Guten Morgen liebe Hygienefanatiker,
ich erinnere mich noch ganz gut an die Fragezeichen in meinem Kopf, die ich hatte, als ich mein erstes Bidet gesehen habe. Die christlich motivierte Verklemmtheit meiner Eltern trug damals nicht gerade dazu bei, dass sich der Sinn dieser Einrichtung für mich sofort erschloss. Meine Erklärungsversuche spielten sich irgendwo zwischen Waschbecken für Kleinkinder und Fußwaschbecken ab.
Verbreitung
Dabei ist es auch kein Wunder, dass mir dieses Badmöbel so fremdartig vorkam. Laut einer französischen Umfrage von 1995 wird das Bidet in Deutschland lediglich von 6% der Bevölkerung genutzt. Weniger verbreitet ist es in Europa nur in Großbritannien mit 3%.
Wortherkunft
Bidet war vor 400 Jahren das französische Wort für „kleines Pferd“ – in altfranzösisch bedeutet bider traben. Diese merkwürdige Etymologie kam dadurch zustande, dass frühe Formen von Bidets auf einem Gestell befestigt waren und man bei der Benutzung aufsteigen musste.Quelle
Empfängnisverhütung
Bidets dienten nicht nur der Körperhygiene, sondern wurden bis zur Erfindung der Antibabypille auch als Verhütungsmittel eingesetzt.
Bei Ebay lässt sich folgende Geschichte über die Aufgabe eines Bidets nachlesen: "Ich erinnere mich an eine Amerikanerin, die vor gar nicht so langer Zeit im Bad eines französischen Hotels das Bidet entdeckte und das Zimmermädchen fragte: 'Oh, how lovely. Is it to wash the babies in?' [Oh, wie entzückend. Kann man darin die Babies waschen?] Worauf die junge Französin lächelnd erwiderte: 'No madame, it is to wash the babies out.' [Nein Madame, man kann sie damit herauswaschen.]Quelle
Popodusche®
Nachdem einer der Hauptzwecke des Bidets durch die Erfindung der Pille weggefallen war, musste ein neues Marketingkonzept her. ("Bidet" klingt ja auch wirklich ein bisschen "bieder".)
Dieses Mal wurde dabei der Schwerpunkt mehr auf die zunehmende Analfixiertheit der Gesellschaft gelegt ("Die Menschheit ist im Arsch"). Auch die zunehmende Verfügbarkeit entsprechender Pornovideos hat sicherlich bei dem ein- oder der anderen das Bedürfnis geweckt, sich entsprechend vorzubereiten, um unerwünschten Schmierereien "vorzubeugen".
Da aber der Wohnraum in Deutschland immer teurer wird, kam man auf die Idee, die Toilette und das Bidet in einem multifunktionalen Hygieneinstrument zu verschmelzen.
Das Ergebnis habe ich neulich bei uns im Baumarkt um die Ecke gespottet:
Die Popodusche
Markenrecht
Ich kenne mich jetzt nicht so gut im Markenrecht aus, jedenfalls würde ich gerne eimal den Patentantrag lesen und ich fände es jammerschade, wenn die Verwendung des Begriffes Popodusche in Lyrik und Prosa nun markenrechtliche Konsequenzen hätte. Auf literarische Ergüsse, wie den folgenden müsstet ihr in Zukunft dann wohl leider verzichten:
Die Popodusche
Die Popodusche, das weiß jedes Kind, die reinigt dich von hint'. Erst nehm' ich sie, dann nehm ich dich, damit ich's nicht verpfusche.
Aus irgendeinem Grund glauben viele Menschen grundsätzlich, dass die Reinigung sehr teuer ist. Tatsächlich können moderne Reinigungsunternehmen, zum Beispiel https://elbeclean.de/ , wirklich hochwertige Dienstleistungen zu vernünftigen Preisen anbieten, die sich jeder ein paar Mal im Monat leisten kann.
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