Es gibt immer mehr Anhaltspunkte dafür, dass die US-amerikanische Bevölkerung bei besserer Gesundheit wäre und unter weniger Brustkrebsfällen und fibrozystischen Brusterkrankungen litte, wenn sie mehr Jod zu sich nehmen würde. Die Verringerung der Jodzufuhr – gekoppelt mit einer gesteigerten Aufnahme der mit Jod konkurrierenden Halogene Fluorid und Bromid – hat in den USA massenhaft Jodmangelerscheinungen ausgelöst.
Anm. d. Red.: Uns sind die Kontroversen zu Jod und jodiertem Tafelsalz bekannt (siehe z.B. das Buch "Die Jod-Lüge" von Dagmar Braunschweig-Pauli). Dennoch hielten wir den Artikel für eine ausgewogene Berichterstattung, gerade auch im alternativ-kritischen Bereich, für signifikant. Bitte gehen Sie verantwortungsvoll mit den hier veröffentlichten Informationen um und reflektieren Sie auch den Artikel von Donald Miller kritisch.
Die US-Bevölkerung verzehrt durchschnittlich 240 Mikrogramm (μg) Jod pro Tag. In Japan nehmen die Menschen dagegen täglich mehr als 12 Milligramm (12.000 μg) Jod zu sich, also 50 Mal so viel. Meeresalgen stehen regelmäßig auf dem Speiseplan – dazu zählen Braunalgen (Kelp), Rotalgen (als Noriblätter zum Einwickeln von Sushi bekannt) und Grünalgen (Chlorella). Landlebende Pfl anzen enthalten nur geringe Spuren von Jod (0,001 mg/g); in Meeresgewächsen kommt es dagegen in sehr hoher Konzentration vor (0,5-8,0 mg/g). Eine Untersuchung im Jahre 1964 ergab, dass die Japaner 4,5 g Meeresalgen pro Tag verzehren. Die damals gemessene Jodkonzentration in Meeresalgen betrug 3,1 mg/g, was einer Zufuhr von 14 mg Jod pro Tag entspricht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden essen die Bewohner der japanischen Hauptinsel heute 14,5 g Meeresalgen pro Tag, also 45 mg Jod, falls sich dessen Anteil seither nicht verändert hat.1 Ernährungsforscher haben ermittelt, dass die Küstenbewohner der nördlichen Insel Hokkaido Algen in einer Menge verzehren, die ihnen täglich 200 mg Jod liefert. Salzwasserfi sche und Meeresfrüchte enthalten auch Jod, allerdings müsste man 15 – 25 Pfund davon essen, um 12 mg Jod aufzunehmen.
Vergleicht man den Gesundheitszustand der Bevölkerungen beider Länder, gibt das Anlass zur Sorge. Die USA haben die höchste Brustkrebsrate der Welt; die Japaner hatten noch bis vor Kurzem die niedrigste. Frauen, die aus Japan auswandern oder einen westlichen Ernährungsstil annehmen, bekommen öfter Brustkrebs als solche, die weiterhin Meeresalgen verzehren. Die Lebenserwartung in den USA beträgt 77,85 Jahre – Platz 48 von 226 untersuchten Ländern.2 In Japan beträgt sie 81,25 Jahre – die höchste aller industrialisierten Länder, gleich hinter den bestplatzierten Andorra, Macao, San Marino, Singapur und Hongkong. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter einem Jahr ist in Japan mit 3,5 Todesfällen pro 1.000 Lebendgeburten die niedrigste der Welt. In den USA ist sie doppelt so hoch.
Heutzutage erkrankt in den USA eine von sieben Frauen (fast 15 Prozent) im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Vor 30 Jahren, als der Jodverzehr noch doppelt so hoch war wie jetzt (480 μg pro Tag), erkrankte nur eine von 20 Frauen an Brustkrebs. Jod wurde als Teigstabilisator in Brotbackmittel verwendet – jede Scheibe Brot enthielt damals 0,14 mg Jod. 1980 begannen die Bäckereien, stattdessen Bromid zu verwenden, das mit Jod um die Aufnahme in die Schilddrüse und anderes Körpergewebe konkurriert. Auch in der Milchwirtschaft wurde Jod vor 30 Jahren noch häufi ger verwendet als heute.
Jodiertes Tafelsalz ist zur Zeit die wichtigste Jodquelle in der westlichen Ernährung. Allerdings verkaufen Lebensmittelmärkte auch nichtjodiertes Salz, das von 45 Prozent der US-amerikanischen Haushalte benutzt wird. Während der letzten drei Jahrzehnte haben diejenigen, die jodiertes Salz verwenden, dessen Verzehr sogar noch um 65 Prozent verringert. Außerdem hemmt die deutlich höhere Chlorkonzentration im Salz (NaCl) die Aufnahme des ihm chemisch verwandten Halogens Jod; der Darmtrakt absorbiert so lediglich zehn Prozent des in Tafelsalz enthaltenen Jods. Infolgedessen leiden 15 Prozent der erwachsenen weiblichen US-Bevölkerung unter mittelgradigem bis schwerem Jodmangel, der nach Definition der Gesundheitsbehörden dann vorliegt, wenn die Jodanreicherung im Harn einen Wert von 50 μg pro Liter unterschreitet.3 Es wurde festgestellt, dass Frauen, die durch Jodmangel unter Kröpfen leiden (also sichtbaren, nicht krebsartigen Verdickungen der Schilddrüse), auch ein dreifach größeres Brustkrebsrisiko haben. Eine hohe Jodaufnahme wird mit geringer Brustkrebshäufigkeit in Verbindung gebracht, und umgekehrt.
Tierversuche zeigen, dass Jod Brustkrebs verhindert. Das spricht für einen kausalen Zusammenhang bei den genannten Befunden in der Bevölkerung. Die Krebserreger Nitrosomethylharnstoff und Dimethylbenzanthrazen (DMBA) verursachen bei über 70 Prozent weiblicher Ratten Krebs in den Milchdrüsen. Die Versuchstiere, denen Jod gegeben wird – insbesondere in seiner molekularen Form I2 – zeigen eine statistisch signifikante geringere Häufigkeit der Krebsfälle. Die duktalen Zellen in der Brust (also die der Milchgänge), weisen das höchste Krebsrisiko auf. Sie sind mit einer Art Jodpumpe ausgestattet (dem Natrium-Jod-Symporter, den auch die Schilddrüse besitzt), die das Element regelrecht aufsaugt. Die Hypothese, dass Jod Brustkrebs verhindert, erhält dadurch auch höhere biologische Plausibilität.
Ähnliches wurde bei fibrozystischen Erkrankungen der Brust festgestellt. Die Häufigkeit solcher Erkrankungen lag bei US-amerikanischen Frauen in der 1920er Jahren bei lediglich drei Prozent. Heute sind davon 90 Prozent aller Frauen betroffen. Die Erkrankungen treten in Form von epithelialer Hyperplasie, Metaplasie der apokrinen Drüsen, flüssigkeitsgefüllten Zysten und Fibrose auf. Sechs Millionen US-amerikanische Frauen mit fibrozystischen Erkrankungen leiden unter Druckempfindlichkeit sowie moderaten bis starken Schmerzen in der Brust, die während der Menstruation länger als sechs Tage andauern. In Tierversuchen entwickeln weibliche Ratten, die jodfrei ernährt werden, fibrozystische Veränderungen in ihren Milchdrüsen, die durch molekulares Jod (I2) geheilt werden.
Russische Wissenschaftlerinnen konnten im Jahre 1966 als Erste zeigen, dass Jod die Symptome fibrozystischer Brusterkrankungen effektiv lindert. Vishniakova und Murav'eva behandelten 167 unter fibrozystischen Erkrankungen leidende Frauen in der Phase zwischen den Regelblutungen mit 50 mg Kaliumjodid (KI), und erzielten damit in 71 Prozent der Fälle einen heilsamen Effekt.4
Danach fanden Ghent et al. in einer im Canadian Journal of Surgery 1993 publizierten Studie ebenfalls heraus, dass Jod die Symptome fibrozystischer Brusterkrankungen bei 70 Prozent ihrer Patientinnen linderte.5 Der Bericht fasst drei klinische Studien zusammen: zwei kanadische Fallstudien, in denen 696 Frauen mit verschiedenen Jodarten behandelt wurden, und eine aus Seattle. Die Studie aus Seattle, durchgeführt in der Virginia-Mason-Klinik, war ein randomisierter, doppelblinder und placebokontrollierter Versuch an 56 Frauen, in dem die Wirkung von 3 – 5 mg molekularen Jods (I2) mit einem Placebo (einer wässrigen Mixtur aus brauner Pflanzenfarbe und Chinin) verglichen wurde. Die Forscher beobachteten die Frauen über einen Zeitraum von sechs Monaten und werteten subjektive und objektive Veränderungen bei fibrozystischen Erkrankungen aus.
Eine Analyse der auf 92 Probandinnen erweiterten Seattle-Studie zeigte, dass Jod einen statistisch hochsignifikanten Heileffekt auf fibrozystische Erkrankungen hat (P < 0,001).6 Jod reduzierte nachweislich die Druckempfindlichkeit der Brust sowie Knötchenbildung, Fibrose, Schwellungen und die Anzahl der Makrozysten. Diese fünf Parameter wurden bei einer kompletten Brustuntersuchung von einem Arzt ermittelt, der nicht wusste, welche Art Behandlung – Jod oder Placebo – die jeweilige Patientin erhalten hatte. Der 51-seitige Bericht, der inzwischen im Internet verfügbar ist,7 wurde im Jahre 1995 der US-Gesundheitsbehörde FDA in der Hoffnung vorgelegt, die Genehmigung zur Durchführung einer größeren, randomisierten und klinisch kontrollierten Studie über Jod zur Behandlung fibrozystischer Brusterkrankungen zu erhalten. Die FDA lehnte die Genehmigung ab und teilte dem Untersuchungsleiter Dr. Donald Low mit, dass „Jod eine natürliche Substanz und kein Medikament“ sei.
Den vollständigen Artikel haben wir – zusammen mit vielen weiteren, signifikanten Beiträgen zu diesem Themenbereich – im NEXUS Gesundheitsdossier Nr. 2 als e-Paper zusammengefasst, das Sie im Kindle-, bzw. ePub-Format bei Amazon und allen anderen Ebook-Verkaufsstellen finden.
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