Kunst oder gesteuerter Frontalangriff auf die Demokratie?

in deutsch •  6 years ago 

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Mit voller Breitseite wird auf allen Kanälen über eine Aktion des „Zentrums für politische Schönheit“ (ZPS) des sich selbst als Philosophen und Künstler bezeichnenden Phillipp Ruch propagandiert. Dieser stellte mit seinem sog. Künstlerkollektiv eine Webseite mit dem Namen soko-chemnitz online. Auf dieser Webseite sind Bilder von Menschen auf den Demonstrationen in Chemnitz vor wenigen Wochen zu sehen. Ruch sagt, er wolle Jagd auf „Ausländer-Jäger von Chemnitz“ machen. Es gehe darum, die Namen der Menschen auf den Bildern herauszubekommen, genauso wie deren Arbeitgeber.

"Wo arbeiten diese Gesinnungskranken? Wer beschäftigt sie? Warum haben sie die Zeit, ihren Hass auf Minderheiten zu verbreiten, die Presse zu attackieren und die Kunst mit Gewalt zu bedrohen?“, wird gefragt.

Noch einmal kurz zur Erinnerung: In Chemnitz gingen die Menschen auf die Straße, weil auf einem Stadtfest in Bürger der Stadt kaltblütig abgestochen und zwei weitere schwer verletzt wurden. Die Bürger von Chemnitz hatten genug von dem, was sich seit Monaten in ihrer Stadt abspielte, sie spürten eine Bedrohung, die niemand ernst nahm und viele wollten bestimmte Ecken der Stadt nicht mehr aufsuchen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlten. Die Politik, allen voran Merkel und ihr Regierungssprecher Seibert sprachen von einem Mob, von Jagdszenen auf Ausländer war die Rede. Die Presse überschlug sich, angeblich hatten Geschäftsreisende aus dem Ausland Angst davor, nach Chemnitz zu reisen. Warum sie Angst hätten, ob der Gefahr, mit einem Messer im Rücken, Bauch oder Hals zu enden oder aus anderen Gründen, wurde nicht berichtet.

Der Chef des Bundesverfassungsschutzes hatte Zweifel an der Echtheit eines Videos, was eine angebliche Jagd auf zwei Ausländer zeigte, sprach später davon, dass es eine oder mehrere solcher Jagdszenen nach seinen Informationen nicht gegeben hätte. Das Ergebnis: er durfte seinen Hut nehmen, weil er es gewagt hatte, den Systemvertretern öffentlich zu widersprechen. Merkel sagte später, es gehe jetzt auch nicht darum, ob es jetzt ein Mob oder eine Jagd gewesen sei, sondern darum, dass das, was in Chemnitz geschah einfach nicht sein darf. Und damit war nicht der Tote Chemnitzer und die beiden Schwerverletzten gemeint. Von den Systemmedien wurden die Demonstranten als rechtsradikale Nazis verunglimpft.

Bürger, die in Sorge um die Zustände in ihrer Stadt sind. Der sächsische Ministerpräsident sagte in einer Regierungserklärung, dass es keinen Mob und keine Jagdszenen gegeben hätte. Wochen später fährt Merkel nach Chemnitz, besucht einen Volleyballverein und „stellt“ sich Fragen von Bürgern. Wer diese Veranstaltung gesehen hat, der weiß, wie fertig das gesamte System hat.

Soviel also zu den Vorgängen in Chemnitz, die dem ein oder anderen vielleicht schon wieder entfallen waren.

Nun also das selbsternannte Künstlerkollektiv, dass offen zur Denunziation aufruft, Bilder von Menschen auf der Demonstration ins Netz stellt und sich von Zentralorganen wie dem Spiegel-Online dafür feiern lässt (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zentrum-fuer-politische-schoenheit-der-mob-als-nationalsoziale-plastik-a-1241717.html#js-article-comments-box-pager): „Die Macher halten das nicht für Denunziantentum. Sondern für Kunst. Richtig so.”

Um es gleich vorweg zu sagen: Mit Kunst hat diese Aktion so wenig zu tun, wie Uran mit Urin. Eine solche Aktion als Kunst zu bezeichnen, dient lediglich dazu, strafrechtliche Maßnahmen, die ein solcher Angriff auf die Grundlagen der Demokratie nach sich ziehen sollte, von vornherein ins Leere laufen zu lassen. Frei nach dem Motto: Kunst darf alles!

Darf Kunst alles, sei an dieser Stelle gefragt. Reicht es aus, etwas als Kunst zu bezeichnen, um sich strafrechtlicher Bewertung und gegebenenfalls einer Verfolgung durch Behörden zu entgehen?

Nun, wenn das so ist, dann hätte es doch ausgereicht, wenn Eichmann die Deportation zehntausender Juden als soziale Plastik mit kreativer Intervention im öffentlichen Raum bezeichnet hätte, um seiner Strafe zu entgehen.

Kunst, fertig. Kunst darf alles!

Und was, wenn Honecker den Hinweis vor Gericht angebracht hätte, dass es sich bei den Schüssen an der Mauer um eine interaktive Installation im gesellschaftspolitischen Spannungsfeld zweier Gesellschaftsordnungen mit gleichzeitigem sozio-kulturellen Aspekt zur kreativen Einwirkung auf die Veränderung der Wirklichkeit hingewiesen hätte.

Alter!
Hammer-Kunst!
Ja, genau!

Die Phrasendreschmaschine muss nur richtig gedreht, Fakten verdreht und Frames verändert werden und schon passt es.

Kunst darf scheinbar nur dann alles, wenn es denen in den Kram passt, die politisch daraus Gewinn ziehen. Das sind derzeit Kräfte, die Deutschland an den Punkt gebracht haben, an dem es beginnt steil abwärts zu gehen. Wie man Kunst interpretiert sei am Beispiel von Jonathan Meese gezeigt. Dieser hatte auf einer Veranstaltung des Spiegels in Kassels in einem Interview Rede und Antwort gestanden. Dabei war es unvermeidlich, dass er diese Veranstaltung für eine seiner Performances nutzte. Teil dieser Performance war das Heben des rechten Armes. Denn das, so Meese, ist nicht anderes, als eine Muskelbewegung, die Interpretation dessen liegt ganz allein beim Betrachter. Und obwohl mehrfach während der Veranstaltung darauf hingewiesen wurde, dass es sich um einen "geschützten" künstlerischen Raum handelt, in dem dieses Interview stattfindet, also eindeutig als Gesamtkunstwerk zu betrachten war, landete Meese wo? Genau, vor Gericht.

Nein, nein, was dort von Blättern wie dem Spiegel mit dem ZPS gefeiert wird, ist nichts anderes, als ein Frontalangriff auf die Demokratie, der jeder wirkliche Demokrat entschieden entgegentreten muss. Und es geht hier auch nicht um „rechts“ oder „links“. Diese Begriffe haben heute keine Bedeutung mehr und werden lediglich genutzt, um die Masse zu teilen. Es geht darum, Zwietracht zwischen denen zu schaffen, die auf jeder Seite des politischen Spektrums von den durch die Herrschenden herbeigeführten gesellschaftlichen Veränderungen betroffen sind. Die Begriffe werden lediglich genutzt, damit sich nicht darüber im Klaren wird, dass es einen gemeinsamen Gegner gibt, der nicht etwa auf der jeweils anderen Seite sitzt.

Insofern sind die Franzosen zwei Schritte weiter. Die bezeichnen ganz klar, was zu den Verhältnissen in Frankreich geführt hat und haben erste Schritte eingeleitet, diese auch wieder zu verändern. Ruch mit seiner Kampagne ist letztlich nur ein armes Licht, jemand, der seine Nase ganz tief in den Arsch derer steckt, die ihn bezahlen und alimentieren, ein Würstchen, das nach Aufmerksamkeit lechzt, die er nur bekommt, wenn er solche Aktionen, die sich gegen die deutsche Demokratie richten, initiiert. Inwieweit diese asoziale Aktion auf seinem Mist gewachsen ist, bleibt ohnehin fraglich. Er ist lediglich das Gesicht, der Vasall derer, die ein Interesse daran haben, dass eine solche Aktion die Runde in den Medien dreht.

Denn auch hier gilt: Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken.

Man wirft der AfD vor, sie würde mit ihren Bemerkungen immer wieder versuchen, den rechten Rand auszuloten, um anschließend zurück zu rudern. Was die AfD macht, sit lediglich die Probleme anzusprechen, die von den Systemparteien schon lange nicht mehr angesprochen werden. Was die Chemnitzer Bürger gemacht haben, ist nichts anderes, als ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. Was Ruch und seine Kolonne machen ist dagegen ein Schritt hin zu einer faschistoid-diktatorischen Gesellschaft mit Billigung durch die Medien....

P.S.: Bei dem Versuch, während des Schreibens an diesem Beitrag, die Internetseite des demokratiefeindlichen Zentrums aufzurufen, war dies nicht möglich. Haben demokratische Kräfte bereits dafür gesorgt, diese Seite aus Sorge um das deutsche Vaterland und seine Demokratie lahmzulegen und faschistoiden Bestrebungen entgegenzuwirken?

Quelle Bild: pixabay

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