05. Juni 2017
Einleitung
Der hier geteilte Inhalt befindet sich im ganz am Ende des dritten Teil des dreiteiligen Videos [1]. Dazu auf Mark Passio's Webseite [2]. Im letzten Teil geht es um Interpretationen der Trumpfkarten aus dem Tarot, die auch grosses Arkana genannt werden. Mark Passio interpretiert diese mit Bezugnahme auf die vedischen (hinduistischen) Chakren und den kabbalistischen Baum des Lebens. Ich bin selber erst vor kurzem mit solchem Material konfrontiert worden, habe also nur sehr beschränkt Ahnung von diesem Thema kaum in der Lage, bereits tiefgehende Kommentare anzubringen. Da ich von den alten mythischen Traditionen und dem Tarot bisher kaum eine Ahnung hatte, war der letzte Teil des Seminars noch einmal einer mit einer Fülle an Informationen, die mir noch nie in ähnlicher Form dargereicht wurden.
Überblick über den Inhalt des Seminars
die Entmystifizierung des Okkulten
Folien 1-25
Teil II - Wahrnehmung, Realität und okkulte Traditionen
Folien 26-63
Teil III - Hermetische Tradition, Kabbalah und Freimaurerei
Folien 64-90
Teil IV - Tarot, Rosenkreuzertum, Thelema, Theosophie und dunkler Okkultismus
Folien 91-119
Teil V - Okkulte Symbolik I
Folien 120-154
Teil VI - Okkulte Symbolik II
Folien 155-190
Teil VII - Okkulte Symbolik III
Folien 191-217
Teil VIII - Das grosse Arkana aus dem Tarot
Folie 218-245
Teil VIII - Das grosse Arkana aus dem Tarot
Folie 218/245 - Das grosse Arkana des Tarot
Das Selbst und das Universium, enthüllt in Symbolen
![220.jpg](https://steemitimages.com/DQmcPTVo34aGCwToBfXtRXt8mZqbQdy9aUnsUtK1XxDx2Sx/220.jpg)
Im achten und letzten Teil geht es um das grosse Arkana aus dem Tarot, welches sinnvollerweise im Zusammenhang mit anderen okkulten Traditionen zu betrachten ist, insbesondere mit dem Baum des Lebens in der Kabbalah, auf die in Teil III auf rudimentäre Art und Weise näher eingegangen wurde [3]. Es ist wichtig, okkulte Traditionen nicht isoliert zu betrachten. Nur wenn man sie zusammen betrachtet, werden Überschneidungen wirklich sichtbar. Passio meint, es sei für ihn mehr als eine Offenbarung, mehr als ein grosser Aha-Moment gewesen, als er die Zusammenhänge des grosse Arkana [4] mit der Kabbalah [5] und den vedischen Chakren [6] untersuchte. Es sei beeindruckend zu sehen, wie sehr und tiefgehend die Menschen, die diese Lehren aufgestellt haben, mit ihrem Wissen verbunden waren. Ganze Systeme von Symbolik, die dazu dienen sollen, die Menschen mit Sinnbildern ohne Worte zu lehren. Diese Leute waren mehr als nur ein wenig brilliant.
Mark Passios verwendet in seinem Seminar Tarotkarten des Rider-Waite Decks [7]. Dieses ist bei weitem nicht das einzige existierende Deck an Tarotkarten. Es gibt sogar Leute, die sich eigene, auf ihre ganz individuellen Erfahrungen zugeschnittene Decks zeichnen. Das Reader-Waite Deck gehört sicher zu den sehr populären Decks. Die Trumpfkarten, wie die Karten des grossen Arkana auch genannt werden, sind in diesem Deck sehr aussagekräftig und schön gestaltet.
Folie 219/245 - Baum des Lebens und Chakren
![221.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmdTrmZ4KqWVdQo8RUp9HusHRE1QK3mwRbHZwSzki4nuLH/221.jpg)
Ziel der Kabbalah war es, den Menschen einiges bezüglich der Moralität aufzuzeigen. Es geht darum, dass wir uns mit höherem Bewusstsein und dem Naturrecht in Einklang bringen. Dafür ist es nötig, dass das Verlangen besteht, aus dem Basisbewusstsein herauszukommen. Das Basisbewusstsein ist ganz unten im Baum des Lebens zu finden, Malkuth (Kingdom, Königreich). Der Wille, da herauszukommen, kommt aus dem Sacrum Chakra. Das ist die Energie sexueller Vereinigung, die einen veranlasst, sich zu verbessern, genug sorgfältig zu sein und sich darum zu kümmern, dass dieser Wandel eintritt und dann auch anderen bei ihrer Verwandlung behilflich zu sein. Dafür muss man die Prinzipien des Naturrechts verstanden haben, die man im eigenen Leben aktiv zur Umsetzung bringen kann. Auf diese Weise kommt eine Einheit zwischen dem eigenen Wesen und dem göttlichen Bewusstsein zustande, der höchsten Stufe des Baums des Lebens, dem Kether (Crown, Krone).
Hier kommt die Verbindung zum vedischen System der Chakren ins Spiel und das Wechselspiel der unterschiedlichen Symboliken. Passio will hier zeigen inwiefern der Tarot in Verbindung mit dem Baum des Lebens der Kabbalah erforscht werden muss. Diese beiden Systeme sind nicht vollständig voneinander separierbar, weswegen der Versuch des isolierten Erforschens scheitern muss.
Wieviele Sphären gibt es im Baum des Lebens? 10, es sind 10 Sephiroth. Die elfte Sphäre Daath oder Da'at (Wissen, Wissenschaft; hebräisch דעת) gehört nicht zu den Sephiroth, sondern markiert die Stelle, von der der Baum des Lebens wächst. In anderen Worten marktiert sie den Ursprung des Baumes oder auch die Quelle des Lebens oder der Lebenskraft. Eigentlich gibt es zwei Bäume des Lebens, einen makrokosmischen und einen mikrokosmischen. Diese werden im biblischen Buch Offenbarung erwähnt, dem einzigen prophetischen Buch des Neuen Testamentes.
Folie 220/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
![222.jpg](https://steemitimages.com/DQmZGJNXPeXVQp56WERCsrcHXuobFbc7jgV3JCTDE93uPEc/222.jpg)
In der Ansicht des mikrokosmischen Baums des Lebens werden dies ersten elf Karten des grossen Arkana gezeigt. Beim mikrokosmischen Baum geht es um das Selbst, das eigene Innere.
Die Positionen des Baums des Lebens wurden auf Folie 75 im Teil III dargelegt, die Abfolge läuft wie bei einer alten Glühbirne mit Zick-Zack-Glühdraht und von oben nach unten. Horizontale Verbindungen verlaufen stets von rechts nach links.
Baum des Lebens | Tarotkarte | Baum des Lebens | Tarotkarte |
---|---|---|---|
0 Wissen (Daath) | O Der Narr | 6 Schönheit (Tipereth) | VI Die Liebenden |
1 Krone (Kether) | I Der Magier | 7 Ausdauer (Netsah) | VII Der Wagen |
2 Weisheit (Hokhmah) | II Die Hohepriesterin | 8 Erhabenheit (Hod) | VIII Die Gerechtigkeit |
3 Verständnis (Binah) | III Die Herrscherin | 9 Grundlage (Yesod) | IX Der Eremit |
4 Mitgefühl (Hesed) | IV Der Herrscher | 10 Königreich (Malkhuth) | X Das Rad des Schicksals |
5 Stärke (Geburah) | V Der Hierophant | - | - |
Folie 221/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
![223.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmbcBuqZ6KhkEcjZFbFfqbLUL7Q5L3L1bBLJSha2kzjh6p/223.jpg)
Im grossen Arkana sind 22 Karten enthalten. 11 + 11. Mark Passio fragt im Seminar seine Zuhörer, ob sie Erfahrungen mit einer doppelten 11 haben. Er meint, 11 11 sei der "lightworker's call", der Ruf an die Lichtarbeiter. Wobei ich die direkte Übersetzung Lichtarbeiter verwende, weil mir für lightworker keine treffenderer deutscher Begriff eingefallen ist. Die Arbeit des Deokkultisten dürfte zur Lichtarbeit zählen.
Mark Passio meint zur doppelten 11, dass sie ihm in seinem Aufwachprozess so oft begegnet sei, dass er sie irgendwann gar nicht mehr sehen mochte. Für ihn ist das Antreffen dieser Zahlen ein Zeichen dafür, dass man dabei ist, sich weiterzuentwickeln und dass man mit seinen Erkenntnissen nicht hinter dem Berg bleiben, sondern sie kommunizieren soll.
In der Position des Da'at steht der Narr. Dieser stellt die erste Stufe des okkulten Wissens dar. Das Wissen über das Selbst, die menschliche Psyche und wie sie funktioniert. Es ist die Karte des Selbst, die Seelenkarte, nicht unbedingt eine Narrenkarte. Gemäss Mark Passio war sie ursprünglich die Seelenkarte, die englischen Wörter soul und fool sind einander nicht soweit entfernt, wie es die deutschen Wörter Seele und Narr sind.
Der Weg des Narren verläuft von der Position X, dem Rad des Schicksals (Malkuth) zur Position I, dem Magier (Kether). In anderen Worten führt er von unten, von der Dunkelheit und Unwissenheit in irdischer Identifizierung nach oben, zur Selbstbeherrschung, wie sie ein fähiger Magier in der Regel aufweist.
Folie 222/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren I - Königreich (Malkuth)
![224.jpg](https://steemitimages.com/DQmVRp9VwBj8d2xyXewDxKCuWFdeyUpVE5KsbZciqHaGgtF/224.jpg)
Die Karte X, das Rad des Schicksals. Sie bedeutet die Verhaftung mit der Erde, die alleinige Identifikation mit der Erde (Materialismus?). Es bedeutet, nicht wirklich wissend zu sein, man ist auf dem Rad des Karmas und dreht sich im Kreis. Da ist noch keine Selbstbeherrschung, man ist ein Subjekt, das von Kräften wie den Grundinstinkten und Leidenschaften beherrscht wird. Von alleine kommt aus diesem Zustand kein Wachsen und Lernen und damit Fortschritt zustande. Dazu braucht es ein Verlangen, eine Sehnsucht. Die Lust auf mehr und das Verlangen nach Verbesserung in sich selbst, nach Selbstkenntnis und Selbsterkenntnis. Daraus folgt auch das Verlangen nach Wissen über den Rahmen, in dem man sich bewegt und dessen Gesetze.
Es ist ein Verlangen nach Wahrheit, Licht und Wissen.
Folie 223/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren II - Grundlage (Yesod)
![225.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmbvopriVdPHPUXDwm3Ydcmkbbt173mE1EwAg8f7RsX3Je/225.jpg)
Die Karte IX, der Eremit. Diese symbolisiert das Verlangen nach Wissen. Der Eremit ist noch nicht einem Zustand grossen Wissens, er trägt graue Kleider und steht in etwas gebückter, demütiger Haltung da. Er weiss um seinen erst geringen Fortschritt, wagt sich aber an die Arbeit und trägt eine Leuchte in der Hand, die ihm beim Suchen und Erkennen behilflich sein soll.
Mark Passio meint, dass er mit seiner Präsentation zum grossen Arkana in interessierten Menschen den Appetit auf mehr anregen möchte, den Funken des Verlangens nach Wissen entzünden. Nach Wissen über das Okkulte, was es beinhaltet und wie es einem helfen kann, sich zum besseren weiterzuentwickeln. Das sollten wir als Spezies anstreben (wobei der grosse Forscherdrang über die Geschichte der Menschheit vor allem in wenigen einzelnen Menschen wirklich offenbar wurde, Anm.). Um voranzukommen, muss man aber erst einmal beginnen und den beschwerlichen Weg auf sich nehmen.
Folie 224/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren III - Erhabenheit (Hod)
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Karte VIII, die Gerechtigkeit, im englischen Tarot Strength, Stärke. Mark Passio bezeichnet die Karte auch als Karte des Mutes (card of courage). Diese steht für das Chakra im Bereich des Solar Plexus, Manipura. Dieses ist ein dualistisches Chakra und eine dualistische Ebene auf dem Baum des Lebens (die erste von drei, Anm.). Auf der linken Seite im Baum des Lebens befindet sich die weibliche Säule und da geht es um die interne Beschaffenheit des Selbst. Auf der rechten Seite befinden sich die externen Qualitäten innerhalb des mikrokosmischen Baumes. Die linke Säule wird auch Säule der Schwere oder des Ernstes (pillar of severity) genannt. Die rechte Säule als Säule der Barmherzigkeit oder des Erbarmens (pillar of mercy) bezeichnet.
Der Mut als ein Zeichen von Stärke, kommt ganz eindeutig aus dem Inneren eines Menschen, wobei es für dessen Aktivierung eventuell schon äussere Stimulation und Aktivierungsenergie braucht. Um den Mut zu zeigen oder unter Beweis zu stellen, muss etwas getan werden, was wiederum in der äusseren Welt in Erscheinung tritt. Auf der Karte ist eine Frau zu sehen, die furchtlos in der Nähe eines Löwen steht und sogar mit ihren Händen dessen Kopf hält. Der Mut aus dem Inneren heraus ist also eine weibliche Qualität.
Folie 225/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren IV - Ausdauer (Netsah)
![227.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmfM3TMHSavEir5FVs23rDURKKC95okiLwRu7kUCdg5dH5/227.jpg)
Karte VII, der (Streit-)Wagen. Eine Karte des Willens, die die männliche Ausprägung des Mutes darstellen soll. Es geht um den Willen zur Tat, Dinge in der Welt draussen umzusetzen, sie zu tun. Das Willenszentrum im Solar Plexus besitzt eine innere und eine äussere Komponente.
Folie 226/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren V - Schönheit (Tipereth)
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Karte VI, die Liebenden. Im kabbalistischen Baum des Lebens steht diese Position für Schönheit, in der vedischen Tradition geht es logischerweise um das Herz-Chakra. Das Herz wird bis heute für den Ausdruck von Liebe gebraucht, die Symbolik ist also sehr konsequent und kohärent. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Menschen, die den Tarot entworfen haben, sich auf die hebräische Mysterienlehre der Kabbalah und sogar ältere Traditionen bezogen. Es wurde auch schon untersucht, inwiefern diese Traditionen noch weiter zurückreichen, etwa zu den alten Khemitern in Ägypten, die in Teil II [8] schon ein Thema waren. Unter anderem betrieb auch der nicht ganz unumstrittene Michael Tsarion [9] Forschung in diesem Bereich. In dieser Karte ist das schöpferische Prinzip in seinen beiden Ausprägungen, männlich und weiblich, dargestellt. Diese sollen zur Vereinigung kommen, nicht nur sexuell, sondern auch im Einzelnen Menschen sollen die weiblichen und männlichen Aspekte des Selbst zur Einheit finden. So wird echte Sorgfalt hervorgebracht.
Anmerkung: Mit der zentralen Position Schönheit (Tipereth), die auf der die Karte V zu liegen kommt, ist jede Position oberhalb der Position 1, Königreich (Malkuth) respektive Karte X, im Baum des Lebens direkt verbunden. Von der untersten Stufe hebt sie sich ab, der Eremit liegt dazwischen. Dies wiederum verdeutlicht, dass der Sinn für Schönheit in der untersten Stufe zwar angelegt, aber nicht unbedingt frei verfügbar ist. Er muss erst erweckt werden, durch eine Vorbereitung oder Entwicklung. Dies unterstreicht die Wichtigkeit und Bedeutung dieser Position und dieser Karte. Das Herz liegt im Kern der Dinge, um die wir uns in genügendem Masse kümmern und dann wertvolle Dinge hervorbringen.
Folie 227/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren VI - Stärke (Geburah)
![229.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmahCvki816H59N9qPSGcW62RAH3DhQFi3tBNxs9qx8mR3/229.jpg)
Karte V, der Hierophant. Die Karte ist auf der Zweiten Stufe der weiblichen Säule der Schwere (severity) platziert. Der zweiten dualistischen Ebene im Baum des Lebens. Diese Karte bedeutet, mit dem eigenen Selbst zu arbeiten, sich selber zu einem Wandel zu motivieren. Es geht darum, die Dinge zu erkennen, die auf Vordermann gebracht gehören. Die Dinge zu denen man selber nicht besonders freundlich sein will, weil man sie ändern möchte und von aussen betrachtet auch sollte. Die dunklen Aspekte in uns, an denen gearbeitet werden soll.
Anmerkung: Die Bezeichnung Hierophant [10]. ein Wort aus dem Griechischen, das "Enthüller der heiligen Geheimnisse" bedeutet, wurde für den Hohepriester des Demeter-Tempels in Eleusis verwendet. Die Karte wird teilweise auch Papst genannt.
Da diese Karte einen Hohepriester zeigt, kann man darauf schliessen, dass es um innere Religiosität geht. Darum, die Herrschaft über die dunklen Aspekte des Selbst zu erlangen, also um echte Selbstbeherrschung, nicht solche, die nur aus dem Verstand heraus angestrebt wird und deswegen nur halbherzig bleiben muss. (Pseudo-) oder falsche Religion tritt oft als äusseres Kontrollsystem in Erscheinung. Echte Religion, die von innen kommt, kann eine motivierende Kraft sein, wenn wir unsere Handlungen nach der Wahrheit ausrichten wollen.
Folie 228/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren VII - Mitgefühl (Hesed)
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Karte IV, der Herrscher. Der Herrscher führt einen Staat an. Diese Ebene ist die zweite dualistische im Baum des Lebens. Die linke Seite, die unmittelbar davor beschrieben wurde, steht für die (innere) Religion, die rechte für den Staat. Es geht darum, wie wird als kleine Herrscher über unser Leben agieren. Wie wir auf unsere Mitmenschen zugehen, wie und womit wir sie überzeugen, beeinflussen und wie unsere Präsenz sich auf sie auswirkt. Im Baum des Lebens ist diese Stelle diejenige des Mitgefühls (mercy), welches andeutet, auf welche Art und Weise man sinnvollerweise mit anderen Menschen umgeht.
In der vedischen Tradition ist man beim Kehlen-Chakra angekommen. Es geht um die Stimme und die Sprache, nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen. Als Nachtrag zur vorherigen Karte: Welche Art von Dialog findet in dir selber statt? Wie motivierst du dich aus deinem inneren Dialog heraus zu Taten und zum (positiven) Wandel?
Daraus kann man ableiten, wie man nach aussen wirkt. Auf der rechten, männlichen Seite geht es bekanntlich um die Wirkung nach aussen. Wenn man an einem gewissen Punkt der Selbsterkenntnis, des Verständnisses, des Wissens und der Sorgfalt angelangt ist, wie transportiert man das nach aussen? Wie arbeitete man mit anderen zusammen, wie ist man diesen eine Hilfe, dass sie auch ihren Wandel zum positiven vorantreiben können? Etwas christlich gesprochen, wie gereicht man seinen Mitmenschen zum Segen?
Folie 229/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren VIII - Verständnis (Binah)
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Karte III, die Herrscherin. Die dritte dualistische Ebene im Baum des Lebens. In vedischer Tradition wird vom Chakra des dritten Auges gesprochen. Die Herrscherin, die die höchste Instanz auf der linken, weiblichen Seite darstellt, korrespondiert mit der Position des Verständnisses im Baum des Lebens. Verstehen ist wiederum eine innere Qualität des Menschen. Aus der Aufnahme von Wissen und dessen mentaler Verarbeitung resultiert Verständnis, ein eindeutig innerer Prozess.
Folie 230/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren IX - Weisheit (Hokhmah)
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Karte II, die Hohepriesterin. Die rechte Seite der dritten dualistischen Ebene. Auf der Karte ist eine Darstellung der ägyptischen Göttin Isis [11] zu erkennen, interessanterweise ist also eine weibliche Figur auf der rechten, männlichen Seite zu finden, dazu noch auf der höchsten Stufe. Sie stellt die Weisheit dar, die das Gesetz in ihrem Schoss liegend in den Händen hält. Sie sitzt zwischen den beiden Säulen des Tempels Salomos, Boas und Jachin [12]. Die zwei Säulen kommen wie mehrfach genannt auch links und rechts im Baum des Lebens vor. Auch hier gilt: Tarot, Freimaurerei und Kabbalah werden am besten in gegenseitiger Verbundenheit untersucht und nicht voneinander separiert, weil die Zahl der Analogien beeindruckend gross ist.
Warum ist diese Karte trotz der weiblichen Göttin nicht auf der weiblichen Seite zu finden? Weisheit ist keine innere Qualität. Sie steht dafür, wie wir mit unserem Wissen nach aussen wirken, was wir aus ihm heraus tun. Das ist ein äusserer Vorgang.
Der Weg von Karte III, der Herrscherin, zu Karte II verläuft ganz nahe an der Narrenkarte 0 vorbei. Im Baum des Lebens ausgedrückt heisst das, vom Verständnis (Binah) zur Weisheit (Hokmah) läuft man nahe am Wissen (Daath), der Quelle und der Selbst(er)kenntnis vorbei.
Die drei Vorgänge im Trivium sind Wissen (Daath), Verständnis (Binah) und Weisheit (Hokhmah). Diese drei bilden das oberste Dreieck im Baum des Lebens vor der Krone. Weisheit ist das Ergebnis davon, wenn Wissen verstanden und nach aussen kommuniziert wird.
Folie 231/245 - Der mikrokosmische Baum des Lebens
Der Weg des Narren X - Krone (Kether)
![233.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmc5VZ5xD1AQFJ16qyUYTmzLGeHGwRwZapAKcoUp46dph2/233.jpg)
Karte I, der Magier. Die Krone bedeutet Selbstbeherrschung, Unabhängigkeit, Souveränität und damit echte Selbstbestimmung, -verwaltung und Selbstliebe innerhalb der Schöpfung respektive unterhalb des Schöpfers. Das ist die Natur eines auf der Erde aktiven Magiers. Der Magier steht zwischen den Gefilden, zwischen den Welten. Auf der Darstellung ist der Kopf des Magiers im Kosmos, seine Füsse aber stehen auf dem Boden. Der Magier ist ein Ankerpunkt, eine Brücke. Er bringt durch seine Brückenstellung das Licht des Schöpfers auf die Erde. In einer Hand hält er das Zepter hoch, das Symbol der Macht, um nach oben verbunden zu sein. Mit der anderen Hand zeigt er auf die Erde. Von oben wird empfangen, nach unten wird (vor-)gelebt. Auf dem Tisch ist zu sehen, dass er alle Elemente der Natur beherrscht. Den Zauberstab (wand), das Schwert (sword), den Kelch (cup) und den Pentakel/Drudenfuss (pentacle). Diese stehen für die vier Grundelemente Erde, Luft, Wasser und Feuer.
In der Karte I ist die Vollendung des Weges des Narren ersichtlich. Von der Basisidentifizierung in vollständiger Unwissenheit im Königreich (Malkuth) zur echten Selbsterkenntnis und -beherrschung. In der vedischen Tradition wird im vollendeten Zustand vom Chakra der Krone gesprochen.
Das Sinnbild ist also sehr stimmig, eigentlich ist es perfekt. Trotzdem haben es in Mark Passios Publikum nur ganz wenige in dieser Form gesehen, ich auch nicht zuvor. Dies zeigt, dass sehr viele Menschen kaum Kenntniss von diesen Systemen okkulten Wissens haben, geschweige denn wissen, wie sie untereinander zusammenhängen. Die Interpretation, die hier dargelegt wurde, ist sicher nicht die einzig mögliche, aber es ist erstaunlich wie gut der Tarot und seine Symbolik mit dem Baum des Lebens zusammenpasst. Wer diese Symbolik versteht, der erkennt eine kraftvolle Wegleitung zur eigenen Veränderung zum besseren.
Der Vollständigkeit halber noch einmal die Tabelle des mikrokosmischen Baums des Lebens.
Baum des Lebens | Tarotkarte | Baum des Lebens | Tarotkarte |
---|---|---|---|
0 Wissen (Daath) | O Der Narr | 6 Schönheit (Tipereth) | VI Die Liebenden |
1 Krone (Kether) | I Der Magier | 7 Ausdauer (Netsah) | VII Der Wagen |
2 Weisheit (Hokhmah) | II Die Hohepriesterin | 8 Erhabenheit (Hod) | VIII Die Gerechtigkeit |
3 Verständnis (Binah) | III Die Herrscherin | 9 Grundlage (Yesod) | IX Der Eremit |
4 Mitgefühl (Hesed) | IV Der Herrscher | 10 Königreich (Malkhuth) | X Das Rad des Schicksals |
5 Stärke (Geburah) | V Der Hierophant | - | - |
Folie 232/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
![234.jpg](https://steemitimages.com/DQmbmcCBSLGzZCzoPpNMDwJEv2fLHCfkt4Ar3VTQghWoQnu/234.jpg)
In der Ansicht des makrokosmischen Baums des Lebens werden die zweiten elf Karten des grossen Arkana gezeigt. Beim makrokosmischen Baum des Lebens geht es um das Universum, das Äussere, also um Vorgänge in der Natur. Dies beinhaltet auch die beiden Wege, die eine Zivilisation einschlagen kann.
Wiederum werden Tarotkarten auf den Baum des Lebens gelegt. Ganz oben liegt dann die Karte XI, die Karte der Kraft (justice) oder Gerechtigkeit. Gemäss Mark Passio ist das die wichtigste Karte im grossen Arkana, warum erklärt er später. Ganz unten kommt die Karte XX zu liegen. In der Position des Wissens (Daath) liegt die letzte Karte des grossen Arkana, Karte XXI, die Welt.
Baum des Lebens | Tarotkarte | Baum des Lebens | Tarotkarte |
---|---|---|---|
0 Wissen (Daath) | XXI Die Welt | 6 Schönheit (Tipereth) | XVI Der Turm |
1 Krone (Kether) | XI Die Kraft | 7 Ausdauer (Netsah) | XVII Der Stern |
2 Weisheit (Hokhmah) | XII Der Gehängte | 8 Erhabenheit (Hod) | XVIII Der Mond |
3 Verständnis (Binah) | XIII Der Tod | 9 Grundlage (Yesod) | XIX Die Sonne |
4 Mitgefühl (Hesed) | XIV Die Mässigkeit | 10 Königreich (Malkhuth) | XX Das Gericht |
5 Stärke (Geburah) | XV Der Teufel | - | - |
Folie 233/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Wissen (Daath)
![235.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmYGVZF7RddN3ermtdVHAwaMxJCcGxm4jzJByqbVLXFYa1/235.jpg)
Karte XXI, die Welt. Die 22 Karten des grossen Arkana im Tarot werden von 0 bis 21 gezählt. Die 21 ist als dreifache 7 eine sehr aussergewöhnliche und heilige Zahl. Sie steht für den Menschen, der mit dem Göttlichen in die Einheit kommt. Er wird nicht selber zur Gottheit, kann aber teilweise göttliches Bewusstsein erlangen. Man kann also bewusstseinsmässig auf eine Ebene kommen, die sozusagen göttliches verkörpert, wobei der Mensch seine Körperlichkeit weiter behält. Im Baum des Lebens kommt die Karte XXI, die Welt in der Position des Wissens (Daath) zu liegen.
Auch diese Symbolik ist sehr stimmig und dazu offensichtlich, sie muss nicht einmal wirklich gesucht werden. Im mikroskopischen Baum des Lebens war dort die Karte des Narren, der sich auf seine Reise begibt, diese wird auch die Seelenkarte genannt. Diese stand für die innere Reise, die Welt steht für die äussere, makrokosmische Welt. Diese Karte heisst in anderen Decks auch Universum.
Die Karte selber ist auch voller Symbolik. Mark Passio erwähnt die vier Kräfte der Natur, symbolisiert im Löwen, Menschen, Stier und Adler, wie sie in den Ecken abgebildet sind. Wofür die genau stehen, ist mir unbekannt. Für die vier Grundkräfte in der Physik, Gravitation, schwache und starke Wechselwirkung und Elektromagnetismus wohl eher nicht. Dazu spricht er von vier Kardinalpunkten des Zodiaks, des Tierkreises, was mir wiederum überhaupt nichts sagt [12]. Passio erwähnt auch die vier Schreiber der Evangelien, dazu die vier Grundelemente Erde, Luft, Wasser und Feuer.
In der Mitte sieht man eine Frau in einer Weise abgebildet, wie sie wohl für Reinheit und Unschuld stehen soll. Sie hält zwei Zepter, in jeder Hand eines. Auch der Narr hielt zwei Dinge, in der linken Hand eine Blume, in der rechten ein kleines Gepäck an einem Stock hängend. Auch im Makrokosmos ist also ersichtlich, dass das Wissen einfach herausfliesst, ohne Schuld, ohne Ballast. Aber lasst uns nun auf den Weg begeben, der uns die Kräfte und Gesetze in der Natur verstehen lässt.
Folie 234/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Königreich (Malkhuth)
![236.jpg](https://steemitimages.com/DQmP116igWSTL1vmC75bWvowfXLzhfKB6eG9XxbLGyD3r6d/236.jpg)
Karte XX, das Gericht (engl. judgement = Urteil) befindet sich auf der niedrigsten Stufe. Oben auf dem Bild ist der Engel der Offenbarung oder Enthüllung zu sehen, der mit seiner Fanfare den schmetternden Signalton entweichen lässt, als Aufruf, endlich zu erwachen. Wir werden aus unserem Schlummern und Dahindämmern herausgerufen und sollen uns aus der völlig erdverbundenen Basisidentifikation herausbegeben, um zu einem höheren Verständnis kommen zu können.
Viele Menschen werden den Aufruf hören, einige die Aufforderung verstehen und zu handeln beginnen. Viele aber werden den Aufruf nicht verstehen oder nicht dahinterkommen, was sie denn jetzt tun sollten. Einige werden deswegen wiederauferstehen oder wiedergeboren werden, andere werden (bezüglich aller höherer Erkenntnis) tot bleiben. Essentiell für eine positive Entwicklung ist zunächst einmal das Verlangen nach Licht, Erkenntnis und Wahrheit. Das macht einen bereit, aus dem "Grab" zu steigen. So wie man im Inneren das Rad des Schicksals (den schwarz/weiss karierten Boden der Freimaurerei) durch persönliches Interesse zum Eremit hin verlassen kann, kann man im Äusseren vom Gericht zur nächsten Ebene aufsteigen und die unterste Stufe hinter sich lassen.
Man muss sich das vorstellen. Der Wille der Schöpfung, das Universum ruft uns dazu auf, uns weiterzuentwickeln. Ein Ruf, dem man antworten kann oder auch nicht. Ich kann einem solchen Ruf garantiert nicht widerstehen und beabsichtige in diese Richtung noch viel weiterzugehen. Denen, die die Fähigkeit zum ganzheitlichen Denken haben oder über eine ganzheitliche Intelligenz verfügen, wird es leichter fallen, bejahend auf diesen Ruf zu antworten. Diese sind näher mit dem freien Willen verbunden. Eigentlich kann man auch sagen, dass die Karte XX die Karte des freien Willens darstellt.
Die Karte gibt uns eine Wahl. Die Wahl, mehr Wahrheit und Erkenntnis zu empfangen oder dies eben nicht zu tun und tot zu bleiben. Es geht deswegen auch um die Fähigkeit, zu empfangen. Kabbalah bedeutet Empfangen, auf die Richtige Weise. Die richtige Weise seinen Geist, seinen Verstand und sein Herz zu öffnen. Die Öffnung soll zum richtigen Wissen über das Selbst und das Universum hin erfolgen.
Folie 235/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Grundlage (Yesod)
![237.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmbvDEzQ1mS4kF8MCH75FdzeqwSsH9AbE62aVQ1YPAK6Ku/237.jpg)
Karte XIX, die Sonne, auffällig mit orangener Farbe versehen. Orange bedeutet Verlangen und Auswahl, wir haben es hier mit einer Karte der Auswahl zu tun. Auf der Karte kann man das Licht erkennen, das die Erde erhellt und eigentlich bloss empfangen werden braucht. Das Licht erhellt die Erde aber auch dahingehend, dass die Wahrheit sichtbar wird. Etwas anders als beim mikrokosmischen Baum des Lebens stellt diese Karte eine Auswahlmöglichkeit dar, die Wahl ob man mehr Wahrheit empfangen möchte oder nicht. Das bezieht sich im Makrokosmos aber nicht nur auf einen selber, sondern auch auf ganze Völker.
Wenn man sich die Auswahlmöglichkeit vergegenwärtigt, gibt es zwei Seiten, zwei wege, der eine ist der Pfad oder die Säule der Schwere (des Ernstes) auf der linken Seite, der andere ist der Pfad oder die Säule des Mitgefühls auf der linken Seite. In diesem Fall sieht Mark Passio eine negative Konnotation mit der Entscheidung, nach links zu gehen und eine positive mit der Entscheidung, nach rechts zu gehen. Die linke Seite stellt nämlich die Ablehnung der Wahrheit dar, während die rechte Seite ihre Akzeptanz darstellt. Also steht die mittlere Säule für die Wahlmöglichkeit, sich zwischen den Seiten zu entscheiden.
Folie 236/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Erhabenheit (Hod)
![238.jpg](https://steemitimages.com/DQmfVTYQrp71NbeGDLj5kfomyCSAdcdvLyf75bm3UKhH4hH/238.jpg)
Karte XVIII, der Mond. Das Resultat der Ablehnung der Wahrheit, es bedeutet Dunkelheit, die auch eine gewisse Passivität oder Inaktivität beinhaltet. Die abgebildeten Kreaturen stehen für Unwissenheit. Inwiefern man die Mondkarte auch als weibliches Symbol verstehen kann, erklärt Mark Passio nicht. Mindestens in den romanischen Sprachen ist das Wort für Mond - luna oder lune - weiblichen Geschlechts.
Folie 237/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Ausdauer (Netsah)
![239.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmQFj4gW1ECk7qTn57L9hshbEve7yayZS9g5LVGE6YTeTs/239.jpg)
Karte XVII, der Stern. Dies ist die unterste Karte auf der aktiven, positiven Seite des Makrokosmos. Der Stern steht für alle aktiven Lichter des Himmels. Dies ist die Karte der Alchemie, die erst einmal die Entscheidung zeigt, dass man sich für das Empfangen der Wahrheit entschieden hat und dafür, diese auch in sein Leben einzubauen. In der vedischen Tradition befindet sich hier das Herz-Chakra. Die gelbe Farbe auf der vorherigen Stufe steht für den Willen. Wir treffen eine (Willens-)Entscheidung in unserem Bauch darüber, ob wir die Wahrheit annehmen wollen oder nicht. Wenn wir dazu Ja oder Nein sagen, beides sind aktive Handlungen, kommen wir eine Stufe weiter, auf die grüne Stufe.
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Schönheit (Tipereth)
![240.jpg](https://steemitimages.com/DQmT6TvE8fU7PbGaU9CQAjMizENqsQfjNYefBuyBZGyvnLF/240.jpg)
Karte XVI, der Turm oder auch die Karte des Wandels genannt. Auf dieser Stufe befindet sich das Herz-Chakra. Da sich auf dieser Stufe nur eine Karte befindet, ist es eine Karte der Einheit. Sie gilt also unabhängig davon, ob man sich ihr von der rechten oder linken Seite nähert. Die Karte steht für den Wandel und wer sich den Blitz ansieht, der in den Turm einschlägt und diesen erschüttert und die Menschen, die aus dem Turm fallen, wird nicht darum herumkommen, zu sehen, dass der auf der Karte dargestellte Wandel nicht langsam und kontrolliert, sondern plötzlich und überstürzt und im Ergebnis chaotisch zustande kommt.
Das schöpferische Prinzip bringt immer Wandel hervor, in uns selbst, in der Gesellschaft und im ganzen Universum. Etwas neues sorgt immer dafür, dass sich bestehendes ändert. Die Ablehnung oder Annahme der Wahrheit hat auch unmittelbar Konsequenzen. Mark Passio spricht auf den 11. September 2001 an und nennt diesen Tag und die Ereignisse, die an diesem Tag stattgefunden haben, definierende Stempel unserer Zeit. Die Symbolik des Turms trifft auf den genannten Tag vollständig zu. Von kaum jemandem erwartet, geschahen diese Anschläge plötzlich und veränderten die Welt bis heute. Die Schlussfolgerungen aus diesem Ereignis, die ohne Kenntnis der Wahrheit darüber gezogen wurden, haben gemäss Mark Passio die Menschheit auf die linke Seite gebracht.
Von der Karte XVI, der Karte des Wandels, kann man sich wiederum in zwei Richtungen fortbewegen. Sicher ist dabei, dass sich aus der Fortbewegung wiederum ein Wandel ergibt. Das Universum verabscheut Stagnation und Stillstand, weswegen sich auch pausenlos Dinge ändern.
Aus dieser Sicht ist es eigentlich sehr einfach zu erkennen, dass die Redensart von Politikern und Intellektuellen, die nur allzugerne über Zustände und Momentaufnahmen diskutieren, eigentlich absurd primitiv ist, vor dem Hintergrund, dass sich bis auf ihre Gehirne alles pausenlos bewegt.
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Stärke (Geburah)
![241.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmaLcAz7HdKgigT43BmXuUQ8JgrGPPAEWkDQSNRcS1wPzu/241.jpg)
Karte XV, der Teufel. Die blaue Ebene steht für das Chakra der Kehle. Was folgt aus der Ablehnung der Wahrheit von der Karte des Wandels? Der Teufel, selbstgewählte Versklavung, Hinnahme des Diebstahls der eigenen Freiheit unter der Einwirkung dunkler Kräfte von aussen. Mark Passio meint, dass sich angesichts der Menge der zurückgewiesenen Wahrheit, die Menschheit aktuell genau an diesem Punkt befindet.
Die Ketten, die den beiden Menschen um den Hals gelegt sind, haben sie sich selber angelegt. Sie sind nämlich lose um den Hals gelegt und könnten eigentlich jederzeit abgelegt werden. Anbehalten tut man sie dann, wenn man in der Unwissenheit verharren möchte. Die abgebildeten Menschen werden also nur deswegen beherrscht, besessen und fremdbestimmt, weil sie den Schritt in Richtung Akzeptanz der Wahrheit (aktiv) abgelehnt haben.
Die Teufelskarte ist die Karte der Sklaverei.
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Mitgefühl (Hesed)
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Karte XIV, die Mässigkeit. Diese Karte erreicht man, wenn man den Wandel unter Hinnahme der Wahrheit nach rechts verlässt. Auf diese Weise befindet man sich auf dem Weg zur Unabhängigkeit, zur Krone, die im Hintergrund wartet. Man kann auf der Karte erkennen, dass sich das Leben im Fluss befindet. Das Wasser sprudelt und die abgebildete Kreatur wird angestrahlt und erhellt.
Die Karte der Mässigkeit ist die Karte der Freiheit. Auch diese gilt nicht nur für das Individuum, sondern für die ganze Gesellschaft.
Wir sind also gestartet, ganz unten bei der Karte des Gerichts gestartet, haben uns von der Wahrheit in der Karte der Sonne bestrahlen, die Wahrheit entweder angenommen oder abgelehnt. Wir sind also zum Mond oder zu den Sternen hingegangen. Daraus ergab sich in der Karte des Turmes unkontrollierter Wandel, aus dem wir entweder unter Annahme oder Ablehnung der Wahrheit hinausgegangen und deswegen entweder bei der Freiheit oder dem Teufel angekommen sind.
Folie 241/245 - Der makrokosmische Baum des Lebens
Verständnis (Binah)
![243.jpg](https://steemitimages.com/640x0/https://steemitimages.com/DQmWZyoJ6hpFn6S5EAw4BHZrpPwc86DkhBhA8xwkHjCgQk4/243.jpg)
Karte XIII, der Tod. Von der blauen Ebene der Freiheit weitergegangen, passiert man auf dem Weg nach oben die Position des Wissens - des Naturrechts, der Naturgesetze, des Wissen des Universums - und landet in der violetten, zweithöchsten Ebene, dem Chakra des dritten Auges.
Auf der linken Säule landet man beim Tod. Dieser bedeutet Auslöschung, Leblosigkeit, Entropie (Unordnung, undifferenziertes Chaos) und ist das letzte Produkt der aktiven Verhinderung des evolutionären Weiterentwicklung.
Der Tod ist die Karte der Entropie und des Kataklysmus.
Bereits im Abschnitt über die Theosophie im vierten Teil [14] dieses Seminars wurde unmissverständlich klargestellt, dass es die Natur verabscheut und sogar hasst, wenn die Wahrheit über längere Zeit nicht angenommen wird, Raubbau, Verschwendung und Zerstörung geübt wird. Wenn dies zu bunte Blüten treibt, muss irgendwann eine grundlegende Reinigung erfolgen.
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Weisheit (Hokhmah)
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Karte XII, der Gehängte, die zweite Karte im Chakra des dritten Auges, diejenige auf der aktiven rechten Seite. Es ist die Karte der Syntropie, der verstärkten Ordnung. Dies ist keine negative, sondern eine ausgesprochen positive Karte. Sie repräsentiert den erleuchteten Menschen, der den echten Willen der Schöpfung umsetzt. Der Mensch, der die Wahrheit angenommen, sie weiterverarbeitet und damit weitergegangen ist, um Freiheit hervorzubringen. Das ist die echte Form der Evolution, der Weiterentwicklung des Bewusstseins. Diese stellt im Ergebnis Ordnung her. Deswegen befindet sich diese Karte auch auf der höchsten Stufe der rechten Seite, der Säule des Mitgefühls.
Die Karte XII ist die des echten Willens, der Ordnung und der Syntropie.
Aus diesen sehr kraftvollen Interpretationen heraus empfiehlt es sich, immer wieder an die Menschen zu denken, die solche passenden Sinnbilder aufgestellt haben.
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1 Krone (Kether)
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Karte XI, die Kraft. Die höchste Stufe im makrokosmischen Baum des Lebens wird durch die Karte der Kraft (oder der Gerechtigkeit, engl. justice) dargestellt. Es ist die höchste Kraft in der Schöpfung. Die Kraft, die alles regiert und bestimmt, das Naturrecht, der König, dier nicht entthront werden kann. Es ist die Kraft, in der die Wahrheit, der Willen, die Freiheit, die Liebe, die Evolution und das Recht in der Natur gebündelt ist.
Es ist die Karte des Willens Gottes.
Die dunklen Okkultisten versuchen, diese höchste Kraft scheinbar zu entthronen, was ihnen natürlich nicht gelingen kann, aber sie können den Menschen den Zugang zu dieser Kraft stark erschweren. Dazu entfernen sie diese Kraft aus dem, was den Menschen gelehrt wird, um sich selber als Götter, als Recht und Gesetz zu inszenieren.
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Die Karte XI ist die Wichtigste von allen. Sie ist die Karte des Gesetzes. Gott ist das Gesetz. Um diese auferstehen zu lassen, muss aber erst das Naturrecht verstanden und gelebt werden.
Mark Passio meint, dass das Wissen um das Naturrecht das am besten von den dunklen Okkultisten versteckte Wissen ist.
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Das Gesetz ist der König, der nie entthront werden kann. Es ist die einzige echte und gleichzeitig höchste Autorität im Universum.
Der Vollständigkeit halber noch einmal die Tabelle des makrokosmischen Baums des Lebens.
Baum des Lebens | Tarotkarte | Baum des Lebens | Tarotkarte |
---|---|---|---|
0 Wissen (Daath) | XXI Die Welt | 6 Schönheit (Tipereth) | XVI Der Turm |
1 Krone (Kether) | XI Die Kraft | 7 Ausdauer (Netsah) | XVII Der Stern |
2 Weisheit (Hokhmah) | XII Der Gehängte | 8 Erhabenheit (Hod) | XVIII Der Mond |
3 Verständnis (Binah) | XIII Der Tod | 9 Grundlage (Yesod) | XIX Die Sonne |
4 Mitgefühl (Hesed) | XIV Die Mässigkeit | 10 Königreich (Malkhuth) | XX Das Gericht |
5 Stärke (Geburah) | XV Der Teufel | - | - |
[1] Mark Passio - De-Mystifying The Occult - Part 1 of 3. Mark Passio, 07. April 2015
Mark Passio - De-Mystifying The Occult - Part 2 of 3. Mark Passio, 08. April 2015
Mark Passio - De-Mystifying The Occult - Part 3 of 3. Mark Passio, 07. April 2015
[2] http://whatonearthishappening.com/videos
[3] https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/mark-passio-die-entmystifizierung-des-okkulten-iii
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Tarot
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Kabbala
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Chakra
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Rider-Waite_tarot_deck4
[8] https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/mark-passio-die-entmystifizierung-des-okkulten-teil-ii
[9] http://en.metapedia.org/wiki/Michael_Tsarion
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Hierophant
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Isis
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Jachin_und_Boas
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Zodiak
[14] https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/mark-passio-die-entmystifizierung-des-okkulten-iv