Trump's Handelskrieg oder unsere eigene Blödheit ?

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Den Nachrichtensendern rauf und runter wird uns in diesem Moment gepredigt, das die Strafzölle die der amerikanische Präsident verhängt hat, schlecht für den Handel wären. Ein beliebtes deutsches Märchen das den uninformierten Bürgern gerne erzählt wird, den Sachverhalt allerdings falsch beleuchtet.
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Warum macht Donald Trump denn so etwas "verrücktes"?


Weil die USA sich gegen so verrückte Handelspartner wie allen voran Deutschland völlig zurecht wehrt !




Sehen wir uns das mal genauer an:
Seit 30 Jahren machen die USA Defizite im Handel, Europa dagegen riesige Überschüsse. Man muss wissen das ein Land wo mehr importiert als exportiert Arbeitsplätze verliert. Das Deutschland Exportweltmeister ist dürfte den meisten bekannt sein, Weltmeister im exportieren von Arbeitslosigkeit kann man dazu sagen. Die ganzen europäischen Freihandelsverteidiger die jetzt in den Medien Donald Trump anprangern haben nicht verstanden das Handel ein Nullsummenspiel ist. Die Gewinne des einen, sind die Verluste der anderen. Handelsbilanzen müssen ausgeglichen sein, ansonsten kann es nicht funktionieren. Die klassische Lehre vom Freihandel baut darauf auf das es keine dauerhaften Überschüsse und Defizite geben darf. Das ist die Voraussetzung das Länder sinnvoll miteinander kooperieren können.

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Zu dem oben genannten Märchen gehört auch der Standpunkt das Defizitländer selbst daran Schuld sind. Die angebotenen Produkte wären eben schlechter, oder die Menschen fauler als wie es im gelobten Deutschland der Fall ist. Bei Deutschland war mit 100%iger Sicherheit die Lohnzurückhaltung der Faktor und nicht die tollen Produkte oder der berüchtigte Fleiß. Seit 15 Jahren steigen die Löhne in Deutschland im Verhältnis zur Produktivität nicht mehr. Dies führte dazu, das die Bundesrepublik extrem wettbewerbsfähig geworden ist und die angebotenen Produkte damit billiger gemacht werden konnten als sie es sein durften. Deutschland hatte somit eine doppelte Unterbewertung. Lohndumping wurde betrieben, für alle die es so besser verstehen.

Europa möchte sich gegen die USA wehren!?

Donald Trump sagt, "er verteidigt die amerikanischen Arbeitsplätze". Deutschland sagt es verteidigt wiederum seine Arbeitsplätze. Unsere Arbeitsplätze sind aber zum größten Teil im Export entstanden.
Wenn ein Land dauernd Defizite hat, dann ist es irgendwann berechtigt – und sogar im Rahmen der WTO ist es berechtigt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das ist völlig klar und auch völlig legal.
Wenn Europa also ungerechtfertigter Weise ebenfalls Strafzölle gegen die USA erheben möchte, dann ist Europa evtl. der Auslöser für eine Eskalation und den oft bennanten Handelskrieg. Präsident Obama hatte auch schon vor Jahren die deutschen Überschüsse erfolglos angeklagt, Donald Trump handelt nun. Eine vernünftige Maßnahme wäre das Deutschland sich vorneweg erst mal anpasst.

Anmerkung: "Der, der das Defizit hat, gewinnt tendenziell"

"Wir haben verstanden, wir wollen keinen Handelskrieg, wir werden jetzt alles dafür tun, dass unser Überschuss verschwindet" - Wir haben Arbeitsplätze im Export gewonnen, wir sehen ein, das kann nicht so weitergehen, und wir wollen jetzt deeskalieren und dafür sorgen, dass ihr auch eine Chance habt, wieder zurückzukommen.

Das wiederum bedeutet das die Löhne in Deutschland kräftig steigen müssen und unsere Exportlastigkeit auf den Binnenmarkt verlagert werden muss. Diese Vorgangsweise dürften wohl auch die Mehrheit der Bürger begrüßen. Mehr Lohn und bitte mehr konsumieren, anstatt den Gürtel enger schnallen und sich durch Hartz4 unter Druck setzen lassen, damit ja kein höherer Lohn verlangt wird. Diese Politik war und ist einfach falsch, jetzt gibt es die erste Quittung von den USA dafür.

Wir müssen das begreifen, weil Politiker nicht besser sein können als die wo sie gewählt haben.




Ich habe diesen Post geschrieben weil es mich ankotzt wie die Bevölkerung von Politik und Medien Märchengeschichten erzählt bekommen um uns auf ein "weiter so" zu indoktrinieren. Das was ich geschrieben habe umreisst nur "knapp gehalten" die Situation.


Bei Fragen oder Unklarheiten werde ich gerne in den Replys genauer darauf eingehen.

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  ·  7 years ago (edited)

Ich möchte gerne Deine Informationen noch ergänzen:

  • ich bezweifle die Kompetenz aufgrund dessen, mit welchen Mitteln gegen die Zölle vorgegangen wird.
    "Was Du mir antust, das tue ich Dir auch an".
    Ein ähnliches Verhalten kenne ich aus meiner Zeit im Kindergarten.
  • die EU ist Berichten zufolge selbst Initiator von Strafzöllen: 50% für Stahlimporte aus China.
  • die wertvolle Zeit sollte dazu verwendet werden, sich selber zu stärken und nicht andere zu bekämpfen.
  • das von Altkanzler Schröder geschaffene Verhältnis zu Russland sollte wieder hergestellt werden und die Sanktionen aufgehoben werden. Damit wird der Exportverlust mit den USA um ein Vielfaches ausgeglichen.

Grüsse Dich

  ·  7 years ago (edited)

Bitte nicht vergessen, das Überschüsse nicht per se als gut anzusehen sind, weil es Defizite für die Handelspartner bedeutet, dem Verlust von Arbeitsplätzen. Deutschland muss aufhören Exportweltmeister zu sein, das schadet anderen Ländern und kann niemals Grundlage für sinnvollen Handel sein. Merkantilismus nennt man so eine Wirtschaftspolitik, diese stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Alles was Trump jetzt beschlossen hat ist absolut lächerlich im Verhältnis zu unseren Überschüssen. Es ist viel mehr als Warnschuss zu sehen um uns zum nachdenken zu bewegen. Die USA könnte auch den Dollar runterspielen, so eine Abwertung hätte dann viel dramatischere Folgen.

"Deutschland muss aufhören Exportweltmeister zu sein"

  • Soll unsere Industrie deshalb absichtlich schlechtere Produkte herstellen oder
  • sollen Aufträge aus dem Ausland abgelehnt werden?

Sehr frei nach Darwin zitiert:
.nur die Starken überleben.

Danke für die Frage.

Deutschland soll sich seiner Produktivität anpassen. Die Löhne müssen steigen, Produktivität (ist ca. 3%) + Zielinflationsrate (1,9%).....also muss der Lohnzuwachs ca. 5% jährlich sein. Jedes Land hat gefälligst seine eigene Produktivität selbst zu verfrühstücken und sie nicht dazu verwenden um andere nieder zu konkurieren. Wir betreiben Lohnzurückhaltung um unsere Produkte für das Ausland künstlich billig zu machen und so mit wettbewerbsfähiger zu sein. Es ist idiotisch dies zu verwenden um seine eigenen Kunden kaputt zu konkurieren. Wenn wir dann alle besiegt haben, den Wettkampf der Nationen gewonnen haben (also in die Pleite getrieben), wer soll dann unser Zeug kaufen? Am Ende diesen Spiels verliert der Sieger immer alles.

Die Produkte sollen nicht schlechter werden, sondern den angemessenen Preis haben. Wenn wir z.B. schon die besten Autos bauen, warum sollten sie dann auch noch am billigsten sein?

Die Binnennachfrage stagniert seit 15 Jahren in der BRD. Wir müssen den Arbeitern den angemessenen Lohn zahlen damit sie die Produkte kaufen können die selbst herstellen. Das klingt banal, aber so funktioniert Volkswirtschaft. Die Menschen müssen am Erfolg ihrer eigenen Leistung beteiligt werden, das war in Deutschland früher auch mal selbstverständlich.

"Die Menschen müssen die Produkte selbst kaufen die sie
produzieren!" - dieser Satz ist wichtig.