Die beste Art zu reiten Teil I

in deutsch •  7 years ago 

Die beste Art zu reiten, ist die, wenn der Reiter das Pferd nicht stört. Wie kann der Reiter ein Pferd bewegen ohne es zu stören? Nun, indem er die Bewegungen des Pferdes fühlt und fühlend darauf einwirkt. Es ist also eine große Einigkeit und Harmonie zwischen zwei Wesen notwendig, damit das Reiten zur Freude wird. Wenn der Reiter erkennt, dass er in Wahrheit in dem Pferd einen Spiegel sieht, dann ist das Reiten in Harmonie möglich.
In der Praxis sieht das so aus: fühle in Dich hinein, fühle Deine Befindlichkeit. Wie geht es Dir jetzt? Wie geht es Dir heute? Bringst Du Ärger und Frust aus dem Büro mit in den Sattel? Dein Pferd spürt es! Sei liebevoll mit Dir und Dein Pferd wird sich entspannen. Fühle, wenn Du im Sattel sitzt, wie sich Dein Körper anfühlt. Wo befinden sich Deine Beine? Wo ist Dein Becken? Wie fühlt sich der Brustkorb an? Wie ist die Verbindung zwischen dem Brustkorb und dem Becken? Mache einen kleinen Startcheck, sei ganz und gar hier. Gehe ins Gefühl, lasse den Kopf und deinen Verstand für die Dauer des Reitens links liegen. Sage Deinem Verstand: Du kannst jetzt meinetwegen weiter argumentieren – ich werde jetzt fühlend reiten. Gib Deinem Verstand jetzt keine Aufmerksamkeit mehr und fühle nur, wie Du Dich fühlst. Du wirst einen viel innigeren Kontakt mit Deinem Pferd verspüren und Dein Pferd wird es Dir danken!
Wenn Du bei Dir angekommen bist, und das bist Du, wenn Du einmal die Gedanken Gedanken sein lässt. Beginne zu fühlen, wie viel Kraft Du brauchst, um Dein Pferd zu bewegen. Du musst Dich nicht anstrengen. Wenn es noch nicht leicht geht, dann registriere einfach, wie es geht. Mache immer wieder den Versuch, ohne Kraft zu reiten und Dich nicht anzustrengen. Es ist nur ein Training der inneren Energien notwendig, um von der anstrengenden Reiterei zur feinen Reiterei zu kommen. Wenn Du merkst, dass Du Dich verspannst, dann frage Dich: Warum mache ich das? Gibt es einen Grund dafür? Woher kommen meine gewohnten Handlungen, die mein Reiten zur Anstrengung machen. Dein Pferd antwortet nur auf das, was Du ihm erzählst. Fühlend erzählst. Es kann Dich sehr gut fühlen.
Wenn Du Dich nicht gut fühlst, fühlt sich Dein Pferd auch nicht gut. Du willst los? Anreiten? Triff bewusst die Entscheidung dazu. Mache es nicht automatisch! Wie es Dir irgendjemand erzählt hat. Fühle wie es sich anfühlt, wenn Du seinen Bauch mit Deinen Schenkeln berührst. Gibt es schon eine Wirkung? Oder sagt Dein Pferd möglicherweise: Das will ich deutlicher fühlen. Gib mir ein klares Signal. Wenn es so ist, dann ist Dein Pferd nicht störrisch, sondern es trainiert Dich eventuell im Fühlen, im Entscheidungen treffen, im authentischen Handeln. Möglicherweise sagt es Dir: Sei erst mal hier bei mir, bevor du schon weiter willst. Es ist Dein bester Trainer.
Die Pferde zeigen uns, wie sie geritten werden wollen! Störe es also nicht und beginne über das Gefühl ein Gespräch mit ihm. Dein Pferd wartet nur darauf, mit Dir in einen lebendigen Dialog einzutreten. Wie fühlst Du Dich jetzt? Klarer? Wacher? Rolle einmal die Schulterblätter nach hinten. Was macht Dein Pferd mit dieser Veränderung? Schreitet es möglicherweise entspannt vorwärts? Es geht! Übe es. Wenn es noch nicht auf die feinste, unsichtbare Art geht, dann übertreibe diese Bewegung, bis Dein Pferd eine Reaktion zeigt. Denke daran: mache ein Spiel daraus. Kämpfe nicht und sei nicht ungehalten. Du machst keine Fehler! Sei liebevoll mit Dir.
Weißt Du eigentlich, wo Deine Hände im Moment sind? Wie sieht es mit Deinen Zehen aus? Kannst Du sie im Stiefel genau fühlen? Das gehört zum Startchek, bevor Du Reiten willst.
Versuche auch einmal im Sattel mehr Bewegung zu machen als Du brauchst, und fühle, wie Dein Pferd darauf reagiert. Es geht nur darum lebendig zu sein. Probiere es aus!..........

Dieser Absicht steht der Verstand allerdings im Wege.
Das Leben drückt sich nicht durch den Verstand, sondern durch unseren Körper aus. Alles Leben, hier auf der Erde, wird durch eine Formwerdung sichtbar. Es ist es aber das Leben, welche diese Form zum Ausdruck bringt. Die Form bringt sich nicht selbst zum Ausdruck. Sie ist ein Ausdruck des Lebens. Nicht wir sind es, die uns zum Ausdruck bringen, sondern das Leben selbst bringt sich durch uns zum Ausdruck.
In Gedanken kann ich mich in alles Mögliche verwandeln, kann phantasieren, philosophieren, aber das Gefühl kann ich nur hier und jetzt erleben.
Dem hier und jetzt Gefühl möglichst nahe zu sein steht allerdings meistens der denkende Verstand im Wege.
Der Verstand, der sich in Jahrmillionen zu dem entwickelt hat was er Heute ist, hat sich dabei zu einem Herrscher über unser Leben entwickelt. Das sollte nicht so sein. Es ist großartig, wenn der Mensch erkennen kann, das der Verstand ein geniales Archiv gemachter Erfahrungen ist, auf die er jederzeit zugreifen kann, jedoch hat der Mensch zugelassen, das der Verstand aus der Vergangenheit heraus die Gegenwart und damit das Erleben bestimmt und beeinflusst. Das ist aber nicht Leben, das ist Leben aus Konserven. Ähnlich einem Computer lebt der Mensch dann nur noch nach seinen vergangenen, abgespeicherten Daten (Erlebnissen) und verfehlt dabei das Leben.
Da Pferde diesen Mechanismus, so wie wir Menschen ihn haben, nicht besitzen, leben Pferd und Reiter meistens aneinander vorbei. Der Mensch denkt und das Pferd lebt und fühlt im Hier und jetzt.
Um also wie ein Pferd zu leben, damit ich m i t ihm leben kann, muss ich frei sein wie ein Pferd. Sorgen und Gedanken, wobei Sorgen immer erst Gedanken sind, verhindern das.
Besonders schwierig wird es dann, wenn der Mensch in seiner Vergangenheit schmerzliche Erfahrungen gemacht hat, vor denen er sich in Zukunft schützen will. Diese nicht erkannten, bzw. verdrängten und damit unerlösten, schmerzlichen Erfahrungen wirken in dem biologischen System Mensch wie Programmierungen im Hintergrund ständig auf unser jetzt ein und verhindern ein kreatives Leben in der Freiheit des Augenblicks.

Doch es gibt Rettung und Erlösung aus diesem Dilemma.
Das Zauberwort heißt: Akzeptanz! Und die Erkenntnis, dass wir weder unser Denken noch unser Fühlen sind.
Wir können alles dies beobachten und was wir beobachten können, können wir nicht sein. Es muss also noch etwas geben, das dieses Erleben beobachtet und erfährt, es als Erfahrung erlebt.
Ich nenne es Bewusstsein! Bewusstsein ist weder Verstand noch Gefühl. Es beinhaltet dieses jedoch.
Im Augenblick der Erkenntnis, dass dieses so sein könnte, geschieht aber etwas Merkwürdiges. Die ganzen uralten Erfahrungen, die mit Schmerzen verbunden waren, kommen an die Oberfläche, sie tauchen aus dem Hintergrund unseres Lebens in der Gegenwart auf. Sie werden uns bewusst. Ein Aha Erlebnis! Leider verstehen die meisten Menschen diesen Mechanismus zunächst falsch und reagieren mir erneutem Verdrängen der schmerzhaften Gefühle und können somit keine Freiheit davon erfahren.
Ehemals waren diese Erfahrungen sinnvoll und erfüllten ihren Zweck unser Überleben zu sichern. Dass diese Schmerzen und Gefühle, die an vergangene Erfahrungen geknüpft sind, in dem Augenblick wieder auftauchen, indem sie nicht mehr benötigt werden, muss verstanden werden.
Sie jetzt noch einmal mit aller Deutlichkeit zu fühlen, sie anzunehmen, bewirkt die Veränderung bzw. Heilung.
Ein Leben im hier und Jetzt wird möglich. Das Leben ist befreit von störenden, im Hintergrund wirkenden Gefühlen und das Reiten, bei dem der Reiter das Pferd nicht stört, weil es in dem Reiter nichts Störendes mehr gibt, kann erlebt werden.

Eine sehr wirkungsvolle Methode zur Selbstheilung und damit zur Steigerung von Freude und Lebensqualität bietet die Cobimax-Methode, die ich als zertifizierter und ausgebildeter Berater anbiete.

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