Zur historischen Neubewertung des ersten Weltkriegs - Deutschland wollte den Krieg nicht

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Cecil_Rhodes_ww.jpg

„Bei der angespannten Weltlage des Jahres 1914, nicht zuletzt als Folge der deutschen Weltpolitik, musste jeder begrenzte (lokale) Krieg in Europa, an dem eine Großmacht beteiligt war, die Gefahr eines allgemeinen Krieges unvermeidbar nahe heranrücken. Da Deutschland den österreichisch-serbischen Krieg gewollt, gewünscht und gedeckt hat und, im Vertrauen auf die deutsche militärische Überlegenheit, es im Jahre 1914 bewusst auf einen Konflikt mit Russland und Frankreich ankommen ließ, trägt die deutsche Reichsführung einen erheblichen Teil der historischen Verantwortung für den Ausbruch des allgemeinen Krieges.“ Diese Worte stammen von dem Historiker Fritz Fischer und waren der Kern der sogenannten „Fischer-Kontroverse“, die in frühen 60er Jahren über die Bonner Republik hereinbrach. Fischer, dessen Buch den Titel „Griff nach der Weltmacht: Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18“ trug, begann damit eine Debatte, die in den Jahrzehnten zuvor völlig zum Erliegen gekommen war, und stellte die damalige geschichtliche Interpretation insofern in Frage, als er kein „Schlafwandeln“ in den Krieg erkannte, sondern kaltes Kalkül des deutschen Kaiserreichs.

Nach knapp 50 Jahren scheint es, als käme langsam, aber sicher, und unter großem Widerstand des Schuldkult-Schweigekartells, eine zweite fundamentale Revision dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in Gang. Zu verdanken ist dies den beiden schottischen Autoren Gerry Docherty und Jim Macgregor, die die Erklärung Fischers ebenso entschieden zurückweisen wie die Schlafwandel-These, hinter der Historiker wie beispielsweise Christopher Clark stehen. Sie vermuten die Urheber des Krieges vielmehr in Großbritannien und haben diese Ansicht in ihrem ersten Buch „Verborgene Geschichte: Wie eine geheime Elite die Menschheit in den Ersten Weltkrieg stürzte“ so beeindruckend und detailreich untermauert, dass man in der Tat berechtigte Hoffnungen auf eine zeitnahe Kehrtwende in der Geschichtsschreibung hegen kann.

Der Publizist Bruno Bandulet fand in seiner Rezension des Werkes in eigentümlich frei folgende Worte: „Die Kriegserklärung an das Deutsche Reich wurde von einem elitären Zirkel vor allem im Foreign Office betrieben und durchgesetzt, der – so schildern es die Autoren Docherty und Macgregor – auf die Gründung eines Geheimbundes in London im Februar 1891 zurückging. Namen, Treffpunkte, Verbindungen zur Hochfinanz und zur Presse – alles wird akribisch aufgelistet. Das Ziel war die Sicherung der angelsächsischen Weltherrschaft im Bündnis mit den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die skeptische Distanz, die man angesichts einer solch konspirativen Geschichtsinterpretation an den Tag zu legen geneigt ist, weicht jedoch rasch einer interessierten Offenheit, wenn man erfährt, dass die Arbeit der beiden Autoren auch auf den Enthüllungen des Georgetown-Professors und „Council of Foreign Relations“-Insiders Carroll Quigley basiert. Dessen Worte sind es auch, die Kapitel eins von „Verborgene Geschichte“ einleiten. Aus Quigleys Buch „Das Anglo-Amerikanische Establishment“ zitieren Docherty und Macgregor dort: „London, ein winterkalter Februarnachmittag des Jahres 1891. Drei Männer sind in ein ernstes Gespräch vertieft. Was an diesem Tag besprochen wird, wird das British Empire und in der Folge die gesamte Welt radikal verändern.“

Nach einem szenischen Einstieg in jene Jahre fahren die Autoren fort: „Bei den Verschwörern handelte es sich um wohlbekannte öffentliche Persönlichkeiten, jede von ihnen mit enormem Wohlstand und gewaltiger Macht im Rücken. Ihr Vorhaben war vergleichsweise simpel: Sie wollten einen Geheimbund gründen, den eine kleine, eng miteinander verwobene Clique leiten sollte. Anführer sollte Cecil Rhodes sein, die weitere Struktur war in Form konzentrischer Kreise angelegt. Im innersten Kreis sollte die ‚Gesellschaft der Auserwählten‘ thronen, und niemand würde dort daran zweifeln, dass er Teil eines exklusiven Geheimbundes war, der nach weltweiter Macht strebte.“ Teil dieser „Gesellschaft der Auserwählten“ waren zu Beginn der Journalist William Thomas Stead und der königliche Berater Reginald Baliol Brett, welcher später den Adelsnamen Lord Esher annahm. Letzterer war es auch, der kurz nach dem von Quigley beschriebenen Treffen einen weiteren Mann, Alfred Milner, zur Gruppe brachte.“

Jeder der vier Männer qualifizierte sich auf seine eigene Weise für diese Berufung. Stead rüttelte 1885 mit einer Reihe von Artikeln, in denen er das Tabu der Kinderprostitution anprangerte, das Land auf, nötigte die Regierung zur Verabschiedung des „Criminal Law Amendment Act“ („Gesetz zur Anpassung des Strafrechts“) und war dementsprechend der bekannteste Journalist jener Zeit. Brett war durch seine Nähe zum Königshaus in der Position, Berufungen für das Kabinett vornehmen sowie hohe diplomatische Posten vergeben zu können, und hatte darüber hinaus den Vorsitz über wichtige Geheimausschüsse inne. Milner hingegen galt als begnadeter Akademiker, der über eine Karriere als Anwalt und einige journalistische Tätigkeiten seinen Weg in die Politik gefunden hatte und dort zu einem äußerst mächtigen Spieler avanciert war – „Er war es, der ‚die Männer hinter dem Vorhang‘ letztlich führen sollte“ (Docherty und Macgregor) In diesen inneren Kreis stiegen in den darauf folgenden Jahren noch weitere Männer auf, darunter Lord Rosebery, Albert und Edward Grey, Arthur Balfour, Edward Wood, Alfred Beit und Lord Nathan Rothschild.

Ohne Zweifel kam Rhodes in dieser Gruppe von Verschwörern eine exponierte Stellung zu. Er war nicht nur ihr Initiator und Geldgeber, sondern nach außen hin auch ihr prominentestes Gesicht. Angesichts seiner Ursprünge mag das verwundern, kam er doch 1853 als Kind einer einfachen Familie im Norden von London zur Welt und litt bereits in frühen Jahren unter schweren gesundheitlichen Problemen. In der Hoffnung, dass ihm wärmere Gefilde guttun würden, wurde Cecil im Alter von 17 Jahren zu seinem Bruder Herbert in jene von Großbritannien kolonisierte Region geschickt, die wir heute als „Südafrika“ kennen und wo sich die beiden rasch dem Diamantengeschäft zuwandten. Auf der Basis eines skrupellosen Pragmatismus, der ihn auch in späteren Jahren auszeichnen sollte, gelang Cecil dort zwischen seinem 18. und 36. Lebensjahr ein derart kometenhafter Aufstieg, dass er an dessen Ende durch die Gründung der De Beers Mining Company und darüber hinaus gehende Kartellabsprachen das weltweite Diamantenmonopol faktisch in seiner Hand hielt. Mit seinem so erworbenen Reichtum ging er in die südafrikanische Politik und wurde 1890 zum Premierminister der Kapkolonie ernannt. Seine politische Weltsicht (über die später noch mehr zu sagen sein wird) offenbarte sich vor allem in diesen Jahren, da er auf dem Gipfel seiner Macht kaum noch einen Hehl daraus machte, wie wenig individuelle Menschenleben für ihn zählten, wenn sie mit seinen imperialen Bestrebungen in Konflikt gerieten. So sagte er mit Blick auf seine Politik einmal: „Im Angesicht des Barbarismus in Südafrika müssen wir ein solches System des Despotismus einführen, wie es in Indien vorherrscht.“ Darüber hinaus rechtfertigte er die regelmäßig vorgenommenen Zwangsumsiedlungen der einheimischen afrikanischen Bevölkerung damit, dass man es ihnen auf diese Weise einzutrichtern habe, „dass in Zukunft neun Zehntel von ihnen ihr Leben mit manueller Arbeit zubringen“ müssten.

Aber was genau war es nun, das diesen Mann antrieb? Um diese Frage beantworten zu können, macht es Sinn, sich dem Oxford-Professor John Ruskin anzunähern, unter dem Rhodes zwischen 1873 und 1876 vereinzelt Kurse besuchte und dessen universitäre Antrittsrede er 30 Jahre lang bei sich trug. In „Tragödie und Hoffnung“ beschreibt Quigley Ruskins Weltanschauung folgendermaßen: „Ruskin sprach zu den Oxford-Studenten als Mitglieder der privilegierten Herrscherklasse. Er sagte ihnen, dass sie über eine glorreiche Tradition in den Bereichen der Erziehung, der Schönheit, des Gesetzes, der Freiheit, des Anstands und der Selbstdisziplin verfügen würden, dass diese Tradition jedoch nicht gerettet werden könnte und es nicht verdienen würde, gerettet zu werden, wenn es nicht gelänge, sie den unteren Klassen in England und den nicht-englischen Massen auf der ganzen Welt zu übertragen. Sollte diese wertvolle Tradition nicht auf jene beide Mehrheiten ausgeweitet werden, würde die Minderheit der gebildeten Engländer letztlich von ihnen geschluckt werden, und die Tradition wäre verloren. Um das zu verhindern, musste die Tradition auf die Massen und das Empire ausgeweitet werden.“

Zu diesem britischen Werteimperialismus gesellte sich in Rhodes‘ Weltbild ein von Autoren wie Winwood Reade inspirierter Sozialdarwinismus, gemäß dem es nur das gerechte Urteil der Geschichte sein konnte, wenn reiche Angelsachsen in Übersee „jedes Stück ertragreichen Bodens konfiszieren“, um „die Macht Englands zu Land und zur See zu mehren“ (John Ruskin). Dies spricht auch aus Rhodes‘ 1877 erschienenem Essay „Confession of Faith“ („Glaubensbekenntnis“), den er mit den folgenden Worten einleitete: „Oft wird ein Mensch zur Frage getrieben, was eigentlich das größte Gut im Leben sei; einer wird vielleicht denken, es sei eine gute Ehe, ein anderer definiert es als großen Reichtum, und so ein jeder sich mit dieser Idee bescheidet, arbeitet er den Rest seiner Existenz dafür. Als ich über dieselbe Frage nachdachte, entstand in mir der Wunsch, mich für mein Land nützlich zu machen.“ – „Ich behaupte, dass wir die beste Rasse der Welt sind und, je mehr Teile von ihr wir bevölkern, dies umso besser für die Menschheit wäre.“ – „Zusätzlich bedeutet die Absorption des größten Teils der Welt unter unserer Herrschaft ganz einfach das Ende aller Kriege.“ – „Mit diesen Gedanken im Hinterkopf: Wie könnten wir vorgehen, um dieses Ziel zu erreichen? Ich schaue in die Geschichte und lese über den Werdegang der Jesuiten; was sie unter schlechten Bedingungen alles erreichten und, möchte ich hinzufügen, unter schlechten Anführern.“ – „Warum sollten wir keine Geheimgesellschaft gründen zu dem einzigen Zweck, das britische Imperium auszudehnen und die gesamte unzivilisierte Welt unter englischen Einfluss zu bringen – zur Rückgewinnung der Vereinigten Staaten und um aus der angelsächsischen Rasse ein einziges Reich zu machen.“ – „Afrika liegt noch immer vor uns; es ist unsere Pflicht, es uns zu nehmen. Es ist unsere Pflicht, jede Gelegenheit wahrzunehmen, mehr Land zu akkumulieren, und wir sollten stets dieses eine Leitbild vor Augen haben, dass mehr Territorium ganz einfach mehr von der angelsächsischen Rasse bedeutet, der besten, menschlichsten, ehrwürdigsten Rasse, die die Welt besitzt.“ (Zitiert nach: Axel B.C. Krauss, „Revision!“.) Wenn dies nun die Motivation war, die Rhodes (und zu einem nicht unwesentlichen Teil auch seine Komplizen) antrieb, sollte noch geklärt werden, was Docherty und Macgregor der von ihm gegründeten Geheimgesellschaft mit Bezug auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vorwerfen.

In dieser Hinsicht ist zuallererst die vermeintliche Neutralität Belgiens im Vorlauf der deutschen Invasion zu nennen. Docherty und Macgregor zufolge wurden bereits 1906 geheime Militärabkommen zwischen Belgien und Großbritannien geschlossen, die so weit gingen, dass gar das Anlanden britischer Truppen in Dünkirchen und Calais geplant wurde. Darüber hinaus wird geschildert, wie die Balkankrise im Jahr 1912 beide Länder dazu veranlasste, eine detaillierte Militärtaktik auszuarbeiten, die bereits zwei Jahre vor dem Kriegsausbruch die britische Truppenstärke festlegte (160.000 Mann) und Orte für mögliche Beobachtungsposten, Treibstofflager und Lazarette identifizierte. Um ihren Standpunkt nach diesen Ausführungen abermals zu unterstreichen, zitieren Docherty und Macgregor den amerikanischen Journalisten Albert Jay Nock, der bereits 1922 festhielt: „Noch länger zu behaupten, dass die belgische Regierung durch die Handlung Deutschlands überrascht war oder sich nicht in der Lage sah, ihr beizukommen, oder Deutschland und Belgien als Katz und Maus darzustellen oder die Position Belgiens anders zu verstehen als einen von vier festen Verbündeten, gebunden durch einen festen, minutiös ausgearbeiteten Vertrag, ist eine komplette Absurdität.“

Für den Fall, dass Deutschland nicht in Belgien einmarschiert, hatte, so beschrieben es die beiden Autoren, die „geheime Elite“ einen Plan B: Irland. Dieser bestand darin, dass man bereits 1912 den Gesetzesentwurf des „Home Rule Law“ nutzte, um das Land mehr und mehr an religiösen Linien (Protestanten gegen Katholiken) zu spalten. Das Ziel war hierbei, die gegenseitige Ablehnung so groß werden zu lassen, dass es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen würde, wozu man dann die Waffen liefern wollte: deutsche Waffen. Auf diese Weise hätte man die Unruhen auf das Kaiserreich schieben und die öffentliche Meinung bezüglich des kommenden geplanten Krieges vorbereiten können.

Ebenso erwähnenswert ist Kapitel 27 des Buches, das mit den Worten „Die Rede, die Millionen Menschenleben forderte“ überschrieben ist. Bezug genommen wird hier auf die am 3. August 1914 vom britischen Außenminister und Milner-Protegé Sir Edward Grey gehaltene Rede, in der dieser vor dem Unterhaus die „atemberaubende Lüge“ (Docherty und Macgregor) vorbrachte, dass Großbritannien alles getan habe, um den Frieden zu wahren und einen europäischen Krieg zu verhindern. Zur Untermauerung dieser Aussage wurden seinen Zuhörern diplomatische Dokumente vorgelegt, die dies scheinbar belegten, über die sich jedoch später herausstellte, dass einige von ihnen nie abgeschickt wurden. Grey eilte nach seinem Auftritt aus dem Parlament, um Deutschland ein Ultimatum zu stellen, das es durch seinen bereits begonnenen Einmarsch in Belgien gar nicht mehr einhalten konnte. Es ließ sich somit vorgeben, dass man lediglich auf deutsche Aggressionen reagierte, und die geheime Elite war einen Tag später, als König Georg V. die Kriegserklärung unterschrieb, an ihrem lang ersehnten Ziel, dem des Krieges, angelangt.

Dies und noch viel mehr schildern Docherty und Macgregor in ihrem Werk „Verborgene Geschichte“, das nur den ersten Schritt in ihrem Vorhaben markiert, die Historikerzunft auf den Pfad der Wahrheit zurückzuführen. Schritt zwei, ihr Nachfolgebuch „Prolonging The Agony – How the Anglo-American Establishment Deliberately Extended WWI By Three-And-A-Half Years“ („Das Leid herauszögern – Wie das Anglo-Amerikanische Establishment den Ersten Weltkrieg absichtlich um dreieinhalb Jahre verlängerte“) erschien Anfang des Jahres und wird hoffentlich seinen Teil dazu beitragen, dass unsere Geschichte endlich und endgültig von den Mythen befreit wird, die sie in dieser Frage nun knapp ein Jahrhundert lang umgeben haben.

Jim Macgregor & Gerry Docherty - Verborgene Geschichte

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Diesen furchtbaren Krieg und den darauf folgenden Lauf der Geschichte hätten man verhindern können, wenn man nicht diese schwachsinnige Reichsgründung 1871 gemacht hätte. Und dann auch noch als Demütigung der Franzosen die Kaiserkrönung im Schloss Versailles.
Unser König Ludwig II. hat schon gewusst warum er da nicht hingefahren ist.
Solange Könige Schlösser bauen führen sie keine Kriege und man hat hinterher wenigstens was, woran sich japanische Touristen erfreuen können.
Ach und bevor ich es vergesse, an diejenigen, die sich die letzten zwei Tage damit beschäftigt haben zu beleidigen bzw. zu flaggen. Also an @jaki01 und @kelte (u.a.). Euer Disput geht mich zwar nichts an, aber damals gab es noch keine Deutschen im Deutschen Reich. Man sprach von Bayern, Sachsen, Preußen usw.
Es gab aber doch Deutsche zu dieser Zeit und zwar im Habsburgerreich.
Da waren ca. 35% der Bevölkerung Deutsche.
Welche Gene die hatten weiß ich nicht und interssiert mich auch nicht.
Teile der Österreicher waren also Deutsche und die Deutschen waren es nicht.
Was würden wohl die ganzen Reichsbürger dazu sagen....

Diesen furchtbaren Krieg und den darauf folgenden Lauf der Geschichte hätten man verhindern können, wenn man nicht diese schwachsinnige Reichsgründung 1871 gemacht hätte.

Das sehe ich natürlich genauso. Und dazu ließe sich kein Geringerer zitieren als Johann Wolfgang von Goethe:

https://mises.org/library/politics-johann-wolfgang-goethe

"what makes Germany great is her admirable popular culture, which has penetrated all parts of the Empire evenly. And is it not the many different princely residences from whence this culture springs and which are its bearers and curators? Just assume that for centuries only the two capitals of Vienna and Berlin had existed in Germany or even only a single one. Then I wonder what would have happened to the German culture and the widespread prosperity that goes hand in hand with culture."

"Think about cities such as Dresden, Munich, Stuttgart, Kassel, Braunschweig, Hanover, and similar ones; think about the energy that these cities represent; think about the effect they have on neighboring provinces, and ask yourself, if all of this would exist if such cities had not been the residences of princes for a long time."

"Frankfurt, Bremen, Hamburg, Luebeck are large and brilliant, and their impact on the prosperity of Germany is incalculable. Yet, would they remain what they are if they were to lose their independence and be incorporated as provincial cities into one great German Empire? I have reason to doubt this."

Man müsste es nur schaffen, das man den Menschen dieses verdammte wir austreibt.
So lange es geheißen hat wir Untertanen gegen die Herrscher, war das Wir nicht schlimm.
Aber seit es heißt wir Deutsche gegen die Ausländer oder wir Christen gegen die Moslems oder wir die die richtige Partei wählen gegen die, die die falsche Parei wählen usw. ist es nur noch beschissen.