Boden der Tatsachen

Ganz leise und langsam fallen die Teile meiner so aufrecht erhaltenen Fassade auf den Boden der Tatsachen, auf dem ich immer mehr das Gleichgewicht verliere.
Entweder werden meine Beine zu schwach um mich zu tragen, oder der Boden zu uneben um darauf grade stehen zu können.
Jede Träne fühlt sich an, wie ein weiterer Teil von mir der sich der schwachen Seite hingibt. Die Muskeln die meinen Schmerz in mir halten werden zunehmend schwächer, doch wie trainiert man diese? Das gebrochene Lächeln wirkt so echt, für Menschen die nie genau hinsehen. Also für so ziemlich alle.
Jedes Individuum gleicht dem andern auf die selbe Art und Weise. Während die innere Hülle vom kratzen der verzweifelten Fingernägel zerstört ist, sieht man makellose Haut - perfekt eingeübte Lächeln. Nur weil wir uns vorlügen nicht verwundbar zu sein, verzweifeln wir doch jeden Abend - alleine im Bett und voller Hunger. Hunger - der nach Menschen giert die und zuhören, uns unsere Ängste nehmen oder diese wenigstens nachvollziehen können.
Alles was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker. Stimmt schon, man stirbt trotzdem - leise und unbemerkt. Jedes mal aufs neue liegt man am Boden, hat Angst daran zu ersticken. Angst davor, den riesigen, bitteren Brocken diesmal nicht runterwürgen zu können.