Der Tod von Stephen Hawking macht mich nachdenklich - Ist er ein genialer Wissenschaftler, oder doch nur ein Rollstuhlfahrer, der auch Physiker war?

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Am 14.03.2018 starb Stephen Hawking. Ein Mann, der beinahe sein ganzes Leben lang für die Physik und die Mathematik brannte. Er forschte zum Ursprung des Universums und zur Entstehung von Schwarzen Löchern. Er lehrte an der Universität von Cambridge und publizierte nicht nur wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch populäre Literatur, die die Wissenschaft an den Esstisch brachte.

1988 erschien sein Buch: Eine kurze Geschichte der Zeit. Es wurde in 40 Sprachen übersetzt und ist ein Bestseller. Hawking schrieb auch Kinderbücher gemeinsam mit seiner Tochter Lucy.

Stephen Hawking hat mit Leidenschaft gelebt

Stephen Hawking hatte das, was sich sehr viele Menschen wünschen. Er hat seine Leidenschaft gefunden. Er liebte die Physik und er forschte sein Leben lang in seinem Lieblingsfeld. Er war nicht nur ein anerkannter Wissenschaftler, probierte auch selbst immer wieder neues aus.

Auf dem Bild seht ihr Stephen Hawking 2009. Er genießt während eines Fluges an Bord einer modifizierten Boeing 727 der Zero Gravity Corporation (Zero G) die Schwerelosigkeit. Damals war er schon 64. Was, wenn nicht die pure Leidenschaft für die Physik, hat ihn wohl für dieses Experiment bewogen? A

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Bildquelle: [Wikipedia](Von Jim Campbell/Aero-News Network - https://www.flickr.com/photos/39735679@N00/475109138/ / http://mediaarchive.ksc.nasa.gov/detail.cfm?mediaid=31873, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3655144#)

…, aber er war behindert!

Ich habe Stephen Hawking immer bewundert, weil er die Physik so sehr geliebt hat, dass ihn nichts, nicht einmal eine so schwere Krankheit wie ALS, vom Forschen abhalten konnte. So macht man das!, war immer der erste Gedanke, wenn ich diesen Mann sah.

Die Meisten berichte über ihn hatten eher den entgegen gesetzten Fokus. Ständig hieß es: … Er gibt nicht auf, auch wenn er in Rollstuhl sitzt., oder so ähnlich. Das fand ich immer schade. Konnte den niemand sehen, was für ein reiches Leben dieser Mann führte? Er ist Brite und doch regelmäßig Gast der Präsidenten der USA. Er ist Wissenschaftler und hat so viel Zeit für seine Familie, dass er gemeinsam mit seiner Tochter Bücher schreibt. Kann denn keiner den Reichtum, die Vielfalt und nicht bloß die Behinderung sehen?

Was muss man als Behinderter eigentlich leisten, um am Ende nicht einfach nur der Behinderte zu sein, der sein Leben lang leiden musste?

So oft, wie seine Behinderung in der Berichterstattung zum Tod von Stephen Hawking erwähnt wurde, frage ich mich: Was hätte er noch schaffen müssen, um die Behinderung aus dem Fokus zu nehmen? Den Weltfrieden herbeiführen? Oder hätte es dann auch nur geheißen: Mann im Rollstuhl, sichert den Weltfrieden!?

Sicher ist Behinderung nicht die Norm, deshalb wird es auch immer als ungewöhnlich angesehen, wenn ein Mann mit Behinderung erfolgreich ist. Doch wir leben im Jahr 2018, ich bin überzeugt davon, dass die Norm immer größer und bunter wird, je länger wir mit einander im Austausch sind.

Woran denkst du, wenn du an Stephen Hawking denkst? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

*****

On 14.03.2018 Stephen Hawking died. A man who spent most of his life being excited for physics and mathematics. He researched the origin of the universe and the formation of black holes. He taught at the University of Cambridge and published not only scientific papers but also popular literature that brought science to the dining table.

His book:„ A Brief History of Time.“ appeared in 1988. It has been translated into 40 languages ​​and is a bestseller. Hawking also wrote children's books together with his daughter Lucy.

Stephen Hawking lived with passion

Stephen Hawking had what very many people want. He has found his passion. He loved physics and he spent his life researching in his favorite field. Not only was he a recognized scientist, he also tried new things himself.

In the picture above you can see Stephen Hawking 2009. He enjoys weightlessness during a flight aboard a modified Zero Gravity Boeing 727 (Zero G). At that time he was already 64. What, if not the pure passion for physics, has moved him to do this experiment?

... but he was disabled!

I always admired Stephen Hawking because he loved physics so much that nothing, not even a disease as severe as ALS, kept him from doing research. That's how you do it!, was always the first thought when I saw this man.

Most of the reports about him had the opposite focus. It was always said: ... He does not give up even when he's in a wheelchair., or something like that. I always thought that was a pity. Could nobody see what a rich life this man led? He is British and yet a regular guest of the Presidents of the United States. He is a scientist and has so much time for his family that he writes books with his daughter. Can anyone see the wealth, the diversity and not just the disability?

What do you have to do as a disabled person in order not to end up being just the disabled person who has suffered all his life in the end?

As often as his disability was mentioned in the coverage of Stephen Hawking's death, I wonder: what else would he have had to do to get people not to focus on his disability? Bring about world peace? Or would it have only been called then: man in a wheelchair, secures the world peace!?

Obviously, disability is not the norm, so it is always considered unusual for a disabled man to succeed. But we live in the year 2018, I am convinced that the longer we are in exchange with each other, the more and more colorful the norm becomes.

What do you think when you think of Stephen Hawking? Let me know in the comments!

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Tatsächlich gehöre ich auch zu den Leuten die als erstes daran denken, dass er trotz seiner Behinderung soviel geleistet hat. Das ist aber gar nicht abwertend gemeint oder soll ihn nur darauf beschränken. Alles was man so sonst über ihn hört ist durchaus eine Inspiration, wo man sich eine ganze Scheibe von Abschneiden kann. Das man als Mensch ohne Behinderung jedoch nicht in der Lage ist dies zu leisten, stimmt eher mich nachdenklich. Das jemand mit einem solchen Handicap jedoch nicht aufgibt, sondern versucht alles aus sich zu holen was drin ist, macht nachdenklich und gibt Mut zu gleich.

Ich denke jeder Mensch der dies schafft bei anderen auszulösen, hat etwas richtig gemacht.

Hallo @gammastern, vielen Dank für einen Kommentar! Sehr interessant zu lesen, dass das Beispiel von Stephen Hawking dich anspornt. Das was diesen Mann von Anderen unterscheidet ist seine Wissbegier. Viele von uns trauen sich kaum zu noch neugierig und wissbegierig zu sein. Wir sollten alle den Forscher in uns wecken!