Eigentlich wollte ich mir diesen Beitrag für den morgigen FilmFriday aufsparen. Da es dabei aber um Empfehlungen geht und nicht nur um Reviews, gibt es schon heute was zu lesen. Möglicherweise ahnt Ihr es schon: Der Film den ich heute bespreche ist keine Perle.
Als ich heute Morgen bei Netflix reingeschaut habe, staunte ich nicht schlecht: Ein Day of the Dead Remake ist erschienen! Tatsächlich habe ich im Vorfeld gar nichts davon mitbekommen, entsprechend keinerlei Erwartungen gehabt. Ein Funken Hoffnung war jedoch vorhanden, war Dawn of the Dead von 2004 eine wirklich gute, zeitgenössische Adaption von George Romeros Zombieklassiker.
Wenn selbst das Zombiehirn unterfordert ist
In Day of the Dead: Bloodline folgen wir der Medizinstudentin Zoe, welche aus erster Hand miterlebt wie es ist, wenn eine Zombieapokalypse ausbricht. Da will sie noch schnell vom leicht sexistischen Stalkerpatienten Max eine Blutprobe nehmen und schon wird der halbe Lehrstuhl verspeist. Irgendwie hat es Zoe aber geschafft sich mit einer Gruppe Soldaten und Zivilisten in einer Militärbasis zu verschanzen. Dort leben sie den Traum der Apokalypse, wenn nicht die medizinischen Vorräte ständig alle wären. Zoe, so erstaunlich das klingt, konnte nämlich trotz vorzeitigen Studienabbruchs zu einer vollwertigen Medizinerin und Forscherin heranwachsen. Hört sich doch eigentlich alles ganz annehmbar an? Von wegen! Obermilitär Miguel passt es nämlich gar nicht, dass Zoe ständig seine Leute auf Vorratssuche schickt.
So wichtig scheint es dem Befehlshaber dann aber doch nicht zu sein und wir folgen der Gruppe auf einer Expedition zu Zoes Alma Mater. Glücklicherweise ist das Lager der Uni noch voll mit Medikamenten, also wieder alles gut? Natürlich nicht! Schließlich ist da noch Zombie Max, der es immer noch auf Zoe abgesehen hat. Er schafft es dann auch als blinder Passagier mit in das Militärlager zu kommen, klar dass das kein gutes Ende nehmen kann.
Schließlich wird Max aber gefangen und Zoe stellt fest, dass ihr verrottender Verehrer deutlich weniger doof ist als seine Kollegen. Zoe hofft darauf, aus Max einen Impfstoff zu destillieren, doch dafür müssen noch mehr Testexemplare her. Während der Jagd schafft es Max sich loszureißen und nutzt die Gunst der Stunde die Bunkertür zu öffnen, um ein wenig gesunde Anarchie zu stiften. Irgendwie schaffen es die restlichen Bewohner (und ja, der Film erklärt wirklich nicht wie) der Lage Herr zu werden und Zoe produziert ihren Impfstoff. Ende gut, alles gut.
Wer sich jetzt denkt, dass klingt aber nicht besonders spannend, der irrt sich nicht. Nicht ohne Grund hat der Film bei Rotten Tomatoes derzeit ein Rating von 0% (Audience 10%). Dem Kenner wird zudem aufgefallen sein, wie wenig das Remake mit dem Original zu tun hat. Hier geht es wirklich nur um den Namen. Es ist schon interessant, dass die einzig interessante Figur die von Max ist. Der offensichtliche Sexist ist die Lösung für das Zombieproblem. Wäre er nicht durch seine Hormondisposition so darauf fixiert in der Nähe von Zoe zu sein, hätte diese wohl nie einen Impfstoff für die Menschheit entwickeln können. Wenn der Film sich nicht so ernst nehmen würde, wäre dies sicherlich ein interessanter und gelungener Seitenhieb auf das, was viele Medien heute so beschäftigt. Leider wurde diese Figur, genau wie alle anderen im Film, nicht zu Ende gedacht.
Was von Day of the Dead: Bloodline übrigbleibt, ist ein generischer Zombiefilm, der eigentlich nichts mit seinem Vorbild zu tun hat. Muss man nicht gesehen haben.
Day of the Dead: Bloodline ist ab sofort auf Netflix verfügbar.
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Felix