Geschichte und Vorgeschichte der Deutschen 24

Vom Werden des Landes Kärnten

Der Name Kärnten leitet sich vom slawischen Stamm der Carantanen ab. Allerdings ist dabei zu bemerken, dass es sich bei diesen zwar um Slawen, aber nicht um Slowenen handelte. Denn, hier gilt was ich schon von Germanen und Deutschen bereits angesprochen habe, es sind zwar die Vorfahren, aber eben die Vorfahren und nicht sie selbst. Das nur um etwaigen korrekten Kommentaren vorzubeugen.
Man sollte also nicht dem Kurzschluss erliegen eine Gemeinsamkeit zu suchen wo keine besteht.

Quelle Das Landhaus von Klagenfurt. Sitz der Landesregierung von Kärnten.

Es war das Jahr 772 als das heutige Kärnten Teil Bayerns wurde und damit sowohl dem Christentum als auch der deutschen Besiedelung gewonnen wurde. Dabei war Carantanien damals wesentlich größer als das heutige Kärnten. Im Wesentlichen gehörten die heutige Szteiermark, Slowenien und Osttirol dazu.
Durch konsequenten Landesausbau und Missionsarbeit wurde das Land recht schnell in Bayern heimisch. Dies lag auch an einem geänderten Missionsverhalten was sich am Slawenzehnt deutlich zeigte. Dadurch konnten Spannungen abgebaut und Missverständnisse verhindert werden.
Als neues Missionsgebiet wurde das Land von Beginn an stark gefördert. Auch der Landesausbau schritt stetig voran, bis zur Katastrophe von Pressburg im Jahre 907. Mit den Ungarnstürmen wurde auch viel Aufbauarbeit in Kärnten zerstört, das Land um Jahrzehnte zurückgeworfen. Als bedrohtes Grenzgebiet kümmerte man sich nur wenig um Land und Leute.

Quelle

Das Jahr 976 wurde schließlich zum Geburtsjahr Kärntens. Mit der Absetzung Heinrichs des Zänkers als bayrischen Herzog wurde auch Kärnten von Bayern abgelöst, um Bayern in Zukunft nicht zu viel an Macht zukommen zu lassen. Damit ist es das älteste Bundesland des heutigen Österreich (und älter als der Name Österreich selbst!). Aus diesem Grund waren die ersten Herzöge je aus einem anderen Geschlecht bestellt um keine Erbfolge aufkommen zu lassen.
Auch das Herzogtum Kärnten war zu Beginn deutlich größer als heute. Den mit der Unabhängigkeit wurde dem neuen Herzogtum auch die Markgrafschaften Verona und Friaul zu erkannt, was in etwa den heutigen Provinzen Friaul und Venetien entspricht.
Doch auch das neue Herzogtum war zu mächtig für die deutschen Könige und Kaiser gewesen und so verlor es bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wieder alle Gebiete und schrumpfte in etwa auf die heutige Größe zusammen.

Quelle Das Herzogtum Kärnte in seiner größten Ausdehnung im 10. und 11. Jahrhundert.

Bereits 1040 gingen Krain und Istrien als „Strafe“ des Hochverrates Herzog Adalberos wieder verloren. Durch das Erbe der eppensteinischen Güter in der heutigen Steiermark, konnten die Markgrafen von Steyer 1122 die Erhebung ihrer Mark zu einem eigenen Herzogtum durchsetzen.
1151 gingen für Kärnten auch Verona und Friaul verloren. 1246 verliert es schließlich die Grafschaft Lungau an Salzburg.
1269 erlischt das Haus der Spannheimer und Ottokar II. Przemysl tritt die Erbfolge an. Nach dessen Tod 1278 tat König Rudolf I. Kärnten an die Grafen von Görz aus.

Im Jahr 1335 starb aber die Kärntner Linie der Görzer aus, und Kaiser Ludwig der Bayer belehnte daraufhin die Habsburger mit der Kärntner Herzogswürde. Territorial geeint wurde Kärnten erst im Jahr 1500 als auch die letzte Linie der Görzer ausstarb und die Habsburger das Erbe der Grafen von Cilli antraten, also das gesamte westliche Kärnten an das Herzogtum zurückfiel.
Seither gehört Kärnten, in seiner heutigen Form, zu Österreich.

Quelle Das Große Landeswappen von Kärnten.