Bayerns Hinterhof wird belebt.

in deutsch •  7 years ago 

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Nürnberg, Erlangen, Fürth drei Städte die einen eigenen Organismus bilden, vor allem wenn es um das Thema Hochschulen geht. Die altehrwürdige Friedrich-Alexander Universität(FAU), 1742 gegründet und Bildungsheimat für Generationen von Ingenieuren, Ärzten und Priestern verteilt sie sich auf die drei genannten Städte. Es könnte vieles so gut laufen, wäre dort nicht ein Kampf der Hochschulleitung, unterstützt durch Siemens, gegen eine Verlegung weiterer Fachbereiche nach Nürnberg, ein Kampf gegen die Stadt und vor allem gegen einen aufkommenden Konkurrenten, die Technische Hochschule Nürnberg – Georg Simon Ohm. Eine ehemalige Fachhochschule, die ihre Chance genutzt hat und durch Kooperation mit Wirtschaft und Instituten zu einer Forschungsstarken Hochschule wurde. Neben diesen Hausgemachten Problemen kämpft die FAU mit Infrastukturproblemen:

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  1. Die Philosophische Fakultät sitzt in einem heruntergekommenen Zweckbau. Von der Decke fallen Gipsplatten herunter, der Innenhof ist aus Sicherheitsgründen gesperrt und schwangere Studentinnen dürfen nicht in die Hörsäle, das Asbest in den Wänden ist zu gefährlich für ungeborene Kinder.
  2. Die Erziehungswissenschaftliche Fakultät liegt in einem nicht besseren Gebäude im Süden Nürnbergs. Dazu kommt ein Platzmangel, die Server der Fakultät stehen z.B. auf dem Damenklo.
  3. Die Technische Fakultät wurde in den siebziger Jahren im Süden Erlangens angesiedelt, es wurde Platz für 1500 Studenten geschaffen. Heute studieren dort 11.000.
  4. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät im Herzen Nürnbergs platzt aus allen Nähten, um Prüfungen zu schreiben werden Kongresshallen am Flughafen gemietet und Studenten müssen neben startenden Flugzeugen ihre Prüfungen ablegen. Um diesen Raummangel auszugleichen wurden im Süden der Stadt Räume gemietet, welche jedoch nicht innerhalb einer akzeptablen Zeit zu erreichen sind.

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Neben den Problemen der FAU hat die Technische Hochschule Nürnberg – Georg Simon Ohm(Ohm) ebenfalls einige Probleme.


  1. Die Informatikfakultät und einige Labore der Werkstofftechnik Fakultät wurden in einem Mietshaus Nördlich des Hauptcampus eingemietet. Das wurde 2008 nötig um die Doppelten Abiturjahrgänge abzufedern. Damals hieß es für 10 Jahre, heute ist kein Ende in Sicht und vor allem die Informatik platzt aus allen Nähten, wenn alle Studenten auf einmal in das Gebäude gehen würden, müsste man es aus Brandschutzgründen räumen.
  2. Ein Verwaltungsgebäude am Standort Wassertorstraße gilt als Einsturtzgefährdet, seit 10 Jahren wird ein Ersatz gesucht aber bis jetzt wird es aus Mangel an Alternativen genutzt.
  3. Es fehlt Insgesamt an Platz, um dieses Problem zu lösen wird seit Jahren nach einem Platz für einen zweiten Campus gesucht, es ist nur kaum ein Gelände in Nürnberg dafür zu finden.

Beide Hochschulen haben ihre Infrastrukturprobleme, dazu kommt ein Wohnungsmangel in der Stadt und eine Überfüllung der Straßen. Seit 2013 eine Technische Hochschule, 1971 als Fachhochschule gegründet, mit Wurzeln in der städtischen Polytechnischen Schule. Den Beinahmen Georog Simon Ohm trägt sie aufgrund ihres ehmaligen Professor und Rektor, dem Physiker Georg Simon Ohm.


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Was macht man also um diese Probleme zu bekämpfen?
Richtig, man gründet eine neue Universität, die Technische Universität Nürnberg. Eine neue Eliteuni mit Studiengängen zum Thema IT Sicherheit, Robotik und Umwelttechnik. Eine Universität die in Kooperation mit Unternehmen aus der Region Franken zu einem neuen führenden Forschungsstandort machen sollen.
Um dieses Ziel zu erreichen wird im Süden der Stadt ein ganzer neuer Stadtteil errichtet, mit Platz für 6000 Studenten und 2000 Mitarbeiter und 250 Professoren errichtet werden. Das Problem daran ist nur, dieser Platz wird eigentlich für Wohnungen und/oder neue Gebäude für die Technische Hochschule gebraucht.


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Um dieses Problem abzufedern werden insgesamt 3 Milliarden Euro in den Standort Nürnberg/Erlangen investiert. 1,4 Milliarden gehen an die neue Uni für ihren Aufbau, 1,5 Milliarden an die FAU um neue Flächen und Gebäude zu kaufen.


Weitere 300.000 gehen an die Technische Hochschule. Was ehrlichgesagt ein Witz ist, es werden ebenfalls weitere Gebäude gebraucht. 300.000 auf 30 Jahre für eine Hochschule mit 12.000 Studenten, während eine nicht einmal vier Mal so große Universität mehrere Milliarden bekommt.
Alles in allem ist die Investition in Bildung und Forschung zu begrüßen, es wäre nur besser gewesen das gesamte Geld in die bereits bestehenden Einrichtungen zu investieren, anstatt noch einmal einen gesamten Apparat mit Verwaltung aufzubauen.


Sämtliche Bilder stammen von https://pixabay.com.

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