In der Reihe "Was ist...?" vermittle ich Wissen und Allgemeinbildung verständlich und in kompakten Einheiten.
Das Thema heute ist der Gladiator (Zusatzfolge): Gladiatorenkämpfe und gesellschaftliche Stellung des Gladiators
Einem klassischen Gladiatorenkampf gingen mehrere Tierhetzen und Gefangenenhinrichtungen voraus. Erst am Nachmittag marschierten die Gladiatoren auf. Bevor die Kämpfe begannen, präsentierten sie mit Stumpfen Waffen dem Publikum ihre Kampfstile (prolusio).
Nach dieser Zeremonie traten die Gladiatoren gegeneinader an. Meistens im Zweikampf und auf jeder Seite eine andere Waffengattung.
Der Kampf war vielen Regeln unterworfen, so dass er immer von Schiedsrichtern beobachtet wurde, welche Regelverstöße ahndeten, das vorschnelle Töten eines sich ergebenden Gladiators verhinderten und im Notfall eine Pause anordneten.
Der Kampf konnte auf mehrere Arten enden:
- Ein Gladiator wurde getötet
- Unentschieden
- Ein Gladiator gab auf (das Publikum entschied ob er sterben soll oder begnadigt wird)
Schätzungen zufolge starb (nur) einer von Acht Gladiatoren tatsächlich in der Arena.
Nach dem Ende des Kampfes entschied meistens das Publikum: missum (lasst ihn gehen) oder iugula (abstechen). Dass dabei der Daumen nach oben oder unten gezeigt wurde, wie es in Filmen zu sehen ist, ist historisch nicht überliefert.
Gesellschaftlich gesehen hatte der Gladiator den niedrigst möglichen Stand (wie ein Sklave).
Allerdings wurden die erfolgreichen Gladiatoren wie heutige Popstars gefeiert. Sie hatten eine große Anhängerschaft und römische Frauen schätzten die Möglichkeit so einen Gladiator intim kennen zu lernen (auch wenn es gesellschaftlich geächtet wurde).
Da von einer trainierten Gruppe Gladiatoren, die eigentlich nicht viel zu verlieren hatten, Gefahr ausging, mussten sie streng bewacht werden (siehe Spartacusaufstand). Die Beamten, welche die Gladiatorenschulen bewachten, gehörten zu dem am besten bezahlten des Römische Imperiums.
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