Wanderung zur Ruine Guetrat bei Hallein

in deutsch •  7 years ago 

Schönen Abend liebe Steemer!

Heute möchte ich euch wieder eine kleine Exkursion zu einem Ort meiner Heimat vorstellen. Ich hoffe sie gefällt. Solltet ihr einmal in der Gegend sein, merkt es euch als Ausflugsziel.
Wie immer, wünsche ich euch viel Interesse beim Lesen!

Wanderung zur Ruine Guetrat bei Hallein

Die heutige Ruine Guetrat liegt rund 5 km nördlich von Hallein. Die Wanderung beginnt beim Ortsteil Rehhof.

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Ja, da oben muss man rauf.

Die Burg selbst wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Allerdings wurde sie nur rund 100 Jahre lang militärisch genutzt.

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Der Grund für den Bau lag in einem Salzvorkommen, welches in der Nähe entdeckt worden war. Um dieses zu schützen wurde die Burg im Auftrag der Salzburger Erzbischöfe gebaut. Denn die Besitzrechte waren damals mit der Probstei Berchtesgaden strittig. Tatsächlich liegt die heutige Staatsgrenze, welche auch ziemlich genau die alte Grenze zwischen Salzburg und Berchtesgaden ist, nur rund 500 Meter südwestlich der Ruine. Mittels der Burg sollte eine klare Aussage getroffen werden wer das letzte Wort hat.
Dazu kam noch, dass nur rund 150 Meter von Guetrat die Ruine Alt-Guetrat liegt. Sie könnte der Vorgängerbau der Anlage gewesen sein. Im 13. Jahrhundert bestanden beide allerdings wohl nebeneinander. Das alles ist schwer zu sagen da es über Alt- Guetrat so gut wie keine Quellen gibt.

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Blick auf die Stadt Salzburg vom Guetratsberg aus.

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Vorbei an der Hubertuskapelle,

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hinein in den Wald.

Erster Burgherr und Erbauer war Kuno von Werfen-Schnaitsee, ein Ministerial des Erzbischofs. Ab 1209 führte er die Bezeichnung von Guetrat, und begründete damit dieses neue Geschlecht.
Sie übten in ihrem Bezirk die Gerichtsbarkeit aus und dürften recht gut begütert gewesen sein. Man kann vermuten, dass sie über die heutige Gemeinde Kuchl die Blutgerichtsbarkeit ausgeübt haben. Weitere Besitzungen sind um Schnaitsee in Bayern verzeichnet, aber auch in der Steiermark und Oberösterreich.

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Nach einem Fußmarsch von rund 35 Minuten

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Erreicht man ein kleines Plateau

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von dem es nicht mehr weit ist bis zur Ruine.

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Blick auf Hallein vom zweiten Torturm aus.

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Blick in die Ruine der Länge nach.

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Der Felsgrat auf dem die Burg steht ist wirklich recht steil.

Zwei Ereignisse führten jedoch dazu, dass Guetrat eine Ruine geworden ist. Zunächst dürften schon nach wenigen Jahrzehnten die Salzvorkommen erloschen sein. Damit war natürlich die Notwendigkeit einer Burg schon eingeschränkt.
Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Guertrater dann auch noch im Streit mit den Erzbischöfen entmachtet. Um 1334 starb das Geschlecht aus, ihr Besitz fiel an Salzburg und die Burg wurde dem Verfall preisgegeben, da es nun keinerlei Anlass mehr gab sie zu erhalten.

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Blick in die Reste des Palas der Hauptburg.

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2002- 04 wurde die Burg umfassend restauriert und saniert. Seither ist sie gut begehbar. Wenn auch der Anstieg doch auch recht steil ist, so ist er wenigstens nicht lang 😊

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Und nochmal Hallein von ganz oben mit dem Tennengebirge im Hintergrund.

Alle Fotos wurden von mir selbst gemacht.

Vielen Dank für euer Interesse.

Weiterführende Links:
http://www.burgenseite.com/brg/gutrat_txt.htm
http://www.burgenseite.com/unknown/altgutrat_txt.htm
https://www.sn.at/wiki/Ruine_Guetrat
https://www.sn.at/wiki/Guetrater
http://www.burgenseite.com/brg/DA_final_web.pdf

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Sehr interessanter Bericht! 👍

Danke :)