.... und WARUM bist du hier bei STEEMIT?

Moin Moin, liebe Steemians,

Seit dem 09. März bin ich genau 6 Monate hier auf STEEMIT aktiv. Mit aktiv meine ich auch aktiv. Es ist jetzt 08:30 Uhr und ich schreibe hier in meinen Blog den 115. Artikel. Verteilt auf 6 Monate, ergibt dies pro Monat im Durchsschnitt etwa 19 verfasste Artikel, oder anders gesagt: etwa 5 Artikel pro Woche. Sehe ich mir mein aktuelles Wallet an, so steht da ganz unten: $106.09. Ich habe keinen eigenen Cent investiert. Nun, sagen wir einmal, ich wende im Schnitt ca 1 - 2 Stunden pro Artikel meiner wertvollen Zeit auf und stelle diese dem Accountwert, oder auch meiner Steempower gegenüber, dann könnte doch tatsächlich die Frage aufkommen:

WARUM bin ich hier auf STEEMIT?

Die Idee zu diesem Artikel hier kam mir gestern, als ich einen anderen (Verfasser nenne ich hier nicht) Artikel laß, der das Thema hatte, warum man NICHT auf STEEMIT sein sollte und hier nicht (Geld oder/und Zeit) investieren sollte. Da war unter anderem die Rede (natürlich) von Geld, von Bots, von Scam und von Plagiaten uvm. Der Artikelschreiber kam natürlich aufgrund eines wahrscheinlich gut produzierten YouTube Videos selbst zu STEEMIT, saugte also all die Gründe auf, warum man bei STEEMIT sein sollte. So stellte ich mir also die Frage, warum ich hier bin.

Die Antwort darauf ist für mich völlig klar:

Ich bin hier auf STEEMIT, weil ich der festen Überzeugung bin, dass ich etwas sagen will. Und noch viel wichtiger: Ich schreibe unwahrscheinlich gerne Dinge auf, die mich bewegen, von denen ich der Auffassung bin, dass es andere Menschen auch interessieren könnte. Zudem erweitert die Recherche zu einem Thema, zu dem ich schreiben möchte meinen Horizont und hilft mir insofern auch, die Themen von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Und das macht mir schlichtweg Spaß. Da gibt es keinen Blick auf die Uhr und es verschmelzen Raum und Zeit, so wie jetzt gerade auch.

Stichwort Zeit

Nun ist es nicht so, dass ich von Langeweile geplagt bin. Ich behaupte sogar, dass ich aktuell eine ausgezeichnete Work Life Balance (wiedergefunden) habe. Darüber schrieb ich in diesem Artikel auch so meine Gedanken auf. Schau ich auf diesen Artikel, so sehe ich, dass es 10 views gab. 5 davon war ich wahrscheinlich selber. ;-) Das führt mich dann gleich zum nächsten (für die meisten) wichtigen Punkt.

Stichwort Zuschauer und Geld

Rachel @aspereger-kids schrieb in diesem Artikel über ihr Leben als Nomade und in diesem Zusammenhang sprach sie auch das Thema der Finanzierung dieses Lebens an. Sympatisch war mir, dass sie aber dann im Artikel nicht weiter auf die Finanzierung eingegangen ist. Prompt wurde aber danach gefragt. Sinngemäße Antwort: "Es konnte noch keine dauerhafte Stabilisierung geschaffen werden, aber es wird darn gearbeitet!" Ein wie ich finde sehr schöner Satz.

Als jemand, der seit 20 Jahren mit Finanzen freiberuflich ist, kann ich eines mit großer Gewissheit sagen: Es gibt (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nur ein passives Einkommen. Dieses ist dann gegeben, wenn man so viel Kapital besitzt, dass der Ertrag aus dem Kapital, ohne Kapitalverzehr, alle monatlichen Kosten mehr als ausreichend deckt. Alles andere ist kein passives Einkommen. Um Einkommen zu erzielen, brauchst du Mut, Geduld, viel Ausdauer, Zeit und vor allem Fleiß. Ich habe 7 Jahre gebraucht, um mich beruflich hier in Hamburg neu und erfolgreich aufzustellen.

Zudem privat:

Ich habe selber schon vor so vielen leeren Sälen für keine oder wenig Gage Konzerte mit den verschiedensten Bands oder auch solo gespielt und ich spiele seit weit mehr als 35 Jahren. Und ich muss davon nicht leben. Es ist meine Passion. Erst im August letzten Jahres spielte ich im legendären Kaiserkeller "Große Freiheit 36" auf dem Kiez in Hamburg. Es waren knapp 100 Leute da, 90 davon standen auf ner Gästeliste, es gab 50 Euro Gage, aber eines war für mich das wichtigste: Die Ladenbesitzer waren total begeistert ("Wir hatten schon lange nicht mehr so einen belebten Abend"), das Publikum war es auch. Also: ich spiele Musik, weil es auch meine Leidenschaft ist, weil ich Spaß daran habe. Nun machen viele Musiker den (in meinen Augen) Fehler und erzählen denen, die im Konzert stehen und auch Eintritt bezahlt haben, wie Scheiße es ist, das nur so wenig gekommen sind. Genau die Leute, die sich dies anhören müssen, sind aber da. Also, was soll das? Warum soll ich hier Leuten die Gründe aufzählen, NICHT auf STEEMIT zu sein. Warum beschweren sich Steemians bei ihren Lesern über zu wenig votes und zu wenig Follower. WARUM bist du hier?

Im Kaiserkeller "Große Freiheit 36"

By the way:
U2 hat seinen ersten Gig in Deutschland bei "Onkel Pö" gehabt vor ner handvoll Gäste. Lindenberg, Waalkes und Westernhagen haben jahrelang für ein paar Freibier in der Kneipe Blues gespielt. Wir leben in einer Zeit, in der man schnell Erfolg möchte. In der Musik gibt es die Casting Shows, im Online Marketing geht alles spielend in nur wenigen Monaten mit dem 5-stelligen Monatseinkommen und hier auf STEEMIT wird man reich indem man einfach nur postet, liked und teilt. Ich lach mich echt schlapp, Leute.

Aus der Finanzbranche kenne ich den Spruch: Wer für Geld kommt, der geht auch für Geld. Genau so ist das hier. Andererseits bin ich davon überzeugt: Wer hier dran bleibt, über Jahre und einen guten Job macht, der wird gesehen, bekommt Follower und lernt vielleicht obendrein (ganz wichtig) ein paar nette Leute kennen, die genau gleich ticken. Was gibt es denn schöneres? Die Follower, die ich habe (und es sind noch nicht so viele), habe ich nicht eingeladen wie bei Facebook oder angefragt. Ihr, zumindest einige davon, seid hier weil ihr euch zuweilen dafür interessiert, was ich zu sagen, zu schreiben habe.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten

Noch ein letztes: Es gibt mE. keine Sache, die 100 Prozent gut oder gar perfekt ist. Überall da, wo Menschen unterwegs sind, da wird auch betrogen und versucht, mit allen Mitteln den größtmöglichen Profit oder eben Macht zu erreichen. Genau so ist das auch hier bei STEEMIT. Es ist mir egal, ob andere hier bots nutzen, scamen, cirkle-jerking, copy and paste anderer betreiben oder das System kritisieren. Ich weiß nur, dass für mich STEEMIT, im Vergleich zu den herkömmlichen Social Media Plattformen eine innovative Art ist, Content zu liefern und sich auszutauschen. Dafür kann es dann auch ein wenig Geld geben, auf welches ich nicht angewiesen bin, es ist allemal eine angenehme Nebenerscheinung.

Daher meine 7 Tipps am Ende (nicht nur für newbees)

• Liefere hochwertige Artikel mit wertvollem Content
• Sei geduldig
• Fleiß und Anerkennung gehören zusammen
• Kommentiere andere Artkel respektvoll und auch mit wertigem Inhalt
• Folge nur denen, die dich wirklich interessieren
• Sei ehrlich und bleibe bei dir
• Vergleiche dich nicht mit den anderen

STEMMIT ist neu, innovativ, macht viel Spaß und ist einfach anders. Vielleicht ist es das, WARUM ich hier bin.

Und Du?

Es bleibt spannend! ;-)

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