Eine ethnologische Studie
Vor einigen Wochen habe ich die Lektüre des Buches „Das Alte Mexiko“ von Ulrike Peters beendet. Ein wirklich interessantes Buch, für Leute, die immer wieder nach schlagen wollen ob es sich bei Wasweißichctoltl jetzt um nen Typen, ne Stadt oder einen Gott handelt. Besonders spannend finde ich das diese Kultur, neben den Indern, die einzige gewesen sein soll die auf die Zahl 0 gekommen ist. Wobei ich ja Null eher mit der mitteleuropäischen Kultur in Verbindung bringe.
So gut das Buch auch ist, ich muss Frau Peters ankreiden, dass sie einen wirklich wesentlichen Ur-Stamm vergessen hat. Nicht nur vergessen, es scheint eine gewisse Absicht dahinter zu stecken. Denn dieser Stamm besteht bis heute und hat sich über das gesamte Erdenrund verbreitet. Mächtig ist er vielleicht nicht überall, aber er scheint doch einen größeren Einfluss zu haben als er eigentlich haben sollte.
Der Stamm der Idiotl ist heute nicht mehr ethnologisch zu kategorisieren. Überflüssig zu erwähnen, dass die überholte Eugenik noch weniger Erfolg hatte diesen Stamm zu entdecken.
Ihre ersten Siedlungen wurden in den Regenwäldern El Salvadors gefunden. Wie viele Stämme haben sie ihren Ursprung in einem Exodus, allerdings flüchteten die Idiotl nicht vor Sklaverei oder Krieg, sondern vor Leuten, die ihnen sagen wollten wie sie etwas besser machen könnten. So hatte ihre Flucht auch kein wirtschaftlich vielversprechendes Ziel, sondern ein möglichst unbewohntes. Diese Zielsetzung ist wahrscheinlich der Grund für ihre kakerlakengleiche Robustheit, denn sie mussten sich mit den Orten zufrieden geben, die sonst keiner wollte. Dabei sollte erwähnt werden das, das Wort Siedlung nicht im eigentlichen Sinne für die Idiotl passen kann. Da sie untereinander dennoch das Bedürfnis hatten sich zu belehren, neigten sie dazu jeder für sich eine Hütte zu bauen und so kann eine „Siedlung“ der Idiotl über eine große Fläche verteilt sein und dennoch eine relativ geringe Bevölkerungsdichte haben. Trotz dieser fast schon charakteristischen Einsiedlerei herrschte ein großer Zusammenhalt wenn es um äußere Einflüsse ging.
Ein zentraler Treffpunkt einer jeden Idiotl-Siedlung war die sogenannte Az-Theke eine Art Versammlungshaus und eine religiöse Kultstätte.
Das Panteon des Stammes war überschaubar Pfostl der Schöpfergott mit seiner Frau Chantalotli. Des Weiteren gab es diverse Götter für Wetter und Fruchtbarkeit und alltägliche Dinge welche die Idiotl nicht verstanden, also für alles. Allerdings hatte jede Sippe ihren eigenen Namen für diese Götter und war felsenfest davon überzeugt dass ihr Name der Richtige sei. Somit ist unklar, ob die Götterwelt mehrere Millionen Götter beinhaltet oder nur einige Hundert.
Auch bei den Riten waren sich die Idiotl nur bei dem Schöpferpaar einig. Pfostl verlangte nach Orgien, häufig mit Opfern von Getränken und Speisen. Für den Kult der Chantalotli jedoch gibt es sogar einige geschriebene Anweisungen, eine davon verlangt nach „Voll offen und ehrlichen Menschenopfern“. Für die restlichen Götter fand jede Sippe ihr eigenes Ritual. Diese Rituale beinhalteten jedoch meistens einen ausgeprägten Missionsgedanken.
Wirklich bemerkenswert ist die Herrscherstruktur. Es gab keine Königshäuser oder Kasten. Jeder durfte bei allem mitreden, worauf ein wesentlicher Bestandteil ihrer Gesprächskultur zurückzuführen ist, wer am lautesten schrie, hatte recht. Es gibt fürchterliche Geschichten der anderen Ureinwohner El Salvadors über wilde Horden Brüllaffen gleicher Dämonen die sich in den Tiefen der Regenwälder herum trieben. Diese Geistergeschichten beschreiben Stammes-Zusammenkünfte der Idiotl.
Die restliche Geschichte Mittel- und Südamerikas ging nicht spurlos an diesem Stamm vorbei. Da mit den Europäischen Kolonialisten noch größere Brüllaffen in ihr beschauliches Leben kamen, hatten sie keine Mühe sich den neuen Herren zumindest oberflächlich zu fügen.
Heute, sind alle ihre Hütten Teil der fruchtbaren Erde des tropischen Waldes, aber ihre Kultur ist ein großer Bestandteil unserer Gesellschaft. Denn der allgemein bekannte Spruch „Dumm wie eine Kartoffel“ hat denselben Ursprung wie die erwähnte Feldfrucht.