Unbelehrbar dieser Bursche - Essay Nr 2steemCreated with Sketch.

in deutsch •  7 years ago 

Vorwort:

Es ist mal wieder soweit, morgen ist Essayabgabe und ich habe es erfolgreich geschafft mich, die Semesterferien über, vor der Ausarbeitung zu drücken.

Das Essay, welches ich heute Nacht schreiben werde, wird das dritte und letzte vor der Klausur sein.

Ja richtig, ich habe mein zweites schon vor einer Weile geschrieben, auch das tat ich in der Nacht vor Abgabetermin^^

Es scheint wohl nicht anders zu funktionieren bzw sollte ich einmal überdenken, ob es das überhaupt wert ist, da meine Prioritäten offensichtlich andere sind.

Eigentlich wollte ich dieses auch gar nicht hochladen, weil es noch gehuddelter ist als das erste aber man ist eben launisch und mir war danach (schliesslich kann ich mit dem schreiben dieses Vorwortes auch noch mal etwas weiter davor drücken :D)

Falls ihr mein erstes Essay lesen möchtet (es ist, meiner Meinung nach, lesenswerter) findet ihr es hier:
https://steemit.com/deutsch/@theonlywalker/typische-aktion-das-essay-erst-die-nacht-vor-abgabetermin-zu-schreiben

Mein drittes und letztes bekommt ihr sicherlich auch diese Woche aufgedrängt aber jetzt erst mal viel Spaß mit dem Zweiten.

Die Fragestellung war folgende:

Was versteht man, in der Philosophie des Geistes, unter “phänomenalem“ im Unterschied zu “intentionalem“ Bewusstsein und worin liegt, nach Thomas Nagels Auffassung, die besondere Schwierigkeit seiner Analyse?

Seit geraumer Zeit beschäftigt Philosophen in der Philosophie des Geistes
das sogenannte Leib-Seele-Problem.

Also die offenstehenden Fragen, wer du bist und wer für dein Handeln verantwortlich ist.

Oder vorsichtiger ausgedrückt, ob man etwas macht, weil man es will oder weil dazu getrieben wird.

Bist du dein Geist und alles Materielle, sowie dein Körper, ist am Ende nur eine Illusion?

In dem Fall würde sich die Frage natürlich erübrigen, da physische Handlungen logischerweise nicht existent wären.

Oder gibt es so etwas wie einen Geist oder eine Seele gar nicht und du bist einfach nur dein Körper, deine Sinnesorgane und dein Gehirn, die eben dafür verantwortlich sind, was du fühlst und willst?

In dem Fall würden allerdings unzählige Fragen ans Tageslicht kommen, die wissen wollen würden, wo dann geistige Phänomene, wie Gedanken oder Gefühle, zu finden sind.

Messbare Gehirnströme und erkennbare Muster von aktiven Gehirnarealen, unter bestimmten Umständen, wären keine ausreichende Antwort auf diese Fragen.

Sie würden zwar gewisse Annahmen bestärken, aber an der Tatsache, dass man damit nach wie vor nur, ein vermeidliches Wissen, das auf Annahmen und eigenen Interpretationen beruht, in sich trägt, würde sich dennoch nichts ändern.

Du könntest allerdings auch einfach beides sein, aber welche dieser beiden Instanzen bestimmt dann deine Empfindungen und Handlungen? Dein Körper oder dein Geist? Oder ist Körper und Geist ein und dasselbe, nur dass sie getrennt voneinander aufeinander einwirken?

Es gibt zahlreiche Theorien, die versuchen, Antworten auf diese Fragen, zu finden und es nicht schaffen, ohne neue Fragen aufzuwerfen, doch darauf möchte ich in meinem Essay gar nicht näher eingehen.

Denn ein bekannter Philosoph namens Thomas Nagel behauptet, in seinem Werk “Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?“, dass ein wesentlicher Bestandteil, des genannten Problems, das Bewusstsein wäre.

Ein Bestandteil, dem in der Ausarbeitung, zur Findung, dieses Problems, wenig Beachtung geschenkt wurde, wenn es überhaupt jemals richtig verstanden wurde.

Das möchten wir diesmal anders machen und uns voll und ganz, auf dieses ungelöste, nach Nagel sogar hoffnungslose, Problem konzentrieren.

Ein logischer Fakt ist die Tatsache, dass man sein muss, um ein Bewusstsein haben zu können.
Aber um ein bestimmtes Bewusstsein haben zu können, muss man ein bestimmter Organismus sein,
laut Nagel.

Das bedeutet, dass du meine Art von Bewusstsein nur dann haben könntest, wenn du ich wärst.

Dieses einzigartige, individuelle Bewusstsein bezeichnet man in der Philosophie als phänomenales Bewusstsein.

Wir könnten unsere Bewusstseinszustände und das was wir Wahrnehmen zwar benennen, das zweifelt Nagel auch nicht an, aber meinen Bewusstseinszustand vollständig zu durchleuchten, wäre für dich als Außenstehender unmöglich.

Denn jedes Wesen, nimmt seine Außenwelt, sowie seine Empfindungen, für sich selbst wahr und alles was man, aus seiner Sicht heraus gleichsetzt, mit besagten Empfindungen oder Ansichten dieses Wesens, entspricht, unvermeidbarer Weise, nicht einer identischen Empfindung oder Ansicht.

Wie gesagt hat jedes Wesen, sein eigenes einzigartiges Bewusstsein und unabhängig davon, ob du selbst schon, dieselbe Erfahrung gemacht oder denselben Gegenstand gesehen hast wie ich oder irgendein Wesen, sind diese Erfahrungen nicht komplett identisch, für uns.

Alles, was dir übrig bleibt ist, dir vorstellen zu können, wie es für dich wäre, diese Erfahrung zu machen oder diesen Gegenstand zu sehen, anhand deiner eigenen Vorstellungskraft, welche auf deine eigenen Erfahrungswerte beschränkt wäre.

Hier spricht man vom intentionalem Bewusstsein, du beziehst dich auf etwas, sei es meine Empfindung oder ein Gegenstand, den ich betrachte, aber erlebst nicht wie das, worauf du dich beziehst, für mich ist.

Du kannst meine Erlebnisse mit deinen Erfahrungen und Vorstellungen vergleichen und benennen, aber sicher nicht wissen, wie es für mich ist, diese zu empfinden.

Dass du also mich, mit allem was zu mir gehört und auch gewisse Tatsachen, wie Empfindungen die ich habe oder Gegenstände die ich sehe, benennen kannst, aber nicht meine eigene Wahrnehmung dieser Tatsachen, ist für Nagel das grundlegende Problem, beim durchleuchten eines anderen Bewusstseins.

Aus besagter Einsicht schließt Nagel zu seinem Bedauern, dass es Dinge außerhalb unserer Definitionsmöglichkeiten gibt, an die man nur nicht herankommt, dennoch sträubt er sich, das zum Anlass zu nehmen, diese Dinge einfach abzustreiten.

Im Gegenteil, er schließt nicht aus, dass Dinge existieren, die lediglich außerhalb unserer, physischen sowie gedanklichen, Wahrnehmungsmöglichkeiten liegen und dadurch nicht zu definieren sind.

Und er möchte auch nicht zum Ausdruck bringen, dass besagte Dinge, einzig und allein, für ein bestimmtes Wesen, so wahrzunehmen sind, sondern eher für eine bestimmte Art von Wesen.

Je ähnlicher sich diese Arten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie untereinander, denselben Sinn in besagten Dingen sehen oder verstehen und auch wenn sich das jetzt etwas widersprüchlich, zu vorherigen Aussagen anhört, schließt diese Tatsache, vorherige Problematiken nicht aus.

Das Hauptproblem scheint letztlich also zu sein, dass man über etwas nachdenkt und diskutiert, für das man im Grunde gar keine zutreffende Wortwahl besitzt und von dem man, im Bezug auf ein außenstehendes Wesen, nicht einmal wissen kann, ob besagtes Wesen überhaupt so etwas wie ein Bewusstsein hat, ohne selbst dieses Wesen zu sein.

Ist die Suche nach einer Antwort auf das Leib-Seele-Problem, unter diesen Umständen, grundlegend überhaupt sinnvoll?

Gegenwärtig, unter diesen Umständen noch nicht, meint Thomas Nagel, aber er appelliert dennoch oder gerade aus diesem Grund an uns alle, in Zukunft einen Weg zu finden, über welchen man, wenigstens präziser, zum Ausdruck bringen kann, was es grundlegend, mit dem Wesen und seinem eigenen Bezug auf die Außenwelt, auf sich hat.

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!