Die Alemannen
Die Alemannen, oder Alamannen, waren ein germanischer Stamm welcher vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. entstand. Hauptsächlich dürften sich daran Sueben beteiligt haben, aber auch viele verschiedene, kleinere Stämme in diesem neuen und größeren aufgegangen sein. Ihre Heimat lag zunächst in etwa auf dem Gebiet des heutigen nordöstlichen Baden-Württemberg.
Ab 250/60 eroberten sie das Dekumatland und besiedelten es. Ihre Vorstöße in das Elsass und nach Raetien werden aber abgewehrt. Zentren der Alemannen waren nicht Städte sondern große Burgen wie der Zähringer Schlossberg bei Freiburg im Br. oder der Runde Berg bei Urach.
Die Völkerwanderung schwächt das Römische Reich, und das im Westen benachbarte Burgunderreich wird um 430 von den Hunnen zerstört. Nach wiederholten Einfällen in das Römische Reich entfalten die Alemannen um 470/80 ihren größten Einfluss. Kriegszüge führen sie bis nach Troyes in der Champagne und Passau in Bayern. Das Elsass und Churrätien (CH) dürften wohl unter alemannischem „Schutz“ gestanden haben.
Doch 496/97 unterliegen sie gegen die verbündeten Franken und Burgunder, Alemannien kommt unter fränkische Oberhoheit. 506 kommt es erneut zu einem fränkischen Angriff, welcher die Alemannen endgültig ihrer Unabhängigkeit beraubte.
Nach dem endgültigen Sieg der Franken über die Alemannen, flohen viele nach dem Ostgotenreich und siedelten sich in den Alpen an, die großen Burgen wurden verlassen und fränkische Siedler ins Land geholt. Erst 536 kamen diese letzten freien Alemannen, welche in die heutige Schweiz geflohen waren, ebenfalls unter fränkische Herrschaft. Damit war nun die ganze Alemannia unter fränkische Herrschaft gefallen. Nun setzte auch eine gezielte Besiedelung Churrätiens, allerdings unter fränkischer Führung, ein. Ebenfalls begann die organisierte Christianisierung der Alemannen.
Die Franken errichteten nach 506 einen eigenen Dukat Alemannien. Bis ca. 650 wurden die Herzöge von den Franken eingesetzt. Bis sich schließlich die Agilolfinger als erbliche Herzogsdynastie durchsetzen.
Mit der Schwächung des fränkischen Königtums im 7. Jahrhundert, konnte auch Alemannien eine selbstständigere Politik betreiben und sich teilweise aus der fränkischen Bevormundung lösen. Da sie aber näher zu den fränkischen Kerngebieten lagen, war die Unabhängigkeit nie so groß wie sie das bayrische Herzogtum erreichte.
Eine Besonderheit der Alemannen sind die Goldblattkreuze welche als Grabbeigabe den Toten ab dem 7. Jahrhundert mitgegeben wurden. Diese Sitte dürften sie wohl von den Langobarden übernommen haben. Auf jeden Fall sind sie ein gutes Zeugnis für die doch rasche Christianisierung der Allemannia.
746 machte Pippin der Jüngere mit den Unabhängigkeitsbestrebungen des Dukats kurzen Prozess. Die Alemannen wurden aufs Neue unterworfen. Unter dem Vorsitz seines Sohnes Karlmann wurde auf dem Gerichtstag von Cannstatt (heutiger Stadtteil Stuttgarts – Bad Cannstatt) ein Gutteil des Stammesadels wegen Hochverrat hingerichtet. Damit endete die Selbständigkeit des Dukats, dieser wurde aufgelöst und in Grafschaften eingeteilt.
Allerdings blieb die gesetzliche (Lex Alamanorum) und kulturelle Einheit des Landes gewahrt. Dadurch konnte das Land zur Grundlage des späteren Herzogtums Schwaben werden.
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