Rentenbezüge werden drastisch fallen - 30 % weniger heißt im Durchschnitt 800€ / Monat /Kopf

in deutsch •  7 years ago  (edited)

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Die Mehrheit der "jüngeren" Generation glaubt ja eh nicht mehr an das Konzept der gesetzlichen Rentenversicherung, Konsequenzen haben allerdings die wenigsten richtig gezogen. Das Problem der Altersarmut wird von großen Teilen der heutigen Bevölkerung ignoriert, andere wiederum können sich eine privat aufgebaute Altersvorsorge wegen zu niedriger Gehälter einfach nicht leisten.

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Grafik :Entwicklung der Über-65-Jährigen in verschiedenen Ländern bzw. Wirtschaftsräumen (indexiert, 2015 = 100)

Diese verhängnisvolle Entwicklung, auch Überalterung genannt, davon sind sämtliche Länder im Westen betroffen, aber auch Japan und China haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen, die Bevölkerungspyramiden stehen schon längst Kopf.

<<Darauf reagieren viele Länder, indem sie das Renteneintrittsalter hochsetzen. Doch das genügt nicht: Europäischen Staaten drohen bei der Rentenversicherung weiter massiv steigende Kosten. Grund für die Entwicklung ist der demographische Wandel. Weil die Menschen immer älter werden, müssen immer weniger Arbeitnehmer immer länger für betagte Bürger Renten finanzieren.

Die prognostizierte Entwicklung führt zu zwei Konsequenzen: Der Politik fehlt Geld für andere wichtige Aufgaben. Und viele Staaten dürften sich „mehr und mehr aus der Finanzierungsverantwortung“ zurückziehen, befürchten die Autoren.>>

Laut neuester Studien wird Europa von dieser Entwicklung besonders stark betroffen, hier erwarten Experten Rentenreduzierungen von bis zu 33 %. Dies heißt in Zahlen folgendes :

Der heutige deutsche Durchschnittsrentner erwartet eine staatliche Rente i.H.v. 14.400€ / Jahr, also ca. 1200€/Monat. In der Zukunft haben Rentner also nur noch knapp 800€/Monat zu erwarten, dies entspricht nicht mehr viel mehr als heutzutage der Grundsicherung :

https://www.seniorenbedarf.info/grundsicherung

Das Modell für die Zukunft wird in meinen Augen wieder ein ganz altes werden, nämlich die Familie. In größeren Familienverbänden lassen sich solche mickrigen Renten wesentlich einfacher kompensieren. Die Eigenverantwortung wird so auch wieder eine wesentlich größere Rolle spielen. Dies ist für den heutigen Otto-Normalo-Deutschen unvorstellbar, in weiten Teilen der Welt jedoch völlig normal. Dies harmoniert momentan zwar noch nicht mit dem Konzept des Hedonismus, der puren Selbstverwirklichung in der westlichen Welt, aber der Hunger wird schon früh genug für eine Umorientierung sorgen. Das Abschieben von Alten in Pflegeheime ist sowieso eine viel zu kostspielige Angelegenheit, die auf Dauer nicht tragbar ist.

Der folgende Artikel ist im Grunde wieder der übliche Alarmismus und wurde wohl auch von der Versicherungs/Bankenbranche gesponsort, die dort empfohlenen Mittel zur privaten Altersvorsorge sind komplett für die Tonne, dies kann ich als Finanz-Makler mit mehr als 15 Jahren Erfahrung und Spezialisierung in diesem Sektor garantieren.

https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/vielen-droht-altersarmut-neue-studie-warnt-die-staatliche-rente-wird-massiv-sinken_id_8974016.html

Riester-Rente, Rürup-Rente oder auch Direktversicherung werden Euch sicherlich nicht vor Altersarmut schützen, die beiden erstgenannten sind die unwirtschaftlichsten je kalkulierten Produkte, die die Finanzbranche je konzipiert hat, Gewinner sind nur die Versicherungspaläste und die dortigen Mitarbeiter. Direktversicherungen dagegen werden zu größten Teilen aus Haftungsgründen des Arbeitgebers in Form von Lebens-bzw. Rentenversicherungen abgeschlossen, die ja bekanntlich in Niedrigzinsphasen monstermäßig performen (Ironie darf gerne behalten werden).

Flaschen-Sammeln oder andere Tätigkeiten werden für sehr viele Menschen in Zukunft zum geregelten Alltag gehören, das Arbeiten bis zum Umfallen wird wohl überwiegen. Auf der anderen Seite, wenn man bereits heute sieht, wie viele Menschen/Rentner heutzutage unmittelbar nach Renteneintritt nur noch "vegetieren", weil der Lebensinhalt "Beruf/Job" fehlt, dann bin ich mir nicht sicher, ob diese Alternative nicht die sinnvollere ist. Dass man mit 70 Jahren kein Dachdecker mehr "spielen" kann, ist allerdings klar.

Die ZDF-Doku "Armes reiches Deutschland" ist dabei sehr realitätsnah, sie wird für viele Alltag werden :

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage/armes-reiches-deutschland-102.html

Bei all den Studien oder auch Dokus wird bei den Rentenhöhen auch immer eins ausgeblendet, die rapide steigende Inflation (Teuerungsraten). Diese wird aufgrund eines ständig nach unten manipulierten, fiktiven Warenkorbs immer sehr niedrig angegeben. Das Rentner-Ehepaar in der ZDF-Doku erhielt zusammen knapp über 1600€ Rente monatlich, dies entsprach mal 3200 DM und davon konnte man damals (vor 15 Jahren) relativ unproblematisch Leben (Überleben), dies ist heute in vielen Großstädten Deutschlands immer schwieriger.

Das Traurige ist, dass all diese Probleme seit Jahrzehnten in Deutschland bekannt sind, gelöst, bzw. angegangen wurden sie seitens der Politik kaum bis gar nicht, von der Bevölkerung von großen Teilen lediglich verdrängt. So reiten wir fröhlich in die Katastrophe, der Lebensabend wird, speziell für die Babyboomer-Generation (ab Jahrgang 1955) ein vermutlich wesentlich holpriger werden...

Bereitet Euch entsprechend vor... in welcher Form auch immer ;-)

p.s. und wenn Ihr Geld zum Anlegen habt und nicht die Muße, Investments als Hobby zu betreiben, gönnt Euch einen Honorar-Berater, die Kosten eines solchen habt ihr schnell wieder raus !

pps. die nächste Anleger-Verarsche und auch private Altersvorsorge-Abzocke ist steht bereits mit Hilfe der EU vor der Türe, wie diese "verpackt" wurde, erfahrt Ihr im folgenden Artikel :

https://finanzmarktwelt.de/vergemeinschaftung-von-schulden-in-europa-verlagern-auf-privatanleger-so-wird-das-gemacht-91016/

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Riester-Rente, Rürup-Rente oder auch Direktversicherung werden Euch sicherlich nicht vor Altersarmut schützen, die beiden erstgenannten sind die unwirtschaftlichsten je kalkulierten Produkte, die die Finanzbranche je konzipiert hat, Gewinner sind nur die Versicherungspaläste und die dortigen Mitarbeiter

Die jetzige Generation der Beitragszahler wird abgezogen wie noch keine zuvor. Sie werden alle mit leeren Händen dastehen am Schluss. Will aber keiner sehen und keiner hören. Sie glauben fest an ihre Rente.

Jo - lass sie doch.

Hi leroy, dass tragische ist, dass Finanz-Analphabetismus speziell in Deutschland wie eine Seuche verbreitet ist...da habe ich in Beratungen auch schon oft resigniert... 😣

Letztlich ist die Zahl, die vor der Währungseinheit steht, ohnehin egal. Kaufen kannste Dir jedenfalls nix mehr davon.

Vor dem großen Schnitt sollte man schon frühzeitig in entsprechenden Sachanlagen investiert sein, wenn überhaupt was zum Investieren über ist ;-)