Es spielt keine Rolle, ob es sich um Künstler aus der bildenden Kunst oder der Musik handelt. Nach oben ist es ein steiniger, langer Weg, gepflastert mit Rückschlägen, oftmals Entbehrungen und für viele nicht selten auch mit Schmerzen und inneren Zweifeln und Zusammenbrüchen. 95 Prozent bleiben auf der Strecke, geben auf, steigen aus und machen irgendetwas anderes. Vielleicht fünf Prozent, vielleicht auch noch weniger, schaffen den Durchbruch, es geht stetig aufwärts. Meist hat man einen einflussreichen Manager oder Supporter gefunden, dem die Kunst gefällt, der protegiert, andere kennt, Netzwerke anbietet und promotet. Es geht steil nach oben.
Allerdings wird oben die Luft dünn, man wird vom Jagenden zum Gejagten. Das Publikum erwartet Neues, Revolutionäres, DIE Idee, die andere nicht haben werden. Für viele Künstler jedoch endet der Weg hier, die eine Idee, die sie hatten und mit der sie Aufsehen erregen konnten, die abging, wie Schmidts Katze, wie geschnitten Weißbrot, war auch die einzige, sie haben sich nicht weiterentwickelt oder konnten es auch nicht. Das One-Hit-Wonder, verglüht wie eine Motte im Licht. Der Beispiele gibt es viele, in der Musik, der Malerei und ebenfalls in der neueren Kunstrichtung Street Art. Da verglüht gerade ein Held früher Tage, Banksy. Und reißt andere mit hinab, geht gemeinsam auf Talfahrt mit einigen bekannten Namen der frühen Tage.
Es ist eben nicht einfach, immer und immer wieder aufregendes und neues zu produzieren. Irgendwann wird nur noch Altes verwurstet, wieder aufgewärmt, nochmals durch den Wolf gedreht und ins Volk geworfen, in der Hoffnung, vielleicht doch noch die ein oder andere Mark mitzunehmen.
Nicht jeder ist ein Udo Lindenberg, von dem man fast 20 Jahre lang dachte, dass man ihn nie wieder sehen wird und der raketenmäßig turbogleich und erfolgreich ins Rampenlicht zurückkam.
Wem gerade ähnliches passiert, ist Mark Ronson. Einstmals Produzent von Amy Winehouse, ging ihm nicht nur sein bestes Pferd im Stall durch Drogen und Alkohol flöten, es ging mit der Karriere auch nicht mehr so richtig vorwärts. Nachdem man von ihm nach einigen eigenen Versuchen nicht mehr viel gehört hatte, hat er es nun geschafft, sein eigenes Requiem zu mixen. Dass er dies allerdings aus Titeln von Michael Jackson tat, ist schon fast Leichenfledderei, zumindest wenn man sich das Ergebnis anhört, was dabei herausgekommen ist. Mar, geh’ nach Hause, trink Milch und frag Papa, der noch einflußreiches, als Du selbst bist, ob er nicht einen Tipp hat, wie die Karriere nicht doch noch irgendwie zu retten ist.
Hier das Video zum Text. Der Grund, weshalb es auf #4 in den YT-Charts gekommen ist, scheint wohl MJ und seine Musik zu sein. Ansonsten kann man es beruhigt nicht anhören.