LIEBER TOT, ALS ... ? / Schön mal darüber gesprochen zu haben!? ( TEIL 2 )

DER HAHN IST TOT, WIR LEBEN NOCH!
… und das ist gut so.
Keine Ahnung was los ist? Dann siehe bitte hier den ersten Teil!
https://steemit.com/deutsch/@muelli/lieber-tot-als-schoen-mal-darueber-gesprochen-zu-haben-teil-1

Der eigentliche Auslöser für diese Geschichte, war die dramatische Diagnose, welche ein Mitglied des Muelli Clans von seinem Arzt bekommen hat, LEUKÄMIE.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist es auch noch eine Form des Blutkrebses von der nur Einer unter Zweihunderttausend Menschen gepeinigt wird und die praktisch als nicht behandelbar gilt.
Die einzige kleine Chance des Überlebens, besteht in einer Knochenmarktransplantation.
Die Wahrscheinlichkeit einen geeigneten Spender zu finden ist verschwindend gering, die Überlebenschance liegt bei 50 / 50 und die Operation schlägt für einen nicht krankenversicherten Zentralamerikaner, mit einigen hunderttausenden Dollar zu Buche. Also nicht machbar!

ES IST MAL WIEDER SOWEIT, DER GEVATTER STEHT VOR DER TÜR
Nichts Neues für mich, halte ich mich selbst, aufgrund viel zu vieler Erlebnisse mit diesem Burschen, mittlerweile für recht auf und abgeklärt. ( soweit das möglich ist )

( https://giphy.com/gifs/grim-reaper-horror-creepy-h5NLPVn3rg0Rq )

Umso erschrockener war ich, über die Reaktionen der anderen Clan Mitglieder, als die schlechte Nachricht publik wurde.
Eine regelrechte Clan Hysterie brach aus, Wunschdenken mischte sich mit Science Fiction, Panik brach aus, man weinte so hysterisch, als würde der Erkrankte schon im nächsten Augenblick auf der Stelle tot umfallen, Zukunftsängste der Verbleibenden wurden laut und keiner bemerkte, das der einzig besonnene und realistisch denkende Mensch in diesem Moment der ungeschminkten Wahrheit, der Betroffene selbst war und Ihm dieses Spektakel nicht behagte.

Nun hat die Angst sich breit gemacht, die Angst davor irgendetwas falsches zu sagen, geschweige denn zu lachen.
Die Angst vorm Sterben erwacht für einen kurzen Augenblick, man weiß nicht mit ihr umzugehen, hat man den Tod doch stets verbannt aus seinem Denken.
EIN GROBER FEHLER.

Mir fällt bei den meisten meiner Mitmenschen auf, das sie beim Thema Tod und Sterben, im Gespräch gerne ausweichen und versuchen die Gedanken an das Unausweichliche zu verdrängen.
Meiner Meinung nach, eine fatale Fehlentscheidung.

Ich finde es sehr wichtig darüber zu reden und auch, es zu organisieren.
Nicht zwingend den Abgang, aber das was nach ihm bleibt.
Wie zum Beispiel, das Leben der Hinterbliebenen.

Nach dem plötzlichen Tod meiner Frau, schwanden mir zwar die Sinne und ich war von tiefer Trauer gebeutelt, dennoch wusste ich genau was zu tun ist, was ich tun konnte und was ich tun musste, als Sie nicht mehr da war. Das wiederum half mir sehr dabei, mit dem trauern schneller zurechtzukommen und mich wieder ins vermeintlich normale Leben zu stürzen.

Woher ich wusste was zu tun ist? Ganz einfach.
Mein Mädchen und ich hatten schon vorher, zu Lebzeiten, intensive Gespräche geführt, Wünsche geäußert und Abmachungen getroffen, über das was zu tun sei im Ernstfall und dies war zurückblickend mehr als hilfreich, als er dann unerwartet eintraf.

DOCH AUCH DAS STERBEN SELBST, kann ich mir vorstellen zu planen.
Gesetz dem Fall ich wäre in einer ähnlichen Situation, wie der des erkrankten Clan Mitglieds, mit einer vom Arzt verordneten, wahrscheinlichen Lebensrestdauer von 2 – 3 Jahren, glaube ich nicht das ich einer Operation zustimmen würde, selbst wenn ich die Kohle hätte.
Stattdessen würde ich leben wollen, leben wie nie zuvor, den noch verbleibenden Lebensjahren eine neue Qualität verleihen und wenn der Zeitpunkt der Schwäche kommt, dann heißt es stark zu sein.
Selbst bestimmen können wann es reicht, den richtigen Zeitpunkt erkennen und den Mut wie die Möglichkeit zu haben, es selbst zum Ende zu bringen, das wünsche ich mir für mein Ableben.

• Oder natürlich die soften Varianten, wie zum Beispiel ins Bett zu gehen, einschlafen und nicht mehr wach werden.
• Unerwartet vom Blitz, mit einem Volltreffer niedergestreckt zu werden.
• Mit einem Lächeln im Gesicht, zum Höhepunkt beim Sex, das Zeitliche zu segnen. 😍

( https://giphy.com/gifs/sexy-scream-sheets-10oGcv0MJT9CVi )

MEIN ALBTRAUM 😱
… als sabbernder Greis in einer Pflegeanstalt, abhängig von fremden Menschen zu sein und dort langsam zu verrecken, oder nur noch von einer Maschine am Leben erhalten zu werden.
Damit dies nicht geschieht, entwickelte ich einen Plan.

• EIN TEIL DES PLANS zum beenden meines Daseins, besteht u.a. darin, das ich eine Patientenverfügung abgeschlossen habe, die mir garantiert, nicht künstlich am Leben erhalten zu werden.
• Erbangelegenheiten, Wohnrechte etc. , für die Hinterbliebenen, werden im Vorfeld, noch zu Lebenszeiten, notariell geklärt.
• Der geheime Ort, an dem sich meine geheimsten Geheimnisse befinden, wird kurz vor der Vollstreckung, der mir am nächsten stehenden Person anvertraut.
• Über die eventuelle Weiterverwertung meiner Organe muss ich mir keine Sorgen machen, das geschieht in Portugal automatisch, was ich durchaus begrüße.

ÜBER FOLGENDES DENKE ICH NACH, ob es mit in den Plan aufgenommen wird. 😎

• Ich muss mir eine Knarre besorgen?
• Mich nach Drogen umsehen, die überdosiert sicher zum erhofften Erfolg führen.
• Lernen wie man den Knoten am Galgenstrick knüpft.
• Ein Verlängerungsstück als Verbindung, vom Auspuff des Wagens ins Wageninnere basteln.

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Jetzt reicht es aber langsam, was ich nur noch sagen möchte, ist schlicht und ergreifend, das es sehr, sehr wichtig ist, den Gevatter Tod kennenzulernen, Ihn zu begreifen und die Angst, wie sein Wissen über diesen Unhold, mit anderen zu teilen.
Sich der eigenen Vergänglichkeit glasklar bewusst zu sein, es zu akzeptieren und sich selbst und sein Leben nicht allzu wichtig zu nehmen, kann ich wärmstens empfehlen.

MANCH BÖSE ÜBERRASCHUNG BLEIBT EINEM ERSPART, WENN MAN VORHER WEISS WAS KOMMT!
… und ja, auch beim Sterben darf gelacht werden.
Es fällt besonders leicht, wenn man davor wirklich gelebt hat und sich nicht am Ende fragen muss:
„ War es das wirklich schon, ich habe doch noch gar nichts erlebt? „

Aus Gründen der Vernunft und dem Mitgefühl zum strapazierten Leser, beende ich nun meinen lebensfrohen Beitrag und möchte versichern, das es mir prächtig geht und ich sehr gerne und hoffentlich noch lange lebe.

Sollten Passagen meines Artikels den Eindruck vermitteln, hier wäre ein suizidgefährdeter Klugscheißer am Werk gewesen, dann war es nicht so gewollt und dieser Aussetzer wird sofort behandelt, natürlich mit ...

( https://www.google.com/search?q=klugschei%C3%9Feritis&client=firefox-b-d&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi-pe7I5d3nAhVGVhoKHXnXBCcQ_AUoAXoECAwQAw&biw=1280&bih=910#imgrc=7fld8vIW_FC_TM )

Beim nächsten …

… wird es sicher wieder fröhlicher. 😎