche Organisation „Jagdszenen inChemnitz“ https://twitter.com/FabianEberhard/status/1033796270106787841 ,
ein Tweet, der sich im Stream der Organisation nicht mehr findet, deshalb hier der Originallink.
Beim Betrachten des letzteren Videos kann sich jeder sein eigenes Bild machen, inwieweit man von Jagdszenen sprechen kann.

Die Systemmedien schlugen Alarm. Es war, als ob ein Wiedergänger Adolf Hitlers die Stadt besucht und gemeinsam mit Joseph Goebbels eine Rede gehalten hätte. „Ausländerjagd“, „Rechter Mob“, „Nazis“, „Zusammenrottung“, „Rechtsextremisten“ etc.

Von vielleicht drei, vier Leuten wurde der Hitlergruß auf einer Demonstration gezeigt, „Eine Hemmschwelle fällt, wenn der gezeigt wird“, so Maischberger in ihrer Sendung. In eben jener Sendung sitzt eine Vertreterin der Linken, die scheinbar noch immer nicht begriffen hat, was in Deutschland passiert. Wobei dies nicht das erste Mal wäre. „Das was (in Chemnitz) passiert ist, hat mit der Herkunft der Menschen nichts zu tun“.
Schwennicke, Chefredakteur bei „Cicero” scheint klare Bilder zu sehen, die Fähigkeit zwei und zwei zusammenzählen zu können und analysiert kompetent. Man merkt, dass seine Zeitschrift nicht zu einem der Konzern-Qualitätsmedien gehört.
Daneben spricht Bosbach zu meiner Verwunderung klare Worte: „Dann darf man sich nicht wundern, wenn sich die Menschen anderen Parteien zuwenden“.

„In Chemnitz bedrohen Neonazis und Hooligans Migranten, Politiker wirken hilflos. Die Geschehnisse in Sachsen geben eine Ahnung davon, was passiert, wenn Rechte an Macht gewinnen.“, schreibt der Spiegel, der Titel des Heftes lautet „Sachsen – Wenn Rechte nach der Macht greifen“.

Unabhängig voneinander wird berichtet, dass es nicht wirklich irgendwelche Vorfälle auf der Demonstration am Sonntag gab. Das geben die Interviews in Videos immer wieder. In einem Gespräch zwischen dem sächsischen Ministerpräsidenten und Bürgern, das in Teilen auf N-TV übertragen wurde kamen man auf oben erwähntes Video angeblicher Jagdszenen zu sprechen.

Sachsens Ministerpräsident im Gespräch mit Chemnitzer Bürgern: „Und wenn es nur einen Fall gab, ist es einer zu viel“.
Belehrt seine Bürger wie Schüler und nutzt gern die Wendung „Langsam!“ und weiter: „Ich bin gern gegen rechtsfreie Räume.“

Die anwesenden Bürger berichten unabhängig voneinander auf diesem Treffen, dass die Chemnitzer Innenstadt allein dadurch unsicher wurde, dass sich ausländische Gangs gegenseitig durch die Stadt jagen.
Eine Krankenschwester aus Chemnitz, ebenfalls anwesend: „Die Polizei war zu keiner Minute überfordert. Wer die Bilder gesehen hat, hätte denken können, der Bürgerkrieg ist ausgebrochen. Der Großteil der Demonstranten waren friedliche Bürger. Und das zeigt, wie brisant das Thema ist. Es ist keine objektive Berichterstattung.“
Sachsens Ministerpräsident: „Fakten sagen, keine Halbwahrheiten, ja wo kriegen wir denn die Fakten her? Wenn sie gewusst hätten, dass dies eine Veranstaltung ist, wo Leute einen Hitlergruß zeigen, es waren vier Leute, nehmen sie das hin, dass wir zu einer Veranstaltung gehen, auf der so etwas stattfindet. Diese Frage würde ich immer mit Nein beantworten.“

Ach so, ja alles klar. Claudia Roth geht auf eine Veranstaltung, auf der ein Plakat gezeigt wird „Deutschland verrecke“. Angesprochen darauf antwortet sie: „Ich war ja an einer ganz anderen Stelle der Demo“.
Gern wird behauptet, dass es sich um eine Verleumdung durch rechte Kreise handelt, Roth sei die Hassfigur für Rechte. Wenn man ein wenig im Netz, insbesondere auf YT recherchiert, wird man feststellen, dass Roth sehr wohl auf einer solchen Demo war.

Und noch besser wird es, wenn man sich das Interview der Tagesschau mit der deutschen Justizministerin durchliest https://www.tagesschau.de/inland/barley-interview-101.html :
„Wer auf solchen Demos unterwegs ist, muss sich das zurechnen lassen, ...man ist dann Teil des rechtsradikalen Mobs“ und sagt weiter, dass man nicht mehr von besorgten Bürgern, sondern von Rechtsradikalen sprechen muss.
Und ebenfalls: „Die freie Presse einzuschränken, das ist ein Kennzeichen von diktatorischen Regimen.“

Nun, das sind eine ganze Menge gewichtiger Aussagen. Wenn also in Zukunft deutsche Bürger auf die Straße gehen, um gegen etwas zu demonstrieren und sich Menschen im Demonstrationszug aufhalten, von denen drei oder vier den Hitlergruß zeigen, dann sind alle anderen Demonstrationsteilnehmer Teil des rechtsradikalen Mobs. Das muss man sich mal ganz, ganz langsam auf der Zunge vergehen lassen.

An dieser Stelle heißt es „Denken macht frei“. Wer jetzt denkt, na, das klingt aber reichlich rechts, dem sei gesagt, dass dieser Ausspruch von Griesinger stammt. Und wer das war, kann man leicht im Netz recherchieren. Die Aussage der deutschen Justizministerin bedeutet weitergedacht, dass man künftig einfach nur ein paar Leute in eine Demo einschleust, diese den Hitlergruß zeigen lässt und die überwiegende Mehrzahl der Demonstranten zu Verfassungsfeinden erklärt, festnimmt, verurteilt. Damit hat sich zukünftig jegliche Demonstration in Deutschland erledigt. Steht diese Frau eigentlich noch auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung?

Und darüber hinaus: von welcher „freien Presse“ spricht sie eigentlich? Von der Presse, die in den Händen der Funke-Mediengruppe, dem Bertelsmann-Konzern oder in den Händen von Burda ist?
Sicherlich von freier Presse, wie dem Spiegel, Spiegel-Online und Spiegel plus. Denn dort heißt es u.a.:

Hier mischt sich die bürgerliche Mitte mit Neonazis, Spiegel-Online:
http://www.spiegel.de/video/chemnitz-rechte-neonazis-und-linke-demonstrieren-video-99020278.html

Kommt politische Bildung in Sachsen zu kurz, Spiegel-Online:
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/chemnitz-kommt-politische-bildung-an-sachsens-schulen-zu-kurz-a-1225490.html

„Den Schneeball zertreten bevor er eine Lawine wird“, Spiegel plus
http://www.spiegel.de/plus/chemnitz-es-braucht-einen-aufstand-der-anstaendigen-kommentar-a-00000000-0002-0001-0000-000159189561

Spiegel-Online/Bento in trauter Zusammenarbeit und als Werbung für das ZDF:
Böhmermann ist gerade rechtzeitig aus dem Urlaub zurück, „denn das Land ist aufgewühlt und kann sehr gut eine Dosis Böhmi-Ironie gebrauchen. Die lieferte er auch sofort.“

„Keine Nazis in Sachsen, nirgendwo im ganzen Land, die sind alle in Dresden mit der Frauenkirche verbrannt...“, singt denn auch Böhmermann im Video.
Witzig, witzig, Herr Böhmermann, in Dresden, dies nur einmal nebenbei kamen durch Luftangriffe zwischen dem 13. Und 15. Februar 1945, zehntausende Menschen ums Leben. Dieses waren fast ausschließlich Zivilisten, auf der Flucht vor der heranrückenden Ostfront. Aber Sie dürfen solche spassigen Sachen auf Kosten verbrannter Kinder, Frauen und Zivilisten ja singen. Mit einem schelmigen Lachen im Gesicht. Das geht hat, da hat der ZDF-Zuschauer Freude und wird eingenordet.

Die Sprache, die man gern Nazis vorwirft, benutzt man selbst gern. Ein klein wenig diskreter und nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass es ja nur Nazis seien, die man argumentativ versucht zu treffen. Man nehme sich doch nur einmal die Überschrift „Den Schneeball zertreten, bevor eine Lawine daraus wird“. Woran erinnert Sie das? Welche Bilder entstehen im Kopf? Ja, aus einem Schneeball kann eine Lawine werden, wenn es so weitergeht wie bisher in diesem Land, dann ganz sicher. Aber woran erinnert sie das Wort zertreten? An Kakerlaken, die man zertritt? An schwarze Stiefel, die zutreten? Ich überlasse weitere Gedankenspiele gern dem Leser, genauso interessante Bilder, die bei diesen Worten entstehen...

Teil 2 verpasst?

https://steemit.com/deutsch/@londoncalling/chemnitz-kondensationspunkt-der-probleme-in-deutschland-und-der-welt-02

Bildquelle: pixabay

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Seht auch diesen Beitrag an:Video zum Thema wegen Hass Rede gelöscht.

https://steemit.com/deutsch/@lunix/vorsicht-hate-speech-hass-rede-715483bfdaf4