Ideologie 019 - Diktatur in den Köpfen gefährdet die Demokratie

in deutsch •  8 years ago  (edited)

02. März 2017
Die Herrschaft des Volkes, im Griechischen Demokratie (δημοκρατία) genannt, gilt im Westen in der Öffentlichkeit und in der Schule als die fortschrittlichste Staatsform [1]. Sie beinhaltet mindestens im Ideal eine stattliche Zahl an Vorzügen wie einigermassen gediehene Beteiligung der Bürger an staatlichen Prozessen, die Möglichkeit selber politisch aktiv zu werden und Volksinitiativen oder Bürgerbegehren zu starten. Generell soll in einer Demokratie die Gewalt vom Volke ausgehen, der Staat also von unten nach oben und nicht umgekehrt organisiert sein. In der Schweiz, in der ich zu Hause bin, gibt es eine direkte Demokratie. Die Rechte des einzelnen Bürgers sind in diesem kleinen Land immer noch sehr gross, wobei ich seit einiger Zeit einen Drang auf Zentralisierung beobachte, der vorwiegend von "Oben" respektive Assoziierten geäussert wird. Es gibt allerdings auch eine starke Gegenseite, die an den bestehenden föderalen Strukturen festhalten möchte, die in der Vergangenheit aber nicht immer vollständig aufmerksam und wach agierte.

In letzter Zeit habe ich viele kontroverse Ansichten über die Demokratie gelesen und gehört. Zunächst ist es so, dass Rechte, die einem gegeben werden (oder für Naturrechtbegeisterte, die man von Natur aus hat), unmittelbar auch Pflichten nach sich ziehen. Freiheit bedeutet Verantwortung. Ein vollständiger Sklave hat sehr wenig Rechte, braucht sich dafür bis auf seine Aufträge auch um ebensowenig kümmern. Wer frei ist, kann eigentlich tun und lassen, was er möchte. Allerdings empfiehlt es sich, damit verantwortungsvoll umzugehen. Das beinhaltet, auf sich und seine Gesundheit selber zu achten und im Umgang mit den Mitmenschen und der Natur möglichst zum gegenseitigen Nutzen zu handeln. In einer Demokratie bedeutet das, dass der Bürger eine Mitverantwortung trägt und sich so zu informieren hat, dass er seine Bürgerpflichten wahrnehmen kann. Dazu gehört auch ein elementares Verständnis davon, warum etwa überhaupt Gesetze und Verfassungen geschrieben werden. Gesetze sind zum einen dazu da, das Zusammenleben der Menschen auf dem Staatsgebiet zu regeln, dazu die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen festzulegen und auch einen Sanktionskatalog für Zuwiderhandelnde zu haben. Zum anderen sind Gesetze aber auch da, um den Bürger vor Willkür von herrschaftlicher Seite zu schützen. Durch die Gesetze werden die Interventionsmöglichkeiten des Staates geregelt.


Aufnahme der Landsgemeinde in Glarus aus dem Jahr 2006. Gelebte Demokratie in alter Schweizer Tradition, findet allerdings längst nicht mehr überall in ähnlicher Form statt [13].

Ganz zentral in der Demokratie ist, dass den Bürgern erlaubt ist, sich so umfassend zu informieren und sich auszutauschen, dass sie ihre Bürgerpflichten wahrnehmen können. Es braucht also ein Verbot von Zensur und die Freiheit der Meinung, Presse und Rede. Da sich die Menschen bekanntlich mindestens in ihren Charaktereigenschaften, ihrer Intelligenz, ihrer Wahrnehmung, in ihren sprachlichen und handwerklichen Fähigkeiten unterscheiden, also nicht alle gleich sind, kommen zu fast jedem Sachverhalt unterschiedliche Ansichten zustande. Daraus resultierende Konflikte sind im friedlichen, undogmatischen Diskurs zu lösen. Wichtig ist dabei auch, dass möglichst jeder Bürger ein Interesse daran haben sollte, sich weiterzuentwickeln, er also gegenüber anderen Ansichten grundsätzlich eine gewisse geistige Offenheit haben sollte. Völligen Unsinn sollte man am besten sachlich-logisch widerlegen und nicht niederbrüllen.

Weltweit leben gemäss der neuesten Ausgabe 2016 des Demokratie-Index [2] nur gerade 4,5 % der Menschheit in 19 Ländern, die als volle Demokratien gelten. Diese Publikation wird seit 2006 meist jährlich vom Economist herausgegeben, eine Zeitschrift, die ich wenig lese und der ich auch nicht besonders vertraue. Zur ersten Klasse der vollen Demokratien zählen dort die Schweiz, Australien, Dänemark, Finnland, Irland, Island, Neuseeland, Norwegen und Schweden. Wie die Werte in den einzelnen Bewertungskriterien zustande kommen, habe ich nicht näher untersucht. Zum einen ist es sicher löblich, dass eine solche Aufstellung überhaupt angefertigt wird, vor allem damit man sich eine weltweite Übersicht verschaffen kann. Zur Vollständigkeit sei noch erwähnt, dass gemäss des genannten Berichtes weltweit 44,8 % der Menschen in unvollständigen Demokratien lebten, 18,0 % in hybriden (teilweise demokratisch - teilweise autoritär) und 32,7 % in autoritären Regimes.

Nun habe ich mich in den vergangenen zwei Wochen mindestens zwei Mal empört. Und zwar über Leute, die sich an die von mir oben dargelegten freiheitlichen Prinzipien nicht halten wollen. Zum einen soll in Zürich am 17. März der promovierte Philosoph Dr. Marc Jongen auftreten [3]. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Titel Die neue Avantgarde. Jongen gehört bekanntlich der noch jungen deutschen mitte-rechts Partei Alternative für Deutschland (AfD) an. Ein Theaterregisseur und weitere weit links stehende Menschen sind damit nicht einverstanden, dass ein ihrer Ansicht nach rechter Hetzer in diesem Rahmen ohne klar linke Gegenstimme auftritt.

In Umfragen auf Medienwebseiten ergaben sich immerhin 75-80 % (3-4/1) den Auftritt Jongens befürwortende Teilnehmer, nach meinem Verständnis von Freiheitlichkeit hätten es gut und gerne 95 % (19/1) sein dürfen. Wenn ich Jongen zuhöre, erkenne ich eindeutig keinen Linken, mit Hetzerei haben seine Aussagen aber wenig zu tun. Den erst kürzlich veröffentlichten Vortrag zum Thema Migration und Thymostraining (Thymos, griech. θυμός, bedeutet Lebenskraft) kann ich empfehlen [4]. Für mich hat er hohes Niveau, ist also nichts was mit primitiver Hetze gleichgesetzt werden könnte.

Das zweite Beispiel, das meine Empörung hervorrief, war ein zwar politisch inkorrektes, aber relativ harmloses Inserat in meinem Lokalblatt, respektive die Reaktionen darauf. Ich möchte zitieren [5]:

Genervte Eltern beklagen sich...
... dass ihren Kindern in der Schule der "Klimawandel" als "menschengemacht" vermittelt werde. Die Nachkommen fragen, ob es noch verantwortbar sei, Auto zu fahren, helles Licht brennen zu lassen oder im Winter warm zu haben, wenn uns doch das CO2 so sehr bedrohe.
Die Frage ist daher, wie lange es die Bildungsdirektion noch zulässt, dass von linkspopulistischen Lehrern einfach Positionen übernommen werden, die unhaltbar sind. Es wurde in der Geschichte der Menschheit immer mal wieder kalt oder warm. Vor 10'000 Jahren schmolzen 1,4 km Eis über der Schweiz, was hatte diese Klimakatastrophe ausgelöst? Die offenen Feuer im Kesslerloch (eine Höhle in der Region mit prähistorischer Besiedelung [6])? Die Snowmobiles der Neandertaler? Die Bildungsdirektion ist gefordert, dass unseren Kindern nicht - wie mit der Waldsterbelüge - in den Schulen aller Stufen unbewiesener Mist als Wahrheit verkündet wird. Gegensteuer ist dringend.
"Lappi, schaalt äntlich s'Hirn ii!" (Depp, schalte endlich dein Hirn ein. In Anlehnung an einen Spruch am Schaffhauser Schwabentor [7])

Als Verfasser traten "kritische Steuerzahler" auf. Wie diese organisiert sind, entzieht sich meiner Kenntnis.


"Lappi, tue d'Augen uf". Der Spruch, der am Schaffhauser Schwabentor zu sehen ist [7].

Über den Inhalt des Inserates lässt sich eindeutig streiten. Etwa die Waldsterbelüge ist zumindest nach meinem Wissen keine reine Lüge. Die Angst vor einem solchen Sterben hat für Konsequenzen bezüglich der Emissionen in die Atmosphäre geführt. Mindestens in der Schweiz wurde der Ausstoss von Schwefeldioxid, einer der Hauptverursacher für sauren Regen, massiv gesenkt. Mittels aufwendiger Filteranlagen etwa bei Kehrichtverbrennungsanlagen wurde dies erreicht.

Zum menschengemachten Klimawandel werde ich nicht viel sagen. Meine Versuche, entsprechende Zusammenhänge in der Atmosphärendynamik zu verstehen - nicht die wie ich finde Kindergartenmodelle, die in der Schule gelehrt werden - sind bisher eher fehlgeschlagen. Was für mich vor allem entscheidend ist, ist dass in Zukunft genügend fruchtbare Flächen für die Nahrungsversorgung zu Verfügung stehen. Mit dem Festlegen einer globalen Durchschnittstemperatur und der Absicht, diese kontrollieren zu wollen, kann ich nichts anfangen. Das tönt für mich klar nach intellektueller Selbstüberschätzung und typischen Ergebnissen von überbordender Verstandesaktivität. Mindestens in der Schweiz, die ich sehr gut kenne, ist die Temperatur so stark vom herrschenden Wetter abhängig, dass ich es für sehr schwierig halte, zum Beispiel Ernteerfolge in direkter Abhängigkeit der Temperatur zu sehen. Abschmelzende Gletscher sind im Moment zwar die Tatsache, hohe Temperaturen sind aber nur ein Grund dafür. Der andere ist die negative Massenbilanz, also die Tatsache, dass mehr Wasser abfliesst, also oben an festen Niederschlägen dazukommt.

Viel wichtiger als der Klimawandel, der für mich mehr eine globalistische "Talentshow" ist, in der sich Leute profilieren und inszenieren wollen, ist für mich der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und damit verbunden, die Absicht, so wenig Verschmutzung wie möglich zu produzieren. Aus meiner Sicht führt aber nicht in erster Linie planwirtschaftliche Erziehung zu wenig Verschwendung, sondern vor allem die gelebte Marktwirtschaft mit möglichst vielen kleinen und mittelgrossen Industriebetrieben. Keines der planwirtschaftlichen Regimes des 20. Jahrhundert hat den Fokus ähnlich stark auf wenig Verschmutzung gelegt als der Westen. Im Gegenteil hat der Staat fast alles vertuscht, auch wenn Menschen dabei zu Schaden oder gar umgekommen sind. In der DDR wäre als Beispiel die Wismut zu nennen, das Bergbauunternehmen, welches in Sachsen und Thüringen Uran förderte [8]. Aus Russland wären Norilsk Nickel oder die Kerntechnische Anlage Majak als Beispiele für Verursache schwerster Umweltverschmutzung zu nennen. Wären die beiden Städte nicht geschlossen und damit abgeschottet von allen möglicherweise unerwünschten Besuchern, wären die Probleme vielleicht nie so gravierend geworden. Gerade deswegen ist es wichtig zu verhindern, dass über den Hebel Klimawandel nicht ein Abkassiermodell weltweiter Besteuerung installiert wird. Wenn doch, sollten wenigstens die Geldempfänger privat und vollständig haften müssen, wenn sich ihre Ansichten später in der Realität nicht manifestieren.

Nun möchte ich eine Reaktion vom 22. Februar 2017 auf das Inserat auch abdrucken, wobei ich die Verfasserin, die auch in der lokalen Politik aktiv ist, nicht nennen werde:

"Kein Recht auf Wissensfreiheit
Das linkspopulistische Geschwätz vom hausgemachten Klimawandel an unseren Schulen endlich zu stoppen, fordert kurzgefasst ein Inserat «genervter Eltern» von der Erziehungsdirektion.
Fakt ist, die «mühsamen Fragen der Kinder» entsprechen genau den anspruchsvollen Problemen, mit denen sich Klimaexperten und Politiker herumschlagen, um die rasante Schmelzung des Permafrosts, das Verdorren ganzer Regionen und den Anstieg der Meere zu bremsen.
Fakt ist, der Klimawandel ist Tatsache und die Schadstoffe menschlich genutzter Technologien sind ein zentraler Treiber. Das ist wissenschaftlich vielfach nachgewiesen und von internationalen Klimakonferenzen bestätigt. Nur wenn die Menschheit das kapiert und danach handelt, ist die Basis unserer Existenz zu retten. Darum haben wir nach Bundesverfassung zwar ein Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit, aber nicht auf Wissensfreiheit.

Diese Reaktion ist die ganz typische Reaktion einer Ideologin. Es folgt eine Aufzählung von angstmachenden Parolen, die in ähnlicher Weise auch den Kindern in der Schule eingetrichtert werden. Um ihnen ein schlechtes Gewissen zu vermitteln und sie vielleicht sogar gegen ihre Eltern aufzubringen. Dann wird auch behauptet, der Mensch habe die Möglichkeit, den Meeresspiegel zu steuern. So als ob der Mensch darüber entscheiden könnte, welcher Anteil des Wassers sich in der Atmosphäre, in Binnengewässern, in Form von Schnee und Gletschern und in den Ozeanen befindet. Dass einzelne Regionen der Erde verdorren kann sein, mindestens in der NZZ war 2016 zu lesen, dass die Erde nicht zuletzt wegen des erhöhten CO2-Anteils in der Atmosphäre gerade ergrünt [11]. In der zugrunde liegenden Studie der Boston University wurde ermittelt, dass die "Blattfläche" (wie ermittelt man zum Teufel sowas?) weltweit zwischen 1982 und 2009 um 25-50 % zugenommen habe.

Weiter wird gesagt, dass die Schadstoffe der menschlichen Technologie ein zentraler Treiber des Klimawandels wären. Nur muss hier eingeworfen werden, wenn 7 Milliarden Menschen auf heutigem Stand mit der Energieeffizienz von 1850 leben möchten, wäre es mit gesicherter Versorgung nicht weit her. Es ist sicherlich nicht falsch zu behaupten, der Mensch habe sich in letzter Zeit etwas weit von der Natur entfernt, allerdings ist weiterer, marktfähiger technologischer Fortschritt nötig, um den Ressourcenverbrauch zu senken.

Der Hinweis, der Klimawandel sei auf internationalen Konferenzen bestätigt worden, ist auch eine Falschaussage. Denn, der Wahrheitsgehalt einer Hypothese bezüglich natürlicher Mechanismen wie z.B. das Atmosphärenverhalten wird mittels entsprechender Ergebnisse aus wissenschaftlicher Forschung nahegelegt und nicht durch Diskussionen auf Konferenzen. Der Austausch auf Konferenzen mag zum gegenseitigen Verständnis der sachkundigen Wissenschafter beitragen, die Basis für jeden qualitativ hochstehenden Dialog wird aber durch ehrliche, ideologiefreie Forschung auf hohem Niveau gelegt.

Dem Fass den Boden schlägt aber der letzte Satz aus. Es soll also keine Wissensfreiheit geben. Leider ist es so, dass die Menge an Literatur, die das Licht dieser Welt erblickt hat, weit mehr umfasst, als ein Mensch während seines Lebens lesen, geschweige denn sich als persönliches Wissen aneignen kann. Insofern kann man kaum von einer Wissenspflicht sprechen, weil es einem weitgehend freigestellt ist, welches kleine Bisschen dieser Weltliteratur man in seinem Leben liest. Bürger eines Staates sehe ich in der Pflicht, sich so zu informieren, dass sie ihren Bürgerpflichten und damit ihrer Verantwortung nachkommen können und dazu beitragen, dass jede Generation der nächsten ein sauberes Land voller Möglichkeiten und Freiheiten übergibt. Geschieht das nicht mehr oder wird die Präferenz lieber irgendwelchen Ideologien geschenkt oder einfachen, plumpen Thesen, die zwar ein vordergründig gutes Gefühl vermitteln, in Wahrheit aber Schaden anrichten, dann ist die Existenz einer funktionierenden Demokratie gefährdet. Ganz wichtig zu wissen ist, dass die Wahrheit nie das Siegel einer Ideologie trägt, sondern immer selbständig ist.

Interessant ist auch, dass von Glaubensfreiheit gesprochen wird. In einigen Diktaturen, von denen diese Erde schon viele gesehen hat, wurde der Staat zur Religion erhoben. Teils offiziell, teils inoffiziell. Im Westen beobachte ich, dass der klassisch-religiöse Glaube wie im Christentum zurückgeht, gleichzeitig aber der Staatsglaube zunimmt. Wie es der von mir bereits mehrfach erwähnte Mark Passio ausgedrückt hat, widerspiegelt sich darin nicht zuletzt der Zustand der Menschheit. Leider ist das Ungleichgewicht der Gehirnhälften - sei es zur rechten gefühlsbetonten oder zur linken rationalen - viel häufiger anzutreffen, als die Ausgeglichenheit, die eigentlich anzustreben wäre.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie
[2] Democracy Index 2016 - Revenge of the “deplorables. The Economist Intelligence Unit.
http://pages.eiu.com/rs/783-XMC-194/images/Democracy_Index_2016.pdf
[3] https://plus.google.com/106613867040667347381/posts/3U4yPWX6KYG
[4] Migration und Thymostraining – Dr. Marc Jongen beim IfS. 17. Februar 2017 in Schnellroda.


Sehr zu empfehlen [1].
[5] Inserat "Genervte Eltern". Schaffhauser Nachrichten, 15. Februar 2017.
http://www.shn.ch (Archiv nicht öffentlich zugänglich)
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Kesslerloch
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabentor_(Schaffhausen)
Das Bild kann unter der GNU Lizenz weiter verbreitet werden. Urheber ist Al-qamar.
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_(Unternehmen)#Arbeitsunf.C3.A4lle_und_Gesundheitssch.C3.A4den
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Norilsk_Nickel
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak
[11] Steigender Kohlendioxidgehalt - Die Erde ergrünt. NZZ online, 27. April 2016
https://www.nzz.ch/wissenschaft/klima/die-erde-ergruent-1.18732587
[12] Mark Passio On People With Collectivist Mindset & Belief Systems

[13] Diese Datei (Bild der Landsgemeinde Glarus) ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert. Urheber ist Adrian Sulc. Gefunden wurde das Bild auf folgendem Artikel bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  
  ·  8 years ago (edited)

Demokratie ist auch nur Unterdrückung der Minderheit von der Mehrheit mehr nicht!

Die größere Gruppe entscheidet und die kleinere muss sich den Entscheidungen der größeren beugen, das ist keine Freiheit!

Für die Minderheit ist die "Demokratie" der Mehrheit eine Diktatur!

Danke für den Kommentar!
Deswegen sage ich ja auch, dass Demokratie nur dann funktionieren kann, wenn sich die Menschen ihrer Freiheit und der damit verbundenen Verantwortung voll bewusst sind und das Fällen von langfristig funktionierenden Entscheidungen anstreben. Das ist ein Ideal und wenn viele sehr bequem sind und sich verdummen lassen, ist es ein Problem, wenn jeder Depp auch noch eine Stimme hat.

Ist dies der Fall im Moment? Mit grösster Vorsicht ausgedrückt: Eher nein. Wer sich ansieht, wie planlos und kurzfristig die Regierungen etwa in Europa reagieren - von agieren kann kaum eine Rede sein - muss merken, dass nicht nur "unten" etwas nicht stimmt, sondern "oben" genauso.

Natürlich sind mir die Werke von Hans-Hermann Hoppe bekannt, der die Demokratie unter anderem als Wettbewerb der Gauner bezeichnet hat. Man kann sogar noch weiter gehen. Aktuell steht ein fraktionsloser polnischer Abgeordneter im EU-Parlament unter Kritik, weil im Parlament Frauen massiv angegriffen hat. Janusz Korwin-Mikke [1] ist Libertärer und Monarchist oder Paläokonservativer, gemäss seinen Angaben hasst er die Demokratie. Es gibt auch ein schlecht verständliches Interview auf Englisch mit ihm [2].
Wer eine Monarchie möchte, muss auch einen Plan haben, wie er die neue Elite auswählen möchte. Adlige? Meritokratie? Das wäre auf jeden Fall zu klären, Kartell-Lobbyisten und Parteifunktionäre müssten dafür wohl ausscheiden.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Janusz_Korwin-Mikke
[2] Interview mit Janusz Korwin-Mikke. Moosburg TV

Sehr guter Post, war interessant ihn zu lesen!

Meiner Meinung hat ist die Demokratie eine gute Staatsform, wenn sie zu 100% demokratisch geführt wird. Als Beispiel: Ich lebe in Deutschland, wie du vielleicht weist wählt man in DE nicht direkt einen Kanzler sondern über eine Partei, heißt du wählst Partei x, diese stellt dann den Kanzler y.
Das ist eigentlich auch gut so, aber was man in letzter Zeit in Deutschland beobachten konnte ist, dass viele Menschen Merkel nicht mehr trauen und/oder ihrer Politik nicht mehr folgen. Da Merkel aber für 4 Jahre im Amt ist kann sie nicht abgewählt werden und dadurch betreibt sie ihren Kurs einfach weiter, obwohl viele Leute dagegen sind. Durch diese Unzufriedenheit mit der Regierung bilden sich dann Parteien wie die AfD, als Alternative wie der Name schon verrät. Diese Parteien werden dann aber von den Medien (die meiner Meinung nach oft ziemlich einseitig berichten) als rechtsextrem dargestellt. Dadurch wird auch die AfD unter den Bürger unbeliebt.
Das Problem, was daraus resultiert ist, dass viele Menschen ihre Informationen nur aus den Medien beziehen und dadurch z.B. die AfD "hassen". Danach bleibt den Menschen nichts anderes übrig als wieder die CDU bzw. Merkel zu wählen und der Kreislauf beginnt von vorne.

Ich habe das Gefühl die deutsche Gesellschaft ist nicht in der Lage in einer Demokratie zu leben. Außerdem ist das politische Spektrum auch nicht besonders groß:

Danke für deinen Kommentar!
Du bist also auch aus dem deutschsprachigen Raum. Ich habe deine beiden Posts über die lausigsten Weltkriegswaffen gelesen und mir noch gedacht, dieses (gute) Englisch könnte aus dem Deutschen konstruiert worden sein.
Mein wichtigster Punkt war, dass das System Demokratie nur dann funktionieren kann, wenn jeder seine Arbeit macht und sich beteiligt. Das beinhaltet zwar eine Kompromissbereitschaft, aber auch, sich Willkür überhaupt nicht bieten zu lassen.

Es ist sicherlich so, dass in Deutschland die Grossparteien immer noch eine Übermacht darstellen. Aber mindestens nach meinem Verständnis hat gerade die SPD ein grosses Problem, glaubwürdige Inhalte zu finden. Ihre Politik hat kaum je zu den gewünschten Resultaten geführt. Trotz des aktuellen Medienhypes um EU-Bürokrat Schulz, den ich eher für konstruiert halte.

Die CDU hat bei der letzten Wahl einen gigantischen Erfolg eingefahren. Aber trotzdem fährt sie im Moment einen Kurs, der sich warum auch immer und ohne offensichtliche Not weit von ihren Wurzeln entfernt hat. Das hat die inneren Zentrifugalkräfte massiv erhöht. Dazu gibt es in der Union ein Nachwuchsproblem, mit Christian Wulff (eher zu Unrecht) und Karl Theodor zu Guttenberg (zu Recht für seine Schlamperei) wurden zwei der bekanntesten Figuren abgesägt, die eventuell für die Nachfolge von Merkel in Frage gekommen wären. Diese Nachfolge für 2017 vorzubereiten, wäre geschickt gewesen. Ursula von der Leyen halte ich für ungeeignet, die wirkt auf mich wie eine ferngesteuerte Drohne.

Bei den kleineren Parteien muss ich anmerken, dass es beeindruckend ist, wie sehr es die Grünen verstanden haben, ihre Inhalte auf die grosse Bühne zu bringen. Das ging soweit, dass nach dem Nuklearunfall in Fukushima die Regierung unmittelbar das umgesetzt hat, was die Grünen seit langem gefordert haben. In Deutschland gibt es wie in anderen Ländern einen Trend zu mehr Parteien. Wichtig dabei ist, dass inhaltliche Unterschiede bestehen und aufrecht erhalten werden.

Ich bin sehr gespannt, was 2017 noch alles passieren wird. Dass es reich an Ereignissen sein wird, dürfte ausser Frage stehen.

Es gibt zwei wirklich relevante Parteien, die CDU und die SPD , alle anderen sind so klein, dass sie nicht beachtet werden. Seit Jahren ist es aber so, dass die SPD immer mehr wie die CDU wird und man hat deshalb das Gefühl, dass man in einer Diktatur lebt.