Guten Abend liebe Steemer!
Heute mache ich weiter mit der Geschichte meiner Heimatstadt. Heute über die Zeit 18. Jahrhundert bis Annektion Salzburgs durch Österreich.
Viel Interesse beim Lesen!
Teil 11
Das 18. Jahrhundert brachte ein Wechselbad der Gefühle mit sich.
Zum einen kam es zur Protestantenausweisung in den Jahren 1731- 32, die das Land zunächst lähmten. Rund ein Sechstel der Bevölkerung musste das Land verlassen.
Zum anderen blühte die Stadt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf. Der letzte regierende Fürst- Erzbischof war ein glühender Anhänger der Aufklärung. Und so wandelte sich das Gesicht der Stadt langsam. Doch leider nicht nachhaltig.
Die Koalitions- und Franzosenkriege machten auch vor Salzburg nicht halt. Im Jahr 1800 kam es zur Schlacht auf dem Walserfeld, der größten Feldschlacht die sich in Salzburg je ereignet hatte. Die zahlenmäßig überlegenen Franzosen siegten und die Stadt wurde besetzt.
1803 wurde das Erzstift säkularisiert. Nach mehr als tausend Jahren war die Herrschaft des Klerus zu Ende gegangen. In der Folge wurde es allerdings erstmal nur immer schlimmer.
1803 wurde Salzburg ein Kurfürstentum. 1804 erneut besetzt. 1806 fiel das Land an Österreich.
1809 kam es auch in Salzburg Innergebirg zu einem Aufstand gegen die Fremdherrschaft, als das Land zum dritten Mal von den Franzosen besetzt wurde.
Quelle
Denkmal für den Freiheitskämpfer Joseph Struber auf dem Pass Lueg.
Diesmal fielen Stadt und Land an Bayern. Denen nichts besseres einfiel als gleich die Universität aufzulösen! Soviel zum Thema Aufklärung!
Die schweren Missernten der Jahre 1814- 16 führten zu einer schweren Hungersnot, die durch die dauernden Kriegszüge nur noch verschärft wurde.
1816 wurde das Land schließlich zerrissen. Der Großteil kam an Österreich, alle Gebiete links von Salzach und Inn fielen an Bayern, Teile um Matrei und im Zillertal fielen an Tirol. Bis 1850 existierte das Land Salzburg nicht mehr. Erst in diesem Jahr wurde es als eigenständiges Herzogtum wiedererrichtet.
Und wenn es schlimm kommt dann gleich richtig. 1818 kam es zum letzten großen Stadtbrand bei dem die gesamte rechte Altstadt abbrannte.
Bis um 1820 hatte die Bevölkerung der Stadt nach allen Tragödien um rund ein Viertel abgenommen, ein großer Teil der Stadt war ein Trümmerfeld.
Die wechselnden Besetzungen und Regierungen hatten die Stadt in ein Bettlerdorf verwandelt. Was sie nicht klauten, raubten 1945 dann die Amerikaner.
Daher kommt es auch das viele der größten Kulturleistungen meiner Heimat heute in Wien, München, Paris oder in Übersee zu bestaunen sind.
Sic transit gloria mundi – So vergeht der Ruhm der Welt!
Vielen Dank für euer Interesse
Euer
parzifal1