Oh, Gerard Depardieu! Wie vermochtest du dein Talent aus dir selbst heraus für diese Rolle zu nutzen? Wie vermochtest du eine Selbstironie zu ertragen, die dich dem Monumentalclown Serge vor unser aller Augen zum Ebenbild macht? Ich als Kritiker bin erstaunt.
Nun liegt es in der Natur einer solchen Renzension, dass ich möglichen Zuschauern einen Eindruck von dem Film Mammuth vermitteln soll, damit sie einschätzen können, ob sie sich diesen Film ansehen möchten oder nicht. Seht Mammuth an oder tut es nicht, ihr werdet die Wirklichkeit sehen und euch selbst.
Ich habe laut stampfend lachen müssen, weil Serge auf einem Supermarktparkplatz Dinge tat, die ich so oft geneigt war zu tun, bevor ich mich rechtzeitig zivilisiert zurückhielt. Ich habe gute und schlechte Menschen verstanden, die Serge getroffen hat, weil ich gute und schlechte Menschen kenne und mir Mammuth zeigt, dass ich sie ganz richtig erkenne und mich nicht zu sehr darin täusche.
Und da Mammuth mir diese urkomischen Wahrheiten zeigt, beweist er mir, dass die heutige Welt wirklich noch in anderen Ländern als diesem und an anderen Orten wie hier genau so ist, wie ich es aus Erfahrung gelernt habe.
Es gehört sich, ein wenig über die Handlung zu verraten, statt nur zu schwärmen über Mammut. Serge geht in Rente, darum geht es, er hat in einer Großmetzgerei gearbeitet und findet sich bürokratischen Hürden gegenüber. Der Papierkram erfordert eine weite Reise per Motorrad zu früheren Arbeitgebern, um Bescheide zu holen, doch die Würde von Serge ist unantastbar. Ein stoischer Hüne fern von modischen Schönheitsidealen, teils abgöttisch geliebt, teils unverstanden, diskrimiert und gequält.
Viele Details möchte ich nicht verraten, nur dass Serge seine Reise mit dem Abschluss einer Lebensaufgabe beendet. Er verfasst ein vollkommenes und zeitloses Gedicht über das Schicksal des Menschen. Ich liebe diesen Film.
räusper http://www.stefansoeffky.de/ ;-)
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