Den folgenden Text habe ich beim Jungautorenwettbewerb von eigentümlich frei eingereicht. Das Thema lautete: Medien im Wandel.
Medien – Das sind, rein etymologisch betrachtet, zunächst einmal Vermittler. Sie stehen zwischen den rohen, noch unbearbeiteten Informationen und der Masse, die informiert werden möchte. Ihre Aufgabe ist es, jenen Datenberg zu sichten, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und die Quintessenz dieser Suche für ihre Leser, Zuhörer oder Zuschauer aufzubereiten.
Bereits an dieser Stelle sollte man sich von der Illusion befreien, dass es einmal eine Zeit gegeben hätte, in der dieser Prozess vollkommen objektiv und frei von jeder ideologischen Voreingenommenheit abgelaufen wäre. Das ergibt sich allein aus der Tatsache, dass wir es hier mit einem Markt zu tun haben. Dort richten sich die Anbieter nach den Bedürfnissen ihrer Kunden und die haben mitunter gar nichts dagegen, wenn ihnen aktuelle gesellschaftliche Geschehnisse durch eine Brille präsentiert werden, die von der eigenen Weltsicht eingefärbt ist. Also wird durch den Wettbewerb die Vielfalt des Angebots aufgefächert und jeder sucht sich das heraus, was ihm am meisten zusagt. So weit, so gut.
Und dennoch sprechen wir hier von „Medien im Wandel“. Warum diese Formulierung durchaus ins Schwarze trifft, deutete ich bereits mit der Überschrift des Artikels an. Wir befinden uns in Deutschland wieder einmal an einem Punkt, an dem der Staat sich zusammen mit seinen verbandelten Großkonzernen anschickt, bei den von ihm regierten Bürgern die Daumenschrauben anzuziehen. Die Utopie, die im „Gegenhitlerland“ (Thor von Waldstein) angestrebt wird, steht fest, und nun sollen die verbliebenden Fortschrittsbremsen, die sich noch nicht so recht mit dem Gedanken der Grenzenlosigkeit anfreunden können, auf Linie gebracht werden. Der millionenschwere „Kampf gegen rechts“ läuft auf allen Kanälen, Zuckerberg hilft Merkel beim Aufspüren von vermeintlichen „Hasskommentaren“ und nonkonforme Publikationen wie eigentümlich frei werden bei großen Nachrichtendienstleistern still und leise ausgelistet. „Die Luft wird dünner in Deutschland“, konstatierte André F. Lichtschlag diesbezüglich im Mai und beschrieb damit treffend einen Prozess, der als Symptom eines sich in der Entstehung befindlichen Totalitarismus begriffen werden muss.
So unangenehm es auch sein mag, dabei zu sein, wenn denn der Leviathan sein Schafskostüm abstreift, so wenig überraschend ist doch. Vorboten dafür gab es schließlich genug: Kenner der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verweisen seit Jahrzehnten auf die Undurchführbarkeit des Interventionismus und mahnen, heute wie damals, zur konsequenten Achtung der Eigentumsrechte. So führte beispielsweise Ludwig von Mises im Jahr 1940 aus, dass eine Ignoranz gegenüber der Nationalökonomie am Ende des Tages „die Gesellschaft, die Kultur und das Menschentum“ zertrümmern würde. Auch Ayn Rand wusste, dass es lediglich Zeit ist, die einen Wohlfahrtsstaat von einem totalitären Staat trennt, und warnte davor, dass aus der Saat des Sozialismus am Ende immer die gleiche hässliche Pflanze erwächst.
Was dürfen wir also erwarten? Im Bezug auf die Medien lässt sich sagen, dass diese, bedingt einerseits durch das kontinuierliche „Wegfallen“ der Konkurrenz, andererseits durch die immer offener zutage tretenden Folgen dieses dritten deutschen Totalitarismus, einseitiger und aufwieglerischer werden dürften. Sie werden aggressiver gegen Abweichler vorgehen und in einem immer stärkeren Maße auch Kinder ins Visier nehmen, die sie versuchen werden, von der sakralen Fortschrittlichkeit der One-World-Utopie zu überzeugen.
Was aus der Sicht von Menschen, die Diktaturen lediglich aus Schulbüchern oder Fernsehdokumentationen kennen, sicher bedrohlich wirken mag, büßt zumindest einen Teil seines Schreckenpotentials ein, wenn man sich vor Augen ruft, dass, frei nach Orwell, bei einer Allgegenwart der Täuschung und der Lüge das Aussprechen der Wahrheit wieder einmal zu einem revolutionären Akt werden wird. Die von der Berliner Republik als alternativlos erklärten Positionen werden sich ausbreiten und gerade dadurch jene Worte kostbarer machen, die nicht im egalitären Zeitgeist getränkt sind.
Wie alle linken Utopien richtet sich auch die, der wir in diesen Tagen ikarusgleich entgegenfliegen, im Kern gegen die menschliche Natur, weswegen sie letzten Endes fallen wird. Und je weiter unsere Politiker und „Eliten“ uns in ihre Richtung treiben, desto mehr Kraft wird es in sich bergen, schlicht und einfach das auszusprechen, „was ist“. Es wird immer wichtiger werden, Texte und Artikel zu veröffentlichen, die Geschehnisse und Zusammenhänge so aufbereiten, dass bei dem Leser inmitten all der Verwirrung plötzlich Orientierung einsetzt und er in der Lage ist „das große Ganze“ zu sehen.
Dazu ein Beispiel: Die von dem Kommunisten Antonio Gramsci inspirierten 68er haben es im Zuge ihres „Marsches durch die Institutionen“ geschafft, Hitlers zwölfjährige Schreckensherrschaft trotz ihrer fast ausnahmslos linken Elemente (Sozialismus, Unterdrückung von lokalen Strukturen, Gleichschaltung der Medien, etc.) komplett ins rechte Lager zu schieben, sodass vor allem die in Westdeutschland sozialisierten Bürger der BRD eine herannahende Diktatur nur noch zu erkennen scheinen, wenn über dieser in Großbuchstaben das Wort „Rechts“ prangt. Ein Artikel, der dem die links-rechts-Interpretation Kühnelt-Leddihns entgegensetzen würde und dies auf eine Art und Weise täte, dass selbst in den Köpfen unpolitischer Menschen „links“ zum Synonym für „totalitär“ und / oder „größenwahnsinnig“ würde, wäre unendlich wertvoller als irgendein Kommentar zur Tagespolitik. Freilich sollten diese Artikel nicht hinter einer Bezahlschranke erscheinen, sondern öffentlich, idealerweise als pdf-Datei, sodass man ihn ausdrucken und bei Bedarf gar verteilen könnte – sei es an Freunde und Bekannte, die merken, dass etwas nicht stimmt, oder anonym in der Nachbarschaft.
Die Texte ließen sich online, sei es bei eigentümlich frei oder auf einer anderen, extra dafür geschaffenen Seite, sammeln und der entsprechende Link würde jeweils angefügt werden. Dadurch würde man jenen Menschen, die Widerstand leisten wollen, die Last nehmen, mit ihrem Gesicht in die Öffentlichkeit gehen zu müssen, und so die Schwelle des Aktivismus erheblich herabsetzen. Selbst im Privaten wären sie recht geschützt, da sie nicht einmal Partei für irgendwen ergreifen, sondern lediglich Fakten präsentieren würden.
Worin wiederum die Sprengkraft des Ganzen läge – All jene, die solch einen Artikel in ihrem Postfach vorfinden würden, sähen sich unweigerlich mit der Frage konfrontiert, warum ihnen diese Zusammenhänge in der Schule, dem Fernsehen, der Zeitung und dem Radio nie richtig erklärt wurden. Andere mögliche Themenfelder, die sich abdecken ließen, wären „Was ist die Österreichische Schule der Nationalökonomie und warum habe ich noch nie davon gehört?“, „Leben wir in einem totalitären Land? - Die BRD im Spannungsfeld zwischen Orwell und Huxley“, „Die 68er – Wie haben sie Deutschland verändert“, „'Repressive Toleranz' – Die tiefroten Wurzeln der politisch-korrekten Gedankenkontrolle“, „Multikulturismus als Herrschaftssicherung - Wenn in Utopia die Felle wegschwimmen“ usw. usf.
Dezentraler und anonymer wird die „Aufklärung“ in den kommenden Monaten und Jahren werden müssen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Schlägertrupps der Toleranz („Antifa“ bzw. „Prokomm“) immer wütender nach Menschen suchen werden, die „den Dingen auf den Grund gehen, ohne dabei auf die vorherrschenden Aberglauben und Tabus zu schauen“ (H. L. Mencken). Die Zahl all derer, die als zuvor unpolitische Zeitgenossen auf das „moralische Kostüm geistiger Herrschaft“ (Peter Gerdsen) hereinfallen, wird in Zeiten der totalen Politisierung zweifelsohne zunehmen, aber nicht, ohne sich gleichzeitig immer mehr geistig-autonomen Individuen gegenüberzusehen, die in Jüngerscher Manier den Waldgang angetreten haben und „die notwendige, radikale Antithese zum neuen Menschen“ (Parviz Amoghli) verkörpern werden. Auf Letztere wird es ankommen, ihr Engagement und ihre Fähigkeit anderen Mitmenschen die Augen für das totalitäre Wesen unserer Regierung zu öffnen. Und dass sie dabei in den nächsten Jahren den Kürzeren ziehen werden, steht noch lange nicht fest.
Sehr gut!
Langsam formen sich für mich die Segmente meiner Aktivitäten zu einem runden Bild und ich freue mich, den Wettbewerb bei ef mit meiner Spende unterstützt zu haben.
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Leider, leider hat es mein Artikel aber nicht ins Heft geschafft. In der Ausgabe #182, "Das Pendel schlägt zurück", waren die Texte ja bereits abgedruckt.
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Jetzt hast Du mich verwirrt.
Dein Artikel hat es nicht ins Heft geschafft, war aber in der Ausgabe #182 abgedruckt?
Ich habe das Heft gerade quergelesen, konnte aber mein Fragezeichen nicht auflösen.
Bitte noch einmal neu seniorengerecht aufbereiten... :)
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Nicht alle Texte, die eingeschickt wurden, haben es auch ins Heft geschafft.
Zu denen, die nicht abgedruckt wurden, gehörte auch meiner.
;)
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Auch ein André Lichtschlag macht Fehler!
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Sehr guter Artikel. Ich persönlich denke zwar nicht, daß es gelingen wird, die Masse davon zu überzeugen, daß sie belogen wird, denn sie will ja offensichtlich belogen werden. Aber die Masse läuft sowieso nur immer mit. Wichtig sind die Vordenker. Linke Intellektuelle gibt es nicht, denn kaum sagen sie ein kluges Wort, schon stehen sie in der rechten Ecke.
Die Dezentralisierung schreitet voran. Zentralisierte Medien verlieren tagtäglich Terrain, die noch vorhandene Jugend läßt sie links liegen. NetzDG und DSGVO oder wie der Schmarrn heißt werden das nicht verhindern können. Höchstens verzögern.
Die Banken, die bisher nie Konkurrenz hatten, haben jetzt Konkurrenz bekommen. Sie ist jetzt noch klein und machtlos. Aber nicht aufzuhalten.
Das Regime, dieses Konglomerat aus Banken, Regierungen und Konzernen, hat seine Krallen ausgefahren und läßt nun die Maske fallen. Seine größte Stärke ist jetzt noch die Blödheit der Massen. Aber das ist ein starker Verbündeter, und praktisch unbesiegbar. Man kann nicht dagegen ankämpfen.
Nun ist es aber doch bisher immer so gewesen, daß diejenigen, die gegen das System ankämpften, sich ausklinkten oder auch nur hinterfragten, nie als Beispiele taugten, denn jeder konnte ja sehen, wo diejenigen endeten, die die Fahrbahn verließen, nämlich im Acker. Die machen keine Karriere, fahren keine dicken Autos und haben meistens nicht viel zu melden. Höchstens haben sie im Nachhinein einen Heldenstatus bekommen, wie beispielsweise die Geschwister Scholl. Aber damals wollte keiner ihrem Beispiel folgen, oder gar sich zu ihnen bekennen. Gerade die, die sie heute zu Helden erklären, wären damals, dem Mainstream folgend, ihre erbittertsten Verfolger gewesen. Damals gab es nämlich dafür keine Anerkennung, sondern Peitsche.
Der Punkt ist aber der: Wenn es gelingt, als Systemgegner Erfolg vorzuweisen, und zwar so, daß der systemkonforme Nachbar merkt, daß man eben nicht auf dem Acker landet, dann wird es interessant. Denn das will er ja dann auch. Beispielsweise, wenn er sieht, daß jemand ganz legal Mittel und Wege gefunden hat, mehr Netto vom Brutto zu behalten. Aber nicht Amazon, sondern der Nachbar, der vielleicht sogar weniger Zeugnisse, weniger Kontakte und weniger Gehalt hat. Das könnte dazu führen, daß er anfängt zu hinterfragen, und daß er auch wissen will wie es funktioniert.
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Widersprechen sich diese beiden Aussagen nicht?
Ich verstehe das so, daß Du den Schlüssel nicht in der intellekuellen Auseinandersetzung siehst, sondern im materiellen Status. So nach dem Motto "schlage Deinen Feind mit seinen eigenen Mitteln".
Daran glaube ich noch weniger, muß ich ernüchtert feststellen.
Wenn Menschen erstmal an dem Punkt sind, sich durch Macht oder eine vermeintliche Teilhabe daran, für ein Untertanenmodell entschieden zu haben, ist der point of no return bereits überschritten.
Ich sehe den Weg zu einer neuen Sichtweise leider nur durch ein tiefes Tal der Tränen mit erheblichen Kollateralschäden.
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Das dachte ich mir schon beim Schreiben, daß sich das widerspricht. Einerseits sage ich, daß es nicht gelingen wird, die Masse zu überzeugen, und daß das auch gar nicht nötig ist, weil die eh immer nur mitläuft, andererseits behaupte ich, daß man den Nachbar nur durch eigenen Erfolg überzeugen kann.
Ja, es widerspricht sich. Erst mal. Aber die Zeit der Aufklärung ist meines Erachtens vorbei. Jetzt heißt es "rette sich wer kann". Kommt der Nachbar drauf, dann wird er zum Vordenker, macht er weiter, bleibt er Masse.
Man darf nicht vergessen: Die Masse steht immer vor dem Bäcker in der Schlange, wenn die Krise einschlägt. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine Schlange.
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Bei der Quintessenz finden wir uns wieder. :)
Der eine hat schon, der andere ist gerade dabei...
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Wohin flüchtest du? (wenn man fragen darf)
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Fragen darfst Du, allerdings trage ich mein privaten Pläne ungern in die Öffentlichkeit.
Zur Ablenkung von den tatsächlichen Maßnahmen interessiere ich mich sehr für Kanada. Ein tolles Land mit tollen Menschen, vor allem in den wenig besiedelten Teilen.
Die Großstädte sind inkl. der Bewohner und Regierung genauso gaga wie hier, davon hält man sich besser fern.
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Ok. Dann belassen wir's dabei =)
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Widerstand muss sich lohnen.. den Leuten einen direkten, persönlichen Nutzen bringen. Das sehe ich auch so. Im Moment bietet das freiheitliche Lager nur schlechte Laune und Hiobsbotschaften. Da stellt man sich als Normie nur ungern dazu.
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