Habe in der Vergangenheit schon öfter das Thema angeschnitten.
Bindet dementsprechend im Grunde auch direk an meinen alten Artikel Wissenschaft ist (nur) ein Werkzeug.
Sehr kontrovers, doch vielleicht könnt ihr meinen alten Artikel nach diesem Artikel hier besser nachvollziehen..
Ich verusche Realität erstmal zu definieren.
Realität (R) = Wahrheit (W), die einem Individuum bekannt ist + Lügen (L), die einem Individuum bekannt sind.
Doch in dieser Gleichung wird die Wahrnehmung ignoriert! Der Wahrnehmungsfaktor ist wahrscheinlich nicht zu berechnen.
Der Nachweis der Formel ist: W = R - L, Realität ohne Lügen ist die Wahrheit! Dasselbe gilt umgekehrt für L.
Es geht also darum die Realität möglichst wahr, möglichst objektiv. möglichst präzise darzustellen. Doch geht dies überhaupt?
Aber Naturgesetze sind doch real und dazu auch noch wahr!
Naturgesetze sind auch nur Modelle. Zwar zugegeben mittlerweile ziemlich genau, und trotzdem:
Sobald wir bessere Modelle "erfinden", werden die alten "ausgetauscht" und entpuppen sich in diesem Moment doch als unwahr?
Das ist ja auch der Geist der Wissenschaft.
Methodisch auf Wissen aufbauen, durch Modelle Vorhersagen versuchen, Modelle wieder verwerfen und weiter rumüberlegen/ tüfteln und basteln.
Bis man sich über Zeit und Methodik der Essenz annähert.
Hier kann man auch schon argumentieren, dass wir somit keine objektive Wahrheit/ Realität haben, denn unsere Wissenschaften sind noch jung, die Forschung wird noch sehr lange weitergehen, unsere aktuellen Modelle sehr wahrscheinlich noch alle abgelöst..
Und weiterführend kommt dann eben auch die Frage auf: Wird man sich jemals komplett an diese Essenz annähern können? Geht dies überhaupt oder sind wir dazu doch zu limitiert, vielleicht durch unsere Körper?
Auch die Gehirnforschung kommt immer weiter und geht mittlerweile davon aus, dass das meiste was wir wahrnehmen gar nicht das ist, was wir sehen..
Das meiste was wir wahrnehmen ist das Modell der Umwelt, mit all ihren Variablen und Attributen, in unserem Gehirn, welches lediglich über Sinne, wie Sehen, mit der Realität(um uns herum) abgeglichen wird. (@lauch3d hatte das Thema in einen seiner Artikel auch bereits angeschnitten)
Wissenschaft ist zwar ein sehr wertvolles Werkzeug für allerlei Erkenntnisse, trotzdem oft in Kritik, da es durch das methodische Vorgehen sehr langsam voran kommt und sich oft selbst im Weg steht, bzw kleine interessante Abweichungen nicht mitbekommt.
Durch Wissenschaft wird auch oft die Magie/ das Gefühl zu bestimmten Dingen genommen, sowie eine ultimative "Wahrheit" vermittelt. Was ja ganz gegen den eigentlich wissenschaftlichen Geist spricht. (hatten wir oben schon)
Sie beschränkt sich in einigen Bereichen selbst, aber auch dies ist dank Philosophie bekannt.
Denn auch die Gefühle und Atmosphären zu bestimmten Dingen sind irgendwo/wie real, werden in der Wissenschaft jedoch vernachlässigt.
Und selbst wenn wir eine ultimativ objektiv wahre Essenz hätten..
Wie, mit welcher Sprache, stellt man sicher, dass sich der Sinn der Essenz über Zeit und Generationen nicht wieder verändert?
Unsere Aufnahme- sowie auch Ausgabeinstrumente sind einfach viel zu ungenau.
Wikipedia sagt folgendes zur Thematik:
Da jede Erkenntnis auf Sinnesdaten basiert, die bereits durch den eingeschränkten biologischen Wahrnehmungsapparat gefiltert und unbewusst interpretiert werden, kann es kein absolut sicheres Wissen geben. Die Wiedergabe der Wirklichkeit bleibt demnach immer ein hypothetisches Modell.
Außerdem ist eine Erkenntnis auch nur eine Erkenntnis. Neutral. Egal wie fortschrittlich eine Technik, es ist auch nur Technik.
Weder Gut. Noch Böse. Denn das ist alles kontextabhängig, subjektabhängig, ja selbst wissensabhängig.
Dementsprechend kann man Atomkraft ansich auch nicht als schlecht oder böse einordnen. Es kommt darauf an, was aus der Technik gemacht wird. Wie sie umgesetzt wird.
Ansonsten hoffe ich, dass ich meine Punkte logisch rüber gebracht habe und halbwegs verstanden werden können. :)
Hier noch ein Text von mir, welcher 2-3 Jahre alt ist. Er ist zwar nicht mehr wirklich aktuell und soll auch nicht meine aktuelle Ansicht vertreten.. Ist trotzdem meiner Meinung nach gut geschrieben und könnte euch eventuell noch auf eine andere Weise vermitteln, was ich auch hier in diesem Post meine. :)
Was ist Realität? - Text von vor 3 Jahren
Euer Baron
CC0 pictures
Ich denke, Wahrheit ist sehr schwer in Worte zu fassen, genau wie Realität. Es könnte auch eine Wahrheit sein, dass Realität nicht unabhängig (für sich selbst gesehen) existiert. Wie will man das beweisen? Nach meiner Logik hat Wahrheit auch ein Problem mit der Zeit. Sie kann nur für die Vergangenheit gelten. Naturgesetze sind wahr, aber ob dies auch unumstößlich in der Zukunft so sein wird, kann nur ein Postulat sein, weil, eine Wahrheit muss überprüfbar sein. Überprüfen können wir nur, was bereits geschehen ist. Ein gutes Thema!
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Danke dir - ich bin auch immer noch nicht ganz zufrieden wie ich es formuliert habe. Ich denke es kommt nur ein Bruchteil von dem rüber, was ich meine.. aber was solls.. ist ein riesen Thema..
Super Ansätze von dir! Zeit ist auch nochmal ein ganz eigenes großes Thema.. und trotzdem hängt ja alles irgendwie/wo miteinander zusammen.. :)
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Wenig Neues für mich, aber cooler Post und ich bin mir sicher, der eine oder andere hat was Neues zum Denken. ;-)
Nur eines vielleicht als Ergänzung:
Hier sollte man aufpassen, Gefühle/Atmosphären etc. nicht auf eine gleichwertige Stufe mit der Wissenschaft zu stellen. Denn diese werde zwar als real erlebt, sind aber nicht unbedingt eine Annährung an die Wahrheit - bzw. eben ein sehr intuitiver, fehlerbelasteter Versuch der Annäherung. Dieser kann zwar zu Glückstreffern führen, trifft aber meistens einfach nur ins Leere.
Die wissenschaftliche Methode ist genau das Gegenteil: Eine systematische und schrittweise Annäherung an die Essenz mit ständiger Rückkopplung, d.h. Verifizierung/Überprüfung alter Ergebnisse mit neuen Daten. Die meisten Modelle werden auch nicht als unwahr verworfen, sondern insofern obsolet, als dass sie zwar nach wie vor Gültigkeit zur Erklärung althergebrachter Phänomene haben, aber zur Erklärung neuer Beobachtungen nicht mehr ausreichen, was dann eine Erweiterung des Modells oder aber ein komplett neues Modell benötigt.
Kurz: Die ganze Wissenschaft ist ein Modell und kann die Wahrheit nie zu 100% beschreiben, das stimmt - aber sie ist weit besser im Erklären als die systemlose Mystik/Intuition.
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Ja, dass dir dies alles schon bekannt ist, ist mir klar. ;)
Das ist im Grunde nochmal die genauere Kurzform zu einem Teil meines Textes. :)
Ich meinte das bezüglich Gefühle/ Atmosphäre auch etwas anders, habe das als Beispiel genutzt um zu verdeutlichen, dass in der Wissenschaft eben bewusst auch Dinge wegfallen.
Oder anders gesagt: Man kann nicht alles mit Wissenschaft beschreiben.
Ich habe allgemein Probleme alle meine Gedanken in Wörter zu formulieren..
Deswegen kommt heute auch noch ein ähnlicher Text, der älter ist und mit welchem ich auch nochmal versuche meine Punkte rüber zu bringen. :)
Auch interessant finde ich, woraus die Wissenschaften, aber auch unsere modernen Weltbilder und Lebensweisen entstanden sind.
Habe immer wieder das Gefühl, dass wir extrem viel dem Nihilismus zu verdanken haben..
Dies aber kaum jemanden bewusst ist.
Genau so leben auch sehr viele junge Menschen nach dem Überkommen des Nihilismus', d.h.: Es gibt keinen objektiven Sinn -> moderne Lebensweise sich selbst einen Sinn für bestimmte Dinge zu geben, der Sinn kommt aus dem innern
Leute versuchen sich zu verwirklichen, darzustellen oder möglichst jeden Moment zu genießen. :)
Aber dazu kommen auch noch weiterführende Posts von mir. ;)
Danke für deinen Kommentar!
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Die Betrachtung der philosophischen Grundlagen der Wissenschaft ist spannend und lohnt sich, ja.
Jain. Man kann alles mit Wissenschaft beschreiben, außer Dinge, die sich per Definition außerhalb des wissenschaftlichen Fokus befinden, wie z.B. die Idee eines Gottes. Ein Wesen, dass jede Beobachtung nach Belieben manipulieren könnte, kann nicht beobachtet werden, und so kann es keine Verifikation oder Falsifikation geben.
Dinge wie "Atmosphäre" oder auch Gefühle kann man absolut auch mit der wissenschaftlichen Methode untersuchen, und das wird in Neurologie, Psychologie etc. auch gemacht. Es kommt halt meistens nur nicht das raus, was die Leute, die diese Dinge empfinden, gerne sehen und hören würden. ;-)
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Und ein pantheistisch/ kosmotheistischer Gott?
Aus der Ansicht wären wir Menschen der manipulierende Teil "Gottes" bzw des Universums ;)
Ich denke, wir meinen auf jeden Fall das gleiche.
Was ich eventuell als Beschränkung der Wissenschaften befinde (Methodik) ist gleichzeitig auch die Grundlage der Wissenschaft.
Klar, alles was man nicht definieren kann, kann man auch nicht untersuchen. Denn ohne Definition auch keine Grenzen. Man wüsste nicht ob man ausversehen mehr als nötig oder wichtig ist, untersucht...
Schwer zu formulieren..
Und hier möchte ich auch nochmal betonen, dass ich Wissenschaft und dessen Erkenntnisse als Werkzeug extrem schätze.
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Ich denke man muss differenzieren zwischen der wissenschaftlichen Methode als Werkzeug und der damit gewonnenen Erkenntnisse (was landläufig als "Wissenschaft" bezeichnet wird).
In den Pantheismus will ich jetzt echt nicht einsteigen müssen, das sind Themen die mir für die Kommentarleiste zu umfangreich sind ;-)
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Aber jetzt wird es doch gerade erst interessant.. :D
das sind genau die Themen welche mich interessieren^^
Hab zum Pantheismus auch schon mal nen Post geschrieben :) Hier ;)
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Es gab dazu mal einen sehr interessanten Artikel in Spektrum der Wissenschaft, weiß nur nicht mehr was das Fazit war.
Egal.
Cooler Post.
Muss ich mal drüber nachdenken.
Gruß
Chapper
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Dankeschön.
Ja, tu das, genau dazu soll der Post anregen ;)
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wow buddy!.. what an incredible article.
Had to translate it via deepl, but I think I understood everything..
But don't really know what to answer, will do that later in a private chat! ;)
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hey dude :) nice to see you here
haha yeah - ai and translations are pretty good now..^^
looking forward to the chat!
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