Beim Aufwachen an unserem Fischerstrand hatte sich der Nebel größtenteils verzogen und leichter Sonnenschein begrüßte uns.
Unter der Bemerkung in der Standplatzapp „Many Fishermen“, hätten wir uns übrigens etwas anderes vorgestellt. Vor unserem inneren Auge waren an einer Kaimauer sitzende Angler mit ihren Zelten und Bierkühltaschen erschienen, so wie es eher bei uns in Österreich oder Ungarn wäre.
Stattdessen war, wie gestern schon angedeutet, ein reges Treiben mit Pickups, Bootsanhängern und kleinen Fischerbooten zugange. Boote wurden ins Wasser gelassen, andere wieder rausgezogen und wir könnten auch die Fischer selbst beim Ausziehen ihrer Ganzkörpergummistiefel beobachten.
Auf der Weiterfahrt Richtung Osten sahen wir einige hübsche kleine und größere Farmen, die wir leider aus dem fahrenden Auto nicht fotografieren konnten. Die Landschaft wurde grüner und feuchter. Es waren viele Rinderherden unterwegs.
Meine spontane Planänderung
Leider regnete es immer wieder ziemlich stark. Trotzdem war mir nach den letzten beiden Tagen, die hauptsächlich aus Autofahrt und Stadt bestanden hatten, mal wieder nach ein bisschen unberührter Natur und hautnahem Erleben der veränderten Landschaft und so lenkte ich Sven, entgegen dem ursprünglichen Plan, in eines der beiden, südlich von unserer Fahrtroute gelegenen Wildlife Resorts um - trotz Regen. Ich hatte die fixe Idee, dass es dort nicht mehr regnen würde.
Zwischenzeitlich bekam ich noch einmal kalte Füße, als ich die Schotterstraße sah, die wir kilometerweit entlangfahren mussten, um zum Park zu kommen, aber Sven drehte entgegen meiner geänderten Meinung nicht wieder um und so arbeiteten wir uns langsam zum San Bernard Wildlife Refuge LINK vor.
Alligatoren und mehr im San Bernard Wildlife Refuge
Pünktlich um 12 Uhr kamen wir bei Sonnenschein und schwülen 20 Grad dort an. Die Landschaft war schon so, wie man sie entlang des Missisippi erwarten würde, obwohl wir davon noch weit entfernt waren. Wasser und Sumpf wohin das Auge reicht. Es war endgültig vorbei mit Wüste, Dürre und Trockenheit.
Zunächst wagte sich nur Sven mit der Ältesten und der Kleinsten aus dem Wohnmobil um die Gegend zu erkunden und Alligatoren zu erspähen. Die Mittlere traute sich nicht raus, nachdem ich ihr von den Tieren erzählt hatte. Sie malte, während ich ein leckeres Mittagessen (Fleischlaberl mit Kartoffeln und Zuckerschoten) zubereitete.
Es war zwar ein wenig Arbeit, aber die Mühe zahlte sich doppelt aus: Mit schmeckte es super und es war einen Freude ALLEN(!) Kindern beim Essen zuzusehen. (Es passiert äußerst selten, dass ein Essen allen gleichermaßen zusagt.)
So gestärkt, machten wir uns auf, um nun endlich die Alligatoren zu finden, zuerst mit einem kleinen Spaziergang in der Nähe unseres Parkplatzes (sehr schön und sehr matschig) und dann mit einer ca 4 Meilen langen Autorundfahrt (Moccasin Pond)
Wir starrten gebannt aus den Fenstern und sahen letztendlich
- 2 kleine und 1 mittelgroßen Alligator, die sich leider nicht allzu fotogen präsentierten,
- 2 Schildkröten 🐢 ( red eared slider)
- 1 Biber oder Fischotter,
- viele Vögel
Hier ist der Link zu der Liste mit den im Schutzbereich lebenden Tieren.
Es gibt noch längere Routen im Wildlife Resort, (insgesamt ca. 10 Meilen), aber es war Zeit zum Weiterfahren und wir wollten den Camper nicht noch weiter mit dem Gewackel und Gerüttel strapazieren, obwohl wir sowieso nur in Schritttempo fuhren.
Kinderaction in Mini Las Vegas
Unser nächstes Ziel war Lake Jackson, ein Ort ohne See, trotz des Namens. Eigentlich gab es nur einen Grund dort hinzufahren. Ich hatte mir nämlich in den Kopf gesetzt, dass die Kinder einmal in der schon beschriebenen Mini LasVegas Kinderspielhalle namens Chuck E. Cheese‘s spielen dürfen sollten und dort war eine.
Als wir allerdings ankamen, war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, nämlich Freitag Nachmittag und ein Haufen Kindergeburtstage waren in der deutlich kleineren Halle als in Corpus Christi zugange. Trotzdem wollten die Kinder nicht auf eine nächste Gelegenheit warten, also warfen wir uns mitten in die Meute.
Am Automaten kauften wir für insgesamt 12 Dollar 2 Playcards mit insgesamt 40 Punkten. Das bedeutete 20 Spiele pro Kind.
Zuerst zögerlich, dann schneller spielten sie sich einmal quer durch die Halle. Für jedes Spiel bekam man 1-10 Tickets, die man sammeln musste und später gegen (wertloses) Spielzeug eintauschen konnte. Die 20 Spiele pro Kind waren für unsere Bedürfnisse völlig ausreichend und wir waren froh, als wir die lärmende Halle verlassen konnten.
Übernachtung auf der Insel
Unser Ziel für die Übernachtung war Galveston Island, südlich von Houston, das wir einfach links liegen lassen würden. Fast die ganze Fahrt von lake Jackson nach Galveston durchforstete ich das Internet nach einer kostenlosen Alternative zum örtlichen Walmart Parkplatz, da mir nach Natur statt shopping war, es gab jedoch nichts. Auch die RV Parks waren entweder überteuert, oder wenig ansprechend.
Aus diesem Grund entschieden wir, trotz einbrechender Dunkelheit den örtlichen Galveston Island State Park anzufahren, in der Hoffnung, dass er noch nicht die Tore geschlossen haben würde.
Als wir eintrafen, sahen wir sofort das Schild „Campground Full“, ließen uns aber davon aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen nicht abhalten, den Campground zu besichtigen und siehe da: Gleich einer der ersten Plätze war auch frei!
Es war für einen State Park ein unverschämt luxuriöser Platz mit Wasser und Strom am Platz und der Preis war mit 35 Dollar inklusive Eintritt in den State Park auch relativ teuer. Egal! Wir könnten schlafen und duschen und an den Strand gehen (am nächsten Tag), also was solls.
Da wir bei unserer Ankunft aufgrund des Schildes, dass der Campingplatz voll sei, nicht bei der Bezahlstation beim Visitor Center gezahlt hatten, durften Sven und ich noch in fast völliger Dunkelheit einen Nachtspahiergang unternehmen, während wir die Kinder im Wohnmobil vor dem iPad parkten. Das war sehr schön und das sollten wir eigentlich öfter machen, auch wenn keine zwingende Notwendigkeit besteht... wir genossen das milde Wetter, den Sternenhimmel und das Rauschen des Meeres.
Kontrollblick zu den Kindern. Alles ok. Das iPad fesselt sie völlig.
Ich machte auch noch ein Foto mit den süßen kleinen grünen Fröschen in der Dusche, hoffte aber dabe inständig, dass ich am nächsten Tag ohne Frösche duschen würde können, weil so süß waren sie dann doch wieder nicht.
Zum Abendessen gab es alle möglichen Reste, weil wir kein Brot mehr hatten und erst am nächsten Tag wieder einkaufen gehen würden. (Aber mal ehrlich: es gibt doch kaum was besseres, als Grilled Cheese and Ham Tortillas mit Knabbergemüse und Salat! 😊)
Irgendwie isr das super was Ihr da macht. Da juckt es sogar die Stubenhocker.
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Ja da wollten dann auch unsere kleinen stubenhocker mitgehen. V.a. in die Spielhalle. 😀
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Habe grade gedacht, wäre ich doch nur mitgekommen, wirklich der Hammer was ihr alles macht und erlebt, die Kinder haben sicher auch einen Riesenspaß. Na dann bis zum nächsten Beitrag :)
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Hahaha! Ja als Babysitterin oder so... das wäre schön manchmal nicht schlecht!!! Ja meistens haben die Kinder Spaß. Manchmal ist es nur ein Kampf, dass auch alle das Auto verlassen und dort hin gehen, wo sie sollen, obwohl es Ihnen am Ende meistens eh gefällt!
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