Im Osten Österreichs sind wir, was denn Schnee betrifft, nicht sehr gesegnet. Manche sehnen sich den Schnee herbei, andere hingegen sind froh wenn uns der Schnee erspart bleibt. Ich gehöre eher zu Kategorie zwei.
Der erste Schnee, und sei es noch so wenig, reicht schon um auf den Straßen ein absolutes Chaos zu verursachen. Auch dieses Jahr war der erste Schnee wieder ein absolutes Erlebnis auf der Straße. Sehr amüsant wie sich so mancher Hobbyautofahrer auf der Straße unter veränderten Verkehrsbedingungen verhält.
Jeder der mich kennt, weiß das ich normal sehr zügig unterwegs bin. Spannend fand ich es als mich bei Schneefahrbahn und Kolonnen Verkehr auf der rechten Fahrbahn ein VW Polo mit urbanen Kennzeichen recht zügig überholte, sich vor mich drängelte und dem Auto vor mir fesch auf die Pelle rückte.
Nach einer innerlichen Schimpftirade und der Erkenntnis dass der Wagen vor mir eventuell zu einer potentiellen Bedrohung im Straßenverkehr werden könnte, entschied ich mich, nicht einen Gegenangriff zu starten, sondern auf Distanz zu gehen.
Diese Entscheidung sollte sich nur ein paar Minuten später als sehr Intelligent erweisen. Ich habe zwar keine Ahnung was der oder die Fahrer/in vor mir in besagten Polo machte, jedoch vollzog das Auto eine klassische "Ich spiele mit dem Smartphone" Bewegung. Danach folgte ein lässiger Hüftschwenk nach links und nach rechts, gefolgt von einer wunderbaren Pirouette (Bewertung 10 von 10). Nach dieser sehr ansehnlichen Vorführung wie man den Freiraum der Autobahn für Kunststücke nutzen kann, sollte das Grande Finale folgen. Nach der Pirouette entschied sich der Polo nicht mehr der Fahrtrichtung entlang weiter der Fliehkraft zu folgen. Neuer Kurs, einmal quer über die Fahrbahnen Richtung Betonleitwand. Diese stoppte dieses künstlerische Intermezzo abrupt.
Geistesgegenwärtig legte der/die Fahrer/in den Retourgang ein, schnell die Richtung korrigieren, auf den Pannenstreifen fahren und dann die Flucht nach vorne antreten und runter von der Autobahn.
Warum manche Personen eine Schneefahrbahn mit einer Rennstrecke verwechseln, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist halt so. Zum Glück war die Straße leer und alle nachfolgenden Autos konnten zeitgerecht abbremsen. Dem Fahrer/in dürfte auch nichts passiert sein, da sich ja der Rennpolo nach getaner Sportübung, erfolgreich Richtung Ausfahrt bewegt hat. Höchstens es handelte sich um einen modifizierten Polo der schon ganz von selber fahren konnte.