Cryorig H7 Quad Lumi

in deutsch •  7 years ago 

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 Mit dem H7 Quad Lumi hat Cryorig einen CPU-Kühler im Sortiment, der eine  potente Kühlleistung von 160 Watt sowie vielseitige  Beleuchtungsmöglichkeiten bietet. Der jüngste Preissturz von ehemals  aufgerufenen 70 Euro auf nur noch knapp 50 Euro rückt den Kühler in den  Fokus von preisbewussten Käufern. Wir wollen herausfinden, ob das  Gesamtpaket hält, was Cryorig verspricht und vergleichen den H7 QUAD  LUMI mit einem Noctua NH-U12S. Der Kühler von Noctua ist nur geringfügig  größer, verspricht eine Wärmeabfuhr von maximal 165 Watt und kostet ca.  8 Euro mehr, als der Herausforderer von Cryorig. 

 Der Cryorig H7 Quad Lumi stellt die Weiterentwicklung des  Mittelklasse-Kühlers H7 dar. Dieser erreichte mit seinen drei  Kupfer-Heatpipes eine Kühlleistung von maximal 140 Watt. Der neue H7  Quad verfügt über vier Kupfer-Heatpipes – daher auch der Name „Quad“ –  mit 6mm Dicke und erhöhter Kühlleistung von 160 Watt. 

 Das ist zusätzlich dem „Convex-Align-System“ zu verdanken, bei dem  die zwei äußeren Heatpipes innerhalb der Kühlplatte aus Kupfer höher  angebracht sind, als die Innenliegenden. Beim Design ändert sich zum  Glück nichts, denn schon der H7 konnte die Fachpresse mit einem sehr  futuristischen und angenehm frischen Erscheinungsbild überzeugen. 

 Das auffälligste Merkmal sind ohne Frage die 40 sechseckigen  Honeycomb-Kühlrippen auf einer der beiden Seiten. Sie sollen  Luftverwirbelungen reduzieren und den Luftstrom effizient über die  Lamellen durch den Kühler leiten. Im Inneren des Kühlers findet ein  fließender Übergang statt, bei dem die Kühlrippen verebben und auf der  anderen Seite parallellaufend, mit einem Abstand von 2,2mm zu einander  abschließen. Der Lüfter kann auf beiden Seiten angebracht werden, wobei  Cryorig selbst die Montage an der Honeycomb-Seite, aufgrund der bereits  erwähnten Vorteile, empfiehlt. 

Die auffällige, asymmetrische Form des Kühlers wird durch den  schwarzen Deckel aus Kunststoff zusätzlich hervorgehoben. Einzig das  Logo, hinter dem sich eine RGB-Beleuchtung verbirgt, sticht mit der  milchig weißen Farbgebung in der Mitte hervor. Ein weiteres  Beleuchtungselement befindet sich an der Unterseite der Kühlrippen.  Cryorig implementiert also eine Art Ambientebeleuchtung, die umliegende  Komponenten bestrahlt, sobald der Kühler auf der CPU und am Mainboard  montiert ist. 

Übrigens wird der H7 Quad Lumi mit einem umfangreichen Montage-Kit  und ist mit Intels Sockel LGA 2011-3 und AMDs Ryzen-CPUs (Sockel AM4)  kompatibel. Die Montage auf einen Intel LGA 115x oder die  AMD-Plattformen bis hin zu AM3+ war bereits mit dem H7 möglich. 

Doch zurück zur Beleuchtung. Cryorig verzichtet auf die Entwicklung  einer eigenen Software und setzt stattdessen auf einen CAM-Controller  von NZXT. Damit ist der Kühler mit der entsprechenden Software  kompatibel und erlaubt die separate Steuerung der beiden  RGB-LED-Leuchtelemente. Die Kommunikation mit dem Mainboard erfolgt per  USB-Pfostenstecker. Auch die Stromzufuhr für die LEDs wird auf diesem  Wege realisiert. Eine zusätzliche Lichtquelle stellt der im Lieferumfang  enthaltene Serien-Lüfter mit einer Größe von 120 Millimetern dar. Er  verfügt über weiße LEDs, die in der Lüfternabe angebracht sind. Cryorig  gibt für den Serien-Lüfter einen Drehzahlbereich von 330 bis 1.600 U/min  an. 

Bei der Befestigung des Kühlers am Mainboard geht Cryorig, im Vergleich  zum H7 neue Wege. Dem Lieferumfang liegen eine Backplate sowie zwei  Montagestege bei. Montagebrücke sowie die Montagestege werden in einem  Zug auf der jeweiligen Seite verschraubt und halten dadurch den Kühler  über dem Prozessor fest. Ist der Kühler in seiner Position angebracht,  kann der Lüfter mit zwei Haltebügeln umgeschnallt werden. Trotz der  geringen Höhe von 145 Millimetern und eine allgemein moderate Größe geht  die Befestigung aber dennoch leicht von der Hand, da genügend Platz zum  Arbeitsspeicher vorhanden ist. Somit können auch Speicherriegel mit  einem hohen passiven oder sogar aktiven Kühler verwendet werden. 

 

Herausgefordert

Der Herausvorderer NH-U12S stammt aus dem Hause Noctua. Mit einer  Höhe von 158mm ist der Kühler nur geringfügig höher als der Cryorig H7  Quad Lumi und bietet eine maximal mögliche Wärmeabfuhr von 165 TDP. Der  Kühler ist bereits einige Jahre auf dem Markt und keineswegs ein  Unbekannter. Dennoch möchten wir uns kurz den Aufbau des NH-U12S im  Detail betrachten. 

 Noctua setzt auf 50 Kühlrippen, die in einem Abstand von 2mm zu einander  angebracht sind. Durch sie laufen fünf 5mm-Heatpipes, die teilweise  direkt von dem Luftstrom umflossen werden. Eine Abdeckung gibt es beim  NH-U12S nicht – zumindest nicht im Lieferumfang. Noctua hat erst vor  einigen Wochen mit der „chromax“-Reihe optional erhältliche  Erweiterungen vorgestellt, darunter auch eine pulverbeschichtete  Aluminium-Abdeckung in mehreren Farben. Auf der obersten Kühlplatte ist  das Noctua-Logo eingestanzt. Um jeglichen Verlust des Luftstroms zu  verhindern, wurden die Seiten der Kühllamellen umgefalzt.  Luftverwirbelungen werden durch symmetrische Ausstanzungen im vorderen  und hinteren Bereich realisiert. 

Für die Wärmeabfuhr zeigt sich ein NF-F12 PWM Lüfter zuständig, der  in einem Bereich von 300-1500 U/min arbeitet. Passende Halteklammern  können an den Kühler auch 140mm große Lüfter montiert werden. Und wenn  wir schon beim Thema Montage sind, wollen wir einige lobende Worte für  Noctua loswerden: Die querliegende Haltebrücke ist bereits ab Werk fest  auf der Oberseite der Bodenplatte angebracht und erleichtert das  Montieren des Kühlers auf dem Mainboard enorm. An dieser Stelle greifen  wir vorweg und verraten schon jetzt, dass uns das Anbringen das NH-U12S  einfacher von der Hand ging als beim Cryorig H7 Quad Lumi. Wie auch der  Herausvorderer, bietet der Noctua-Kühler genügend Abstand zum  Arbeitsspeicher, so dass die Höhe des Heatsinks irrelevant ist. 

 

Jetzt wird´s heiß

Ist unser Testsystem hochgefahren und betriebsbereit, zeigt sich  schnell, dass sich der Cryorig H7 Quad Lumi langweilt. Grundlegende  „Büroarbeiten“ wie Dokumente verfassen, surfen und auf Twitch Streamen  beim Zocken zuzusehen fordern den Prozessor nicht wirklich. Die  Temperaturen bewegen sich in einem Bereich von 31 bis 42 Grad Celsius.  Ähnlich sieht das Bild beim Noctua U12S aus. Beide Kühler können im  Leerlauf oder bei geringer CPU-Beanspruchung flüsterleise betrieben  werden. 

Also drehen wir die Temperatur des Prozessors mit Prime95 v26.6 auf.  Eine halbe Stunde läuft der Belastungstest. Wir erreichen einen Wert von  durchschnittlichen 63 Grad Celsius. Die Spitzen liegen bei 76 Grad  Celsius. Mit 61 bis 62 Grad Celsius kühlt der U12S von Noctua  geringfügig besser. Aber auch bei diesem Kühler liegen die Spitzen bei  76 Grad Celsius. Die Lüfter beider Kühler drehen dabei mit 100%.  Reduzieren wir die Geschwindigkeit auf angenehm leise 67%, steigen die  Temperaturen – nach 30 Minuten Prime95 – auf durchschnittlich 68 Grad  Celsius. Der im Lieferumfang des Noctua U12S enthaltene Lüfter NF-F12  bietet grundsätzlich eine geringere Betriebslautstärke, als der  Serien-Lüfter von Cryorig. Bereits bei 78% Drehgeschwindigkeit, die wir  per PWM reduzieren, arbeitet der Lüfter angenehm leiste. Die Kühlung  liegt dann bei 72 Grad Celsius. Natürlich variiert das Empfinden einer  angenehm leisen Betriebslautstärke von Person zu Person stark und ist  somit sehr subjektiv. 

 

Unser Fazit

Der Cryorig H7 Quad Lumi liegt in Sachen Kühlung mit dem Noctua U12S  auf Augenhöhe. Noctua kann sich mit durchschnittlich drei Grad  Unterschied von Cryorig absetzen. Optimierungsbedarf besteht hingegen  bei dem zwar hübschen, aber im direkten Vergleich mit Noctua, lauteren  Lüfter. Insbesondere bei offenen Gehäusen, oder solchen mit  Sichtfenster, kann die Beleuchtung des H7 Quad Lumi überzeugen. Die  kostenlose Software erlaubt eine Anpassung der Farbe und bietet einige  ansehnliche Lichteffekte. 

Wer auf der Suche nach einem Kühler mit guter Kühlleistung inklusive  LED-RGB-Beleuchtung ist, wird beim Cryorig H7 Quad Lumi fündig. Zumal  das Gesamtpacket derzeit faire 50 Euro kostet. Sollte das entsprechende  Budget vorhanden sein, wäre aber eventuell der Kauf eines alternativen  Lüfters nicht verkehrt. 


Hier geht´s zum Testvideo:


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